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Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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würde nur unnötig Aufmerksamkeit erregen -und wäre auch witzlos. Barnaby kannte ihn zu gut. »Wenn das nicht, was dann?«
    »Dich und Thomas umzubringen, weil ihr Jacqueline zu nahegekommen seid, das kann ich verstehen - aber warum ihre Mutter töten?«
    »Darauf haben wir doch schon eine Antwort gefunden.« Gerrard ging auf und ab.
    »Vielleicht, aber wir dürfen nicht vergessen, was allgemein bekannt ist.« Barnaby schaute auf. »Was dich mit den anderen verbindet, ist der Umstand, dass du Jacqueline beschützt.«
    Gerrard sah ihm ins Gesicht. »Was heißt, dass du ebenfalls in Gefahr bist.«
    »Möglich, aber ich stelle nicht die dringlichste Bedrohung für diesen Mörder dar. Das tust du.« Barnaby blickte ihm in die Augen. »Du bist auch der Schlüssel zu Jacquelines Freiheit - ohne dich wird es kein Porträt geben und kein erneutes Nachdenken über die allgemein vorherrschende Meinung.«
    Gerrard blieb stehen, ließ sich alles durch den Kopf gehen, was ihm dazu einfiel. Er war überzeugt, dass der Mörder ihn nicht zum Opfer erwählt hatte, nur weil er Jacqueline nahestand.
    Barnaby musterte ihn, dann schnitt er eine Grimasse. »Ist auch egal. Wir werden nach London fahren müssen.«
    Gerrard blickte ihn verblüfft an. »Wie bitte? London? Warum denn das«
    Barnaby verriet es ihm, betonte die Gefahr, in der Gerrard schwebte.
    Er selbst tat das ab. »Ich bin hier sicher genug, solange wir auf der Hut sind.«
    »Ja und nein - was, wenn der Mörder sich gar nicht darum schert, ob er dich tötet, sondern dich einfach nur davon abhalten will, das Bild fertigzustellen?« Barnaby erwiderte seinen Blick nicht ohne Schärfe. »Es gibt viel mehr Wege, das zu erreichen - was es umso schwerer für dich macht, das zu verhindern. Willst du das wirklich riskieren?«
    Seine Phantasie überschlug sich; er konnte sich mühelos und ohne lange nachzudenken mehrere Möglichkeiten ausmalen, um die Fertigstellung des Porträts zu verhindern -das Haus abzubrennen, Jacqueline zu verletzten ...
    Barnabys Miene war entschlossen. »Welche Einwände du auch anführst, es bleibt die folgende Tatsache bestehen: Solange du das Bild nicht vollendest, ist Jacqueline gefangen. Nur du kannst sie damit befreien.«
    Gerrard starrte Barnaby an. Dann holte er tief Luft und nickte. »Du hast recht. London, so viel steht fest. Wir beide, Jacqueline und Millicent.«
    »Wann?«, fragte Barnaby und stand auf. »Kannst du das Porträt auch dort vollenden?«
    Gerrard nickte. »Sobald ich den Hintergrund auf der Leinwand habe, wird es leichter und schneller gehen - insofern ich in meinem Atelier arbeite. Wie die Dinge jetzt liegen ... Wenn ich nichts anderes tue, als in den nächsten beiden Tagen zu malen, dann können wir anschließend aufbrechen.«
    »Also in zwei Tagen?«
    Gerrard nickte, war auf einmal darauf erpicht, Jacqueline sicher in seinem Territorium zu haben: in der Stadt, in der er sich auskannte. Er und Barnaby machten sich auf den Rückweg zum Haus.
    »Ich habe einen Vorschlag«, erklärte Barnaby. »Da es nichts bringt, die Damen in Angst und Schrecken zu versetzen, sollten wir ihnen den Hauptgrund für die Reise nicht verraten.« Er sah Gerrard in die Augen. »Wir besprechen alles offen mit Tregonning und stellen die Angelegenheit dann als ganz normalen Ausflug in die Hauptstadt hin. Nichts Besonderes.«
    »Das«, verkündete Gerrard, »ist ein Kinderspiel. Ich habe schon den Boden dafür bereitet, Jacqueline in die Stadt mitzunehmen - sie braucht ein neues Kleid für das Porträt.«
    Barnaby grinste - grimmig entschlossen. »Ausgezeichnet.«
    Sie waren an den Stufen zur Terrasse angekommen und stiegen sie rasch empor.
    Jacqueline verbrachte die beiden folgenden Tage in einem Strudel der Ereignisse; so schien es ihr jedenfalls. Seit dem Tod ihrer Mutter war der gesamte Haushalt nicht mehr in einem derartigen Durcheinander von fieberhaften Aktivitäten gewesen.
    Sie würden nach London fahren - sie, Millicent, Gerrard und Barnaby. Darüber hatte ihr Vater sie beim Lunch am zweiten Tag nach dem Ball unterrichtet. Offensichtlich hatte Gerrard mit ihm darüber gesprochen, dass sie für das Porträt ein neues Kleid brauchte, und ihr Vater hatte zugestimmt - und zwar nicht nur der Reise an sich, sondern auch, dass Gerrard das Bild in seinem Atelier in London vollendete.
    Sie war bisher höchstens in Bath gewesen, nie in der Hauptstadt. Jetzt jedoch konnten sie und Millicent sich dank Gerrard auf mindestens zwei Wochen dort freuen, um das

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