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Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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»Sie trifft sich mit ihm seit Jahren.«
    Sir Godfreys Brauen konnten nicht noch höher gezogen werden. »Denselben Mann in all den Jahren?«
    »Soweit ich es weiß, ja. Und ehe Sie fragen: Ich habe absolut keine Ahnung, nicht die geringste, um wen es sich handeln könnte.«
    »Aber es ist jemand, der immer hier ist?«, erkundigte sich Barnaby. »In der Gegend hier?«
    Jacqueline zuckte die Achseln. »Soweit ich es weiß.«
    Eine steile Falte bildete sich zwischen Sir Godfreys Brauen. »Wir werden jemanden finden müssen, der mehr über Miss Frithams geheimen Geliebten weiß.«
    Sie alle hörten Schritte in der Eingangshalle, die von der Tür kamen. Eigentlich dachten sie, es sei Treadle, aber die Schritte hielten jäh inne - vor der offen stehenden Tür. Sie blickten alle dorthin.
    Mitchel Cunningham stand auf der Schwelle, sein Gesicht blass, seine Miene verblüfft. Er starrte Sir Godfrey an, als könne er seinen Augen nicht trauen, dann blinzelte er und zog die Stirn kraus. Er machte einen Schritt auf ihn zu. »Stimmt etwas nicht?«
    »Mitchel - bitte kommen Sie doch herein«, bat Lord Tregonning. »Vielleicht können Sie uns ja helfen.«
    Rasch erläuterte Lord Tregonning, was geschehen war; sie betrachteten alle Mitchels Gesicht - sein Schrecken war fraglos echt.
    »Gütiger Himmel! Geht es ihr gut?«
    »Ja.« Sir Godfrey nahm den Faden auf und erzählte den Rest. »Aber ...« Er erklärte, dass sie nun nach dem Gentleman suchten, mit dem Eleanor sich regelmäßig nachts im Garten traf. »Haben Sie vielleicht eine Ahnung, wer der Schuft sein könnte?«
    Gerrard wusste nicht, ob es an seinem scharfen Künstlerblick lag oder daran, dass er durch seine Beziehung zu Jacqueline empfänglicher dafür geworden war, aber es fiel ihm nicht schwer, den gequälten Ausdruck in den Augen des anderen zu deuten. Er fragte ruhig: »Sie waren es nicht zufällig, oder?«
    Sein Ton ließ keinen Zweifel daran, dass es mehr eine Feststellung als eine Frage war. Mitchels dunkle Augen richteten sich auf Gerrards Gesicht, er erwiderte seinen Blick, schüttelte dabei langsam den Kopf. »Nein, ich war es nicht.« Die Worte klangen hohl, gequält, bar jeglichen Ausdrucks.
    Niemand zweifelte daran, dass er die Wahrheit sprach.
    Lord Tregonning räusperte sich. »Danke, Mitchel.«
    Mitchel nickte; er schien sie kaum wahrzunehmen. »Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden ...«
    Sie ließen ihn gehen.
    Als seine Schritte verklungen waren, fragte Sir Godfrey: »Gehe ich recht in der Annahme, dass ...«
    Gerrard nickte. »Mitchel hat sich, denke ich, Hoffnungen gemacht, allerdings bezweifle ich, dass es darüber hinausgegangen ist.«
    »Hoffnungen, die wir gerade zunichte gemacht haben«, meinte Lord Tregonning. »Aber besser jetzt als später.«
    Kurz fassten sie zusammen, was sie erfahren hatten; Sir Godfrey erkundigte sich nach den Sicherheitsmaßnahmen für Millicent und war beruhigt, nachdem er von den getroffenen Vorkehrungen gehört hatte.
    »Wenn sie aufwacht, wird sie mit dem Finger auf den Schurken zeigen können.« Der scharfe Ton samt seinem harten Blick ließ Sir Godfrey ungewohnt blutrünstig wirken. »Und der Himmel steh ihm bei, wenn wir seinen Namen kennen.«
    Sie beschlossen, mit den Vorbereitungen für den Ball fortzufahren. Gerrard, Barnaby und Lord Tregonning verbrachten den Nachmittag damit, Einladungen zu schreiben und auf den Weg zu schicken, während sich Jacqueline um die zahllosen Einzelheiten der Organisation kümmerte.
    Nach dem Essen zog sie sich zurück, um bei Millicent zu bleiben, und überließ die Männer sich selbst, die das weitere Vorgehen besprechen wollten. Später holte Gerrard sie in Millicents Zimmer ab und brachte sie zu ihrem.
    Sie trat vor ihm ein, ging weiter bis ans Fenster und stand da, blickte in den samtschwarzen Himmel. Gerrard schloss die Tür, hielt inne und betrachtete ihren geraden Rücken, den hoch erhobenen Kopf, ihre vor der Brust verschränkten Arme. Es brannten keine Kerzen; der Raum war in graue Schatten getaucht. Langsam folgte er ihr, verwundert.
    Er blieb hinter ihr stehen, griff nach ihr und zog sie von hinten an seine Brust. Sie lehnte sich gegen ihn, legte den Kopf an seine Schulter. Er blickte ihr ins Gesicht mit dem stürmischen Ausdruck - und wartete.
    Schließlich atmete sie tief ein. »Es sind immer, immer Menschen, die mich lieben, denen ich am Herzen liege, die zu Schaden kommen. Die sterben.« Bei ihrem nächsten Atemzug erschauerte sie. »Ich möchte nicht, dass

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