Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
über ihr nächstes Zusammentreffen am heutigen Abend austauschten, hatte Eleanor doch Erfolg und befand sich mit einem Mal an seiner Seite. Er führte Jacqueline zu seinem Phaeton. Seine Grauen stampften; ein Pferdeknecht hielt sie am Zaumzeug und redete leise und beruhigend auf sie ein.
    Barnaby war auf die andere Seite der Kutsche gegangen; es war gerade genug Platz für drei Passagiere.
    Neben ihnen stand Jordans Kutsche mit zwei auffälligen Braunen zwischen der Deichsel.
    »Ich frage mich, Mr. Debbington ...« Dreist griff Eleanor nach seinem Arm, zwang ihn, stehen zu bleiben und sie anzusehen. Sie lächelte. »Ich frage mich, ob ich vorschlagen sollte, dass Jacqueline und ich die Plätze tauschen, zumindest bis zur Abzweigung zum Manor.« Sie ließ ihren Blick über seine Pferde gleiten, dann richtete sie ihn wieder auf ihn. »Ich liebe kraftvolle Hengste. Ich finde sie geradezu faszinierend.«
    Gerrard widerstand dem Drang, die Augen zu verdrehen; er antwortete aalglatt: »Ich fürchte, das wird nicht möglich sein. Wir haben vor, einen anderen Weg zu nehmen.«
    »So?« Eleanors Blick und Ton wurden schärfer. »Wohin denn?«
    Jedenfalls lag sein Ziel in entgegengesetzter Richtung; darüber hinaus hatte Gerrard keine Ahnung. Es war ihm nicht in den Sinn gekommen, dass sie so unverschämt nachfragen könnte.
    Ehe er die vernichtende Abfuhr erteilen konnte, die ihm schon auf der Zunge lag, drückte Jacqueline ihn mit ihren Fingern warnend am Arm, dann beugte sie sich vor und sprach an ihm vorbei zu ihrer Freundin: »Mr. Debbington hat den Wunsch geäußert, die Kirche in Trewithian zu sehen. Mit ein bisschen Glück haben wir gerade noch Zeit, dorthin zu fahren, bevor wir nach Hellebore Hall zurückkehren müssen.«
    Eleanor war enttäuscht. »Oh, verstehe.«
    Jacqueline lächelte leichthin, fasste nach Eleanors Hand und nahm sie von Gerrards Arm, drückte sie zum Abschied und ließ sie los. »Wir sehen uns dann heute Abend.«
    Eleanor nickte, nicht erfreut, aber immerhin noch freundlich. »Ja, natürlich.«
    Gerrard blinzelte und beeilte sich, sich zu verabschieden. Barnaby, der bereits in der Kutsche saß, winkte. Ohne das geringste Anzeichen, dass sie bemerkt hatte, soeben in ihre Schranken verwiesen worden zu sein, neigte Eleanor den Kopf und wandte sich um.
    Einen Augenblick lang starrte Gerrard ihren Rücken an, dann riss er sich zusammen, drehte sich um und half Jacqueline beim Einsteigen; dann folgte er ihr und nahm die Zügel, setzte sich und ließ die Pferde lostraben.
    »Puh!« Barnaby lehnte sich zurück, als die Räder über die Auffahrt rollten. »Das war knapp.« Er sah Jacqueline an. »Und überaus geistesgegenwärtig. Damit haben Sie sich meine ewige Dankbarkeit erworben - Sie haben uns gerettet.«
    »Allerdings.« Gerrard schaute Jacqueline an und fing ihren belustigten Blick auf. »Soll ich wirklich nach Osten fahren?«
    Sie blickte zu dem Tor, dem sie sich rasch näherten. »Das wäre wohl besser. Aber es ist eine reizvolle Strecke und kein längerer Umweg. Besonders mit so« - sie deutete auf seine Grauen - »so kraftvollen Hengsten.«
    Gerrard lachte, und Barnaby fiel ein.
    Lächelnd wandte Jacqueline den Kopf nach vorne.
    Trotz des etwas ausgedehnteren Heimweges trafen sie rechtzeitig auf Hellebore Hall ein. Gerrard fuhr geradewegs in die Ställe; von dort gingen er, Barnaby und Jacqueline zu Fuß zum Haus. Pegasus wacht über uns, dachte Jacqueline lächelnd, als sie an der Statue vorbeikamen.
    Über ihren Kopf hinweg schaute Gerrard zu Barnaby. »Hast du etwas erfahren?«
    Barnaby hatte vorgehabt, die jüngeren Leute vorsichtig über die Quelle der Gerüchte auszuhorchen. Er hatte Lord Tregonning dazu befragt, doch obwohl der sich Mühe gegeben hatte, war ihm nur eingefallen, dass, nachdem er aus der Trauer um seine verstorbene Gattin aufgetaucht war, Lord Fritham und Sir Godfrey sich mit einem Mal benommen hatten, als wisse jeder, dass Jacqueline für den Tod verant-wörtlich sei. Alle hatten sich so verhalten und es vermieden, darüber zu sprechen - oder, wenn das nicht ging, die Sache als Unfall bezeichnet. Lord Tregonning hatte das unausgesprochene Urteil akzeptiert; seine Trauer hatte es ihm unmöglich gemacht, es in Frage zu stellen oder es ohne die Kenntnis genauer Fakten zu widerlegen.
    Erst später, als der erste Schmerz der Trauer allmählich verblasste, war es ihm schwergefallen, dies zu glauben.
    Barnaby war auf die Jagd gegangen, hatte versucht, die Spur der Gerüchte wie

Weitere Kostenlose Bücher