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Hasturs Erbe

Hasturs Erbe

Titel: Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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wollte, stieß er mich zurück und versuchte die Unterhaltung auf unverfängliche Dinge zu lenken. Ich fragte mich, warum. Als Kind hatte er mich geliebt. Hielt er mich nun für einen Verräter, oder ging es um Persönlicheres?
    So war meine Gemütslage, als wir uns an jenem Morgen in dem kleinen Kaminzimmer trafen, wo wir so oft miteinander gesessen und gearbeitet hatten. Beltran trug die Spuren von Kummer und Trauer und sah älter aus, ernüchtert durch die neue Last der Verantwortung. Thyra wirkte bleich und beherrscht, doch ich wußte, wie schwer sie um diese Haltung rang. Auch Kadarin sah verhärmt und bekümmert aus. Rafe hatte nach außen hin am wenigsten gelitten. Sein Kummer war lediglich der eines Kindes, das einen freundlichen Paten verloren hat. Er war zu jung, um die weitergehenden Wirkungen zu realisieren.
    Marjorie war wieder von dieser herzzerreißenden Entrücktheit, die ich seit einiger Zeit an ihr feststellte, die Isolation einer jeden Bewahrerin. Doch darunter spürte ich Unruhe. Jetzt war Beltran ihr Vormund. Wenn er und ich zu streiten begannen, sah die Zukunft nicht rosig für uns aus.
    Das waren meine Verwandten. Zusammen hatten wir einen schönen Traum geträumt. Mein Herz tat weh, daß ich derjenige sein mußte, ihn zu zerstören.
    Aber als Danilo und Regis offiziell hereingeleitet wurden, verspürte ich einen Funken der Hoffnung. Vielleicht, vielleicht konnte ich sie überreden, uns zu helfen. Es gab immer noch eine Möglichkeit, den Traum zu retten!
    Beltran begann mit ausgesuchter Höflichkeit, entschuldigte sich in förmlichen Worten bei Danilo für die Art und Weise, wie seine Männer ihren Befehl überzogen hatten. Wenn in diesen Worten eher Diplomatie als aufrichtiges Bedauern lag, dann konnte meiner Meinung nach nur ein sehr starker Telepath den Unterschied heraushören. Er endete mit den Worten: »Laßt uns über dem Ziel, das ich anstrebe, die persönlichen Konflikte vergessen. Es wird der Tag kommen, wenn die Menschen aus dem Gebirge und aus den Domänen die uralten Streitigkeiten vergessen und für das Gute in unserer Welt zusammenarbeiten müssen. Können wir uns nicht wenigstens darauf einigen, Regis Hastur, daß Ihr und ich miteinander für eine Welt sprechen und daß unsere Väter und Großväter hätten miteinander arbeiten sollen und nicht gegeneinander?«
    Regis verbeugte sich förmlich. Ich bemerkte, daß er wieder seine alten Kleider trug. »Um Euretwillen, Lord Beltran, wünschte ich, ich würde die Kunst der Diplomatie besser beherrschen, so daß ich die Hasturs hier besser vertreten könnte. So wie die Dinge aber nun stehen, kann ich hier nur mich selbst vertreten. Ich hoffe, der lange Frieden zwischen Aldaran und den Domänen wird während unserer Lebenszeit und darüber hinaus andauern.«
    »Und möge es kein Frieden unter der Faust der Terraner sein«, fügte Beltran hinzu. Regis verbeugte sich lediglich noch einmal, ohne ein Wort zu verlieren.
    Kadarin sagte mit verbissenem Lächeln: »Ich sehe, daß Ihr, Lord Regis, bereits die beste Fähigkeit der Comyn beherrscht, nämlich mit vielen Worten nichts zu sagen. Genug von diesem Herumschleichen um den heißen Brei! Beltran, sag ihnen, was du von ihnen erwartest!«
    Beltran begann noch einmal, seine Ziele darzulegen, die Darkover in die Unabhängigkeit, zur Autarkie, führen und ihnen ermöglichen sollte, Raumfahrt zu betreiben. Ich lauschte noch einmal und verfiel ein letztes Mal diesem Traum. Ich wünschte – und alle Götter, die es jemals gegeben hat, werden wissen, wie sehr ich es wünschte –, daß dieser Plan umgesetzt würde. Wenn Danilo uns helfen würde, mehr Telepathen zu erwecken, wenn man Beltrans eigene Fähigkeiten an den Tag bringen könnte, wenn wir eine andere Energiequelle als die unmögliche Sharra hätten …
    Beltran schloß seine Rede, und ich wußte, daß zumindest in diesem Moment unsere Gedanken den gleichen Weg gingen: »Wir haben einen Punkt erreicht, an dem wir von deiner Hilfe abhängig sind, Danilo. Du bist ein Katalysatortelepath, eine der seltensten Begabungen unter den Psi-Kräften, und wenn du sie in unseren Dienst stellst, steigen unsere Erfolgschancen ungeheuer. Man braucht wohl nicht zu erwähnen, daß man dich über alle Vorstellungen hinaus entlohnen würde. Du wirst uns doch helfen, oder?«
    Danilo begegnete dem ansteckenden Lächeln mit einem leicht erstaunten Stirnrunzeln. »Wenn das, was Ihr tut, eine so gerechte und richtige Sache ist, Lord Aldaran, warum habt ihr dann

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