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Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Nicht, dass ich etwas gegen Cornwall im Sommer einzuwenden hätte, aber eine so lange Reise in unserem Alter ... nein, besser nicht.«
    Jacqueline spürte, wie ihr Lächeln breiter wurde, wie alle Zurückhaltung von ihr abfiel. »Die Reise ist wirklich sehr lang. Ich bin auch froh, dass wir herkommen mussten.«
    Timms lächelte und ließ ihre Hand los. Gerrard nahm Jacquelines Arm und führte sie zu der dritten Dame, die aufgestanden war und gerade mit Millicent sprach.
    Millicent blickte sich um, als sie näher kam, und machte einen Schritt beiseite, sodass Gerrard Jacqueline vorstellen konnte.
    »Miss Jacqueline Tregonning - meine Schwester Patience Cynster und ihr Gatte Vane.«
    Jacqueline wollte knicksen, aber Patience hielt ihre Hände fest.
    »Nein, nein - wie Minnie schon gesagt hat, Förmlichkeit ist hier fehl am Platz.« Patience hatte ihre haselnussbraunen Auge auf Jacqueline gerichtet; in ihnen stand mehr Wärme, als sie erwartet hätte. Nachdem sie sie einen Moment gemustert hatte, bestand kein Zweifel an ihrer Aufrichtigkeit, als sie sagte: »Es ist mir eine so große Freude, Sie kennenzulernen.«
    Jacqueline beteuerte, es gehe ihr ebenso, und wunderte sich insgeheim, wie wohl und geborgen sie sich hier fühlte; sie drehte sich zu dem Herrn um, der mit einem Lächeln ihre Hände sanft aus dem Griff seiner Frau befreite und sich galant verbeugte.
    »Vane Cynster, meine Liebe.« Seine Stimme war tief, volltönend. »Ich hoffe, die Reise war nicht allzu anstrengend?«
    Die Frage verlangte nach einer Antwort; nicht einmal eine Minute später saß Jacqueline am Ende des Sofas in ein angenehmes Gespräch mit Vane und Patience vertieft. Gerrard stand hinter ihr. Millicent, die auf der anderen Seite neben ihr Platz genommen hatte, unterhielt sich angeregt mit Minnie.
    Jacqueline hatte sich noch nie irgendwo so uneingeschränkt willkommen gefühlt. Beruhigt entspannte sie sich.
    Gerrard beobachtete sie, und es gefiel ihm, dass sie ihre inneren Schutzschilde überhaupt nicht gebraucht hatte. Soweit er wusste, hatte keiner aus seiner Familie Kenntnis von den Umständen des Todes ihrer Mutter. Es bereitete ihr also offensichtlich keine Schwierigkeiten, sich ihnen gegenüber ganz natürlich zu geben.
    Das war in gewisser Weise eine Erleichterung; sicher wäre es nicht anders, wenn sie seine übrige Familie kennenlernte sowie die Mitglieder der guten Gesellschaft, die - sobald bekannt wurde, dass sie hier war, in seinem Haus unter Minnies Ägide wohnte - es sich nicht nehmen lassen würden, ihr einen Besuch abzustatten.
    Was für ihn wiederum hieß, dass er sich entspannen und ganz auf die Malerei konzentrieren konnte. Jacqueline würde London und seine Bekannten im Sturm erobern. Er freute sich schon darauf, das aus sicherer Entfernung zu beobachten.
    Der Teewagen wurde hereingerollt. Patience übernahm das Einschenken. Barnaby und Gerrard teilten die Tassen aus, dann begab sich Barnaby zu Millicent, Minnie und Timms, um sich an der Diskussion zu beteiligen, welche Londoner Sehenswürdigkeiten am beeindruckendsten waren und auf keinen Fall versäumt werden durften.
    Gerrard zog sich einen Stuhl neben Vane. Während Patience sich mit Jacqueline unterhielt, das Leben auf dem Lande in Cornwall mit dem in Derbyshire verglich, wo sie und ihr Bruder aufgewachsen waren, erkundigte Gerrard sich bei Vane, was sich geschäftlich Neues getan hatte, denn schließlich war er lange nicht in der Stadt gewesen.
    Er trank von seinem Tee und schwor sich insgeheim, unter keinen Umständen den Namen der Modistin preiszugeben, zu der er Jacqueline am nächsten Morgen bringen wollte.
    Das versuchte er auch, hatte allerdings keinen Erfolg. Um elf Uhr am nächsten Vormittag begleiteten Millicent, Patience, Minnie und Timms ihn und Jacqueline zu Helen Purfetts Modesalon.
    Der Salon lag im altmodischen Stadtteil Paddington in einem schmalen Haus an der Straße, die nördlich des Parks verlief. Minnie, Timms und Patience tauschten beredte Blicke, als Patiences Kutsche mit einem Ruck auf dem Kopfsteinpflaster vor dem Salon zum Stehen kam. Gerrard war mit seinem Phaeton und den Grauen vorausgefahren, Jacqueline neben sich. Sie war unverkennbar aufgeregt, machte große Augen, als sie sich umschaute.
    Ihre Reaktion beruhigte seine gereizte Stimmung. Er beherrschte sich, als er den drei älteren Damen und Patience aus der Kutsche half.
    Er war auch nicht sonderlich überrascht, als Minnie, nachdem sie sich umgesehen hatte, ihn fragte: »Meinst du

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