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Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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auf Gerrard richtete. »Wenn jemand das tun sollte, wirst du der Erste sein, der davon erfährt.« Damit kehrte sie ihm den Rücken und stieg die Treppe hinauf.
    Gerrard folgte ihr, nicht sicher, wie er das verstehen sollte. Wörtlich? Oder hatte sie darauf angespielt, dass sie dann schon ihm gehören würde?

13
    »Es ist eine Sache, diejenigen für mich gewonnen zu haben, die mich gut kennen«, flüsterte Jacqueline Gerrard zu, als sie an seinem Arm ihrem Vater und Millicent die Eingangsstufen von Trewarren Hall hinauffolgte. Sie holte tief Luft und widerstand dem Drang, sich eine Hand auf den unruhigen Magen zu legen, sondern setzte entschlossen ein erfreutes Lächeln auf. »Bei der weiteren Gesellschaft hier könnte die Sache ganz anders aussehen.«
    »Unsinn.« Er lächelte sie an. »Hör auf, dir Sorgen zu machen. Benimm dich einfach so, wie du es für richtig hältst.« Leiser fuhr er fort: »Hör auf dein Herz.«
    Das war schwer, wenn es so heftig klopfte. Sie atmete noch einmal ein, spürte, wie dadurch seine Aufmerksamkeit auf ihren Busen gelenkt wurde, und fühlte sich von dem flüchtigen Blick seltsam gewärmt, beruhigt.
    Sie musste sich nicht sorgen, ob er an ihrer Seite bliebe; sie wusste, dass er das tun würde. Sie musste sich nicht sorgen, ob seine Anwesenheit Bemerkungen auslösen würde; in dieser Umgebung stand das außer Frage. Ihre Gedanken stoben durcheinander, schlimmer als ein Gespann durchgehender Pferde; sie war ganz atemlos, aber auch angeregt und aufgeregt, voll freudiger Erwartung.
    Kein Wunder, dass sich alles um sie drehte.
    Als sie sich in die Reihe zum Empfang stellten, versuchte sie, nicht zu sehr an den Augenblick vorhin zu denken, als Gerrard in seiner formellen Abendkleidung in den Salon getreten war. Barnaby war hinter ihm gegangen, aber ihn hatte sie überhaupt nicht wahrgenommen. Gerrards Anblick in seinem elegant geschnittenen Rock und einer mit bernsteinfarbenen und braunen Wirbeln gemusterten Seidenweste hatte sie völlig gefesselt.
    Der scharfe Kontrast von Schwarz und Weiß betonte nur die Breite seiner Schultern, seine schlanke Gestalt und die strengen Linien seines Gesichtes. Die gezügelte Kraft, die sie schon so oft an ihm bemerkt hatte, trat heute offen zutage. Innere Stärke und künstlerische Leidenschaft umgaben ihn wie ein unsichtbarer Mantel. Und sinnliche Ausstrahlung.
    Eleanor würde das Wasser im Munde zusammenlaufen.
    Sie hatten nie um die Gunst eines Mannes gewetteifert; sie wusste auch nicht recht, ob sie das bei Gerrard taten, allerdings hatten Eleanors Versuche, ihn heute Mittag mit Beschlag zu belegen, diese Befürchtung in ihr geweckt und waren zum Teil mit für die wild umherflatternden Schmetterlinge in ihrem Bauch verantwortlich.
    Der Mann an ihrer Seite - nicht der Gentleman, sondern der Mann - war das für den Rest.
    Sie war sich seiner so gar nicht sicher, nicht jetzt, da sie sein wahres Wesen kennengelernt hatte. Jetzt stand sie neben ihm, ihre behandschuhte Hand auf seinem schwarzen Ärmel, und war sich seiner Nähe körperlich überdeutlich bewusst - und ihres eigenen Körpers.
    Seit das bronzene Seidenkleid für sie geschneidert worden war, hatte sie etwas zugenommen und war gewachsen - mindestens einen Zoll, sodass der Saum ihrer Röcke höchst provokant um ihre Knöchel strich, doch das war die geringste ihrer Sorgen. Auch der Umfang ihrer Hüften und ihres Busens - ausgerechnet da - hatte sich vergrößert.
    Wenn sie zu hastig und zu tief einatmete, bekäme sie ernste Probleme.
    Sie ließ ihr Lächeln noch strahlender wirken, als sie vor Lady Trewarren einen Knicks machte, und nahm sich vor, sogleich nach dem Zimmer zu suchen, in dem sich die Damen frisch machen konnten, noch ehe es zur Katastrophe kam. Dann wüsste sie im Fall der Fälle wenigstens schon einmal, wohin sie sich flüchten konnte.
    Sie erhob sich aus dem Knicks, bemerkte Lady Trewarrens faszinierten Blick und unterdrückte nur mit Mühe den Drang, sich rasch zu vergewissern, ob auch alles in Ordnung war. Dann aber schaute Ihre Ladyschaft ihr ins Gesicht, und in ihren Augen stand wahre Wärme. Sie begrüßten sich herzlich, dann führte Gerrard sie hinter Millicent davon.
    Wie vorhergesagt, erregte die Anwesenheit ihres Vaters sogleich Aufsehen; die Gäste verrenkten sich den Hals und spähten über die Köpfe von anderen hinweg, um sich zu vergewissern, dass Lord Tregonning tatsächlich gekommen war, in Fleisch und Blut. Jacqueline war für die Ablenkung dankbar, die ihr

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