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Hauch der Verdammnis

Hauch der Verdammnis

Titel: Hauch der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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Yoshiharas Büro befand sich lediglich ein einfacher Tisch aus glänzend poliertem Holz, der als Schreibtisch diente und auf dem nur ein Telefon stand. Ein einziger Stuhl stand davor. Auf dem Boden lagen mehrere Kissen verstreut. Takeo Yoshihara betrat den Raum durch eine Schiebetür, die auf eine Veranda führte, welche Ausblick auf den spiegelgleichen Teich sowie auf den dahinter gelegenen, sorgfältig gepflegten Garten mit Bonsai-Koniferen bot. Yoshihara schob die Tür zu und trat mit ausgestreckter Hand auf Katharine zu, wobei er sie ernst ansah.
    Katharine hätte ihm den Handschlag fast verweigert, überlegte es sich jedoch in letzter Sekunde anders.
    Besser, er ahnte nichts von ihrem Verdacht.
    »Dr. Sundquist, die Sache mit Ihrem Sohn tut mir wirklich leid.«
    »Wo ist er?« fragte Katharine. »Ich will ihn sehen.«
    »Ich werde Sie persönlich in einigen Minuten zu ihm bringen.«
    »In einigen Minuten?« Katharines Stimme wurde lauter. »Mr. Yoshihara, wir reden hier von meinem Sohn! Soweit ich weiß, ist er auf dem Sportplatz der Bailey High zusammengebrochen. Warum wurde er nicht ins Maui Memorial Hospital gebracht?«
    Takeo Yoshihara deutete auf die Sitzkissen, aber als Katharine keinerlei Anstalten machte, sich zu setzen, blieb auch er stehen. »Er wurde auf meine Anweisung hierher gebracht«, sagte er.
    »Auf Ihre Anweisung?« fuhr Katharine ihn an. »Wer sind Sie, dass Sie Anweisungen darüber erteilen, was mit meinem Sohn geschieht? Und woher wussten Sie überhaupt, dass ihm etwas zugestoßen war? Haben Sie ihn etwa beobachten lassen?«
    Falls sie erwartet hatte, dass ihm die Anschuldigung peinlich war, sah sie sich getäuscht. Im Gegenteil, Takeo Yoshihara schien die Frage bereitwillig zu beantworten. »In der Tat, das haben wir«, sagte er. »Und zwar seit dem Tod von Kioki Santoya. Seitdem habe ich mir nicht nur um Michael Sorgen gemacht, sondern auch um seine Freunde Josh Malani und Jeff Kina.« Er zögerte und fügte hinzu: »Ich weiß nicht recht, wie ich es Ihnen sagen soll, Dr. Sundquist, aber Josh Malani ist gestern nachmittag am Strand von Sprecklesville gestorben.«
    Die Worte trafen Katharine wie ein Schlag. Sie ergriff Robs Arm. Takeo Yoshihara schob ihr seinen Stuhl hin. »Yolanda kann Ihnen etwas bringen«, sagte er. Katharine sank auf den Stuhl.
    Sie schüttelte den Kopf, brachte aber kein Wort hervor. Josh war tot? Wieso? Und wenn Josh tot war ... »Wie?« fragte sie. Ängstlich umklammerte sie Robs Hand. »Um Gottes willen, warum?«
    »Dr. Jameson ist sich noch nicht ganz sicher, wo das Problem begann«, sagte Takeo Yoshihara und lehnte sich gegen seinen Schreibtisch. »Aber er hat sich sehr dafür interessiert, was mit Santoya geschehen ist. Besonders der Zustand der Lunge erregte seine Aufmerksamkeit. Als er das Lungengewebe analysierte, stellte er fest, dass die Lunge aus irgendeinem Grund nicht mehr erreichte, dass das Blut Sauerstoff aufnahm. Es schien sogar, als sei er dagegen allergisch geworden. Als sich zeigte, dass Ihr Sohn an Atemnot litt, obwohl er die Luft ein- und ausatmen konnte, achtete er darauf, dass Michael keinen Sauerstoff bekam.«
    Katharine musste gegen die Panik ankämpfen, die in ihr aufstieg. Rob legte seinen Arm um sie, als wolle er sie vor dem schützen, was Takeo Yoshihara noch sagen könnte. »Aber Sie verschweigen mir noch immer, was genau Michael fehlt«, sagte sie.
    »Zuerst muss ich Ihnen von einigen Experimenten berichten, die hier durchgeführt werden«, sagte Yoshihara. Er sah Katharine an. »Dr. Silver hat bereits eine Vertraulichkeitserklärung unterschrieben, als Bestandteil seines Arbeitsvertrags. Es tut mir leid, aber Sie müssen auch eine solche Erklärung unterschreiben.« Er drückte einen Knopf am Telefon und rief Yolanda Umiki, die umgehend mit einem Blatt in der Hand erschien.
    Rob Silver zog die Augenbrauen zusammen. »Ist das wirklich nötig?« fragte er. »Unter den Umständen kann ich mir kaum vorstellen ...«
    »Ich fürchte, ich muss darauf bestehen.« Yoshihara holte einen silbernen Kugelschreiber aus der Innentasche seiner Jacke und reichte ihn Katharine.
    Ohne auch nur eine einzige Zeile des Dokumentes zu lesen, kritzelte Katharine ihren Namen darunter und reichte es der Frau.
    So schweigsam, wie sie hereingekommen war, verließ die Sekretärin das Zimmer und schloß leise die Tür.
    Als sie wieder allein waren, wandte sich Takeo Yoshihara an Katharine. »Wie Dr. Silver Ihnen vielleicht schon mitgeteilt hat, befassen wir uns

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