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Hasturs Erbe

Hasturs Erbe

Titel: Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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entsprechend beeindruckt aus. Nicht vielen Terranern war es bislang gestattet worden, den Kristallsaal zu sehen.
    »… abschließend, meine Lords, möchte ich erklären, welche Vorkehrungen wir getroffen haben, damit das Abkommen auf dem gesamten Planeten durchgesetzt werden kann«, sagte der Legat, und Regis wartete, bis der Übersetzer die Worte in Casta für die Comyn und versammelten Edlen wiederholt hatte. Regis, der terranisches Standard verstand und ihn hier zum ersten Male vernahm, dachte über den jungen Übersetzer nach, Dan Lawton, jener rothaarige Halb-Darkovaner, den er auf dem Raumhafen getroffen hatte.
    Lawton hätte ebensogut auch auf der anderen Seite stehen können und diese Rede anhören können, anstatt sie für die Terraner zu übersetzen. Ob er wohl seine Entscheidung bereute? Es war leicht zu erraten: Keine Entscheidung zieht nicht ein gewisses Bedauern nach sich. Regis dachte an seine eigene.
    Es war immer noch Zeit. Sein Großvater hatte ihm drei Jahre abgerungen. Aber er wußte, daß für ihn die Frist schon abgelaufen war.
    Dan Lawton beendete gerade die Rede des Legaten.
    »… jedes Individuum, das in einer der Handelsstädte landet, ob in Thendara, Port Chicago oder Caer Donn, wenn Caer Donn wieder als Handelsstützpunkt arbeiten kann, wird eine offizielle Erklärung abgeben müssen, daß sich in seinem Besitz keine Schmuggelware befindet, beziehungsweise daß er alle derartigen Waffen unter Verschluß in der terranischen Enklave zurücklassen wird. Weiterhin sollen alle Waffen, die für den Gebrauch der Terraner hierher transportiert werden, eine kleine, nicht entfernbare Markierung aus einer radioaktiven Substanz erhalten, so daß man sie überall aufspüren und wiedererkennen kann.«
    Regis lächelte ironisch. Wie schnell die Terraner klein beigegeben hatten, als sie merkten, daß das Abkommen nicht gegen ihre Waffen, sondern gegen die großen, gefährlichen Waffen von Darkover gerichtet war. Sie hatten von den Darkovanern seit jener Nacht, in der Caer Donn abbrannte, genug. Jetzt waren sie nur allzu bemüht, das Abkommen durchzusetzen, als Gegenleistung für das Versprechen der Darkovaner, es ebenso zu tun.
    Also hatte Kadarin doch etwas erreicht. Und zwar für die Comyn. Welche Ironie!
    Nach der Rede des Legaten rief man eine kurze Pause aus, und Regis ging, um sich die Beine zu vertreten, auf den Flur. Dort traf er Dan Lawton.
    »Ich habe Euch nicht erkannt«, sagte der junge Terraner. »Ich wußte nicht, daß Ihr Euren Sitz im Rat der Comyn eingenommen habt, Lord Regis.«
    Regis sagte: »Ich erwarte die Bestätigung dieser Tatsache in etwa einer halben Stunde.«
    »Das bedeutet aber nicht, daß Euer Großvater zurücktritt?«
    »Ich hoffe, nicht so bald.«
    »Ich habe da ein Gerücht gehört …« Lawton zögerte. »Ich weiß nicht ob es richtig ist, außerhalb der diplomatischen Kanäle darüber zu reden …«
    Regis lachte und sagte: »Sagen wir mal, ich bin in der nächsten halben Stunde noch nicht an diplomatische Kanäle gebunden. Eines der Dinge, die ich hoffe zu ändern, ist, daß alles zwischen den Terranern und Darkovanern durch diplomatische Kanäle läuft. Es ist euer Brauch, nicht der unsrige.«
    »Ich bin genügend Darkovaner, um es manchmal zu verabscheuen. Ich hörte das Gerücht, daß es Krieg mit Aldaran geben wird. Ist daran etwas Wahres?«
    »Nichts. Überhaupt nichts. Ich freue mich, das sagen zu können. Beltran hat genug Probleme. Das Feuer in Caer Donn hat fast achtzig Jahre an Loyalität in dem Gebirgsvolk zerstört – und achtzig Jahre an guten Beziehungen zwischen Aldaran und den Terranern. Das letzte, was er jetzt will, ist, auch noch gegen die Domänen zu kämpfen.«
    »Gerüchte um Gerüchte«, sagte Lawton. »Dieser Mann Kadarin scheint sich in Luft aufgelöst zu haben. Man hatte ihn in den Trockenstädten gesehen, doch dort ist er auch wieder verschwunden. Wir hatten auf seinen Kopf einen Preis ausgesetzt, als er vor dreißig Jahren den Geheimdienst der Terraner verließ …«
    Regis zwinkerte erstaunt. Er hätte schwören können, daß der Mann nicht älter als dreißig war.
    »Wir beobachten die Raumhäfen, und wenn er versucht, Darkover zu verlassen, schnappen wir ihn. Ich persönlich halte das für eine gute Lösung. Wahrscheinlicher aber ist, daß er sich für den Rest seines natürlichen Lebens in den Hellers versteckt.«
    Die Pause war vorüber, und man begann in den Kristallsaal zurückzukehren. Regis stand plötzlich vor Dyan Ardais. Dyan

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