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Hauch der Verdammnis

Hauch der Verdammnis

Titel: Hauch der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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Sie es sich gemütlich. Dr. Jameson kommt sofort.«
    Katharine und Michael betraten einen Raum, der keineswegs aussah wie Arztpraxis, eher wie ein gemütliches Wohnzimmer. Die drei Innenwände waren mit Koa-Akazie getäfelt, während die verglaste Außenwand den Blick auf den eleganten Zen-Garten freigab. Die Kieswege waren perfekt geharkt, und die auf den ersten Blick ganz natürlich wirkenden Steine waren auf subtilste Weise zu abstrakten Mustern arrangiert, die das Auge sowohl fesselten als auch beruhigten. Gerade als sich Katharine und Michael auf ein weich gepolstertes Ledersofa setzen wollten, öffnete sich die Tür zur Rezeption, und Stephen Jameson trat ein.
    »Dr. Sundquist«, sagte er und schüttelte herzlich Ka-tharines Hand. »Schön, Sie kennenzulernen. Verzeihen Sie die Verspätung - ich musste unten im Labor schnell noch etwas erledigen. Und du bist Michael.« Er reichte Michael die Hand. »Stephen Jameson.«
    »Hi«, sagte Michael und gab dem Arzt die Hand. »Also, es tut mir echt leid, dass Mom Sie angerufen hat...«
    »Das wollen wir doch besser meinem Urteil überlassen, ob sie mich hätte anrufen sollen oder nicht«, unterbrach ihn Jameson. Er nickte mit dem Kopf zu einer Tür hin, die in eine von Bücherregalen bedeckte Wand eingelassen war. »Geh doch schon mal da rein und zieh dein Hemd aus. Dann schaue ich dich mal an.« Als Michael gegangen war, bat er Katharine, in einem der beiden Sessel vor seinem Schreibtisch Platz zu nehmen. Er ließ eine Plastikkarte in die oberste Schublade eines Schranks gleiten und setzte sich dann an seinen Schreibtisch. »Erzählen Sie mir doch einfach mal, was gestern nacht passiert ist.«
    Katharine erzählte die Geschichte so knapp wie möglich, und Dr. Jameson machte sich ein paar Notizen. Dann verschwand er in dem anderen Zimmer. Als er nach einer halben Stunde die Untersuchung beendet hatte, kam er zurück und setzte sich wieder in seinen Sessel. Er wartete, bis Michael, der sich noch das Hemd zuknöpfte, aus dem Untersuchungsraum kam und sich neben seine Mutter setzte. Jameson zwinkerte ihm zu und wandte sich dann an Katharine.
    »Also, ich habe so viel geklopft, gehorcht und hineingeschaut, wie ich nur konnte, und ich habe praktisch jeden Zentimeter seiner Lunge abgehört. Jade hat ein paar Röntgenaufnahmen gemacht, die gleich fertig sein müssten. Mit den Blut- und Urinproben dauert es natürlich noch etwas, aber wenn sich nichts Unerwartetes ergibt, sehe ich keinen Grund zur Sorge.«
    »Aber gestern ...«
    »Gestern nacht hatte er einen Alptraum, und Menschen, die schlecht träumen, machen oft die seltsamsten Geräusche«, fiel Jameson ihr ins Wort. Die Tür des Untersuchungszimmers öffnete sich, und Jade kam mit einem großen Röntgenbild herein, das sie an eine Lichtbox an der Wand heftete. »Warum schauen wir uns das nicht mal gemeinsam an?« schlug der Arzt vor.
    Soweit Katharine sehen konnte, unterschieden sich die Aufnahmen von Michaels Lunge nicht von denen, die zuletzt in New York gemacht worden waren. »Wenn man seine Asthmageschichte bedenkt, ist sie in bemerkenswert gutem Zustand«, sagte Jameson. »Und auch sein Lungenvolumen gibt keinerlei Anlaß zur Sorge, auch wenn es noch etwas größer sein könnte. Alles in allem ist sein Gesundheitszustand sehr gut.«
    Katharine atmete erleichtert auf.
    »Kann ich dann jetzt zur Schule?« fragte Michael.
    »Ich habe nichts dagegen.«
    »Und meine Mutter kann aufhören, sich jeden zweiten Tag um mich Sorgen zu machen?«
    Jameson lächelte. »Ich bin nur der Arzt«, sagte er. »Es gibt Dinge, auf die ich keinen Einfluss habe.«
    Katharine erhob sich. »Vielleicht habe ich letzte Nacht einfach überreagiert«, sagte sie und reichte dem Arzt die Hand. »Ich danke Ihnen aber vielmals, Dr. Jameson.«
    Jameson breitete die Arme aus. »Freut mich, wenn ich Ihnen helfen konnte. Und rufen Sie mich jederzeit an, wenn irgend etwas ist.« Er brachte sie zur Tür seines Büros, verabschiedete sie freundlich, ging wieder zu seinem Schreibtisch und nahm den Telefonhörer in die Hand.
    »Ich habe den Jungen untersucht«, sagte er, als sich jemand am anderen Ende der Leitung meldete. »Wie es aussieht, ist auch er auf irgendeine Weise mit dem Projekt in Berührung gekommen.«
    »Wie ist das möglich?« fragte Takeo Yoshihara ungehalten.
    »Da ich nicht für die Sicherheit zuständig bin, kann ich diese Frage leider nicht beantworten«, entgegnete Jameson. »Jedenfalls scheint es passiert zu sein.«
    Takeo Yoshihara

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