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Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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»Schreib mir einen Brief, wenn du dich eingewöhnt hast.«
    Jacqueline versprach es ihm, küsste ihn ihrerseits, dann half er ihr beim Einsteigen. Millicent war die Nächste, dann folgte Gerrard; er nahm auf dem Sitz ihr gegenüber Platz, mit dem Rücken zu den Pferden.
    Ihr Vater nickte Gerrard zu, dann schloss er die Tür. Der Kutscher ließ die Peitsche knallen, und die Kutsche setzte sich mit einem Ruck in Bewegung, rollte schwankend über die Auffahrt. Barnaby war dicht hinter ihnen in dem Phaeton, den Gerrards Graue zogen. Irgendwann später am heutigen Tag würde Compton mit Gerrards Gepäck folgen -samt seinen Arbeitsutensilien und dem wichtigen Gemälde.
    Aufregung erfasste sie. Jacquelines Vorfreude spiegelte sich in ihrem Gesicht wider; das konnte sie an dem liebevollen Schimmer in Gerrards Augen erkennen, wenn er sie ansah.
    Dann schloss er die Augen und nickte ein.
    Die Fahrt war nicht annähernd so aufregend, wie Jacqueline gehofft hatte. Gerrard schlief beinahe die ganze Zeit, holte zweifellos den Schlaf nach, den er in den letzten Tagen versäumt hatte. Ehrlich gesagt, war es auch wenig sinnvoll, etwas anderes zu tun. In der Kutsche mit Millicent, in den Gasthöfen, in denen sie zum Mittagessen oder zur Nacht einkehrten, gab es wenig Gelegenheit für Schäkereien oder mehr.
    Aber immerhin waren sie auf dem Weg nach London.
    Und dort kamen sie schließlich auch an.
    Gerrard hatte ihren Vater und Millicent überzeugt, dass es absolut annehmbar für Jacqueline und ihre Tante sei, wenn die beiden in seinem Haus in der Brook Street untergebracht würden. Er selbst lebte nicht dort - wie sich herausstellte -, sondern in einer Wohnung in der Nähe; er hatte das Haus wegen des Dachbodens erworben, in dem sich nun sein Atelier befand. Das Haus, das viel zu groß für einen allein stehenden Gentleman war, unterhielt er für Familienmitglieder; sie konnten dort wohnen, wenn sie in die Stadt kamen.
    Derzeit waren dort zwei ältere Damen untergebracht, Gerrards Tante Minnie, Lady Bellamy, und ihre Gesellschafterin, die alle nur Timms nannten.
    Als die schwere Kutsche in die Brook Street einbog, war Jacqueline überzeugt, so weit aufgerissene Augen zu haben, dass sie nie mehr ihre normale Größe annehmen würden. Es hatte so viel zu sehen, zu bestaunen gegeben, als sie in der Stadt ankamen - die Läden, die Leute und der Hyde Park mit den eleganten Kutschen und Mitgliedern der vornehmen Welt, die sich fein herausgeputzt am Rotten Row sehen ließen. Gerrard hatte sich vorgebeugt und ihr die Sehenswürdigkeiten gezeigt. Millicent hatte sich zurückgelehnt und ihnen lächelnd zugesehen.
    Die Kutsche wurde langsamer, blieb mit einem Ruck stehen. Gerrard wartete nicht auf den Diener, er öffnete die Tür und trat auf den Bürgersteig; dann drehte er sich um, reichte Jacqueline eine Hand und half ihr aus der Kutsche.
    Sie besah sich das Stadthaus vor ihr. Es war groß, hatte zwei Obergeschosse und im Dach riesige Fenstergauben. Das Gebäude befand sich in ausgezeichnetem Zustand, die Holzflächen waren sauber gestrichen, und der Türknauf der waldgrünen Eingangstür war glänzend poliert. Ein paar Stufen führten zum Eingang empor.
    Barnaby war an dem Morgen vorausgefahren; die Eingangstür ging auf, und er steckte den Kopf hinaus. Er winkte ihnen und lief lächelnd die Stufen hinab. »Drinnen wartet ein Empfangskomitee.«
    Jacqueline vernahm die halblaute Warnung an Gerrard; er wirkte nicht sonderlich überrascht, sondern eher amüsiert und resigniert. Barnaby half Millicent aus der Kutsche. Mit einem kleinen, ermutigenden Lächeln legte sich Gerrard Jacquelines Hand auf den Arm und wandte sich mit ihr in Richtung Tür, die weit aufschwang, als sie die Stufen hinaufstiegen.
    »Guten Tag, Sir.« Ein alter, Ehrfurcht einflößender Butler stand auf der Schwelle, bereit, sie jederzeit mit einer Verbeugung ins Haus zu lassen.
    Gerrard grinste. »Guten Tag, Masters. Ich nehme an, die Damen liegen auf der Lauer?«
    »In der Tat, Sir. Wie übrigens auch Mrs. Patience und Mr. Vane.«
    »Ah ja.« Sein Lächeln wurde breiter, als Gerrard sich an sie wandte. »Dies ist Miss Tregonning. Sie wird mit meiner und ihrer Tante« - er schloss Millicent mit ein, die gerade zu ihnen trat - »ebenfalls Miss Tregonning, hier wohnen. Das hier ist Masters - er ist Minnies Butler und wird alles wie von Zauberhand arrangieren.«
    Masters verneigte sich und nahm das Kompliment ohne äußere Regung an. »Miss, Madam - sowohl mir als auch Mrs.

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