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Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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auch du zu ihnen gehörst.«
    Er beugte den Kopf, strich ihr mit den Lippen über die Schläfe. »Das werde ich nicht. Und Millicent ist nicht tot -ihr Zustand hat sich nicht verschlimmert, kein Grund zur Annahme, dass sie sterben wird. Aber davon einmal abgesehen - vertrau mir, ich werde nicht zulassen, dass dieser Schurke uns trennt.« Er blickte ihr ins Gesicht. »Ich werde mir von ihm nicht nehmen lassen, was wir haben - unsere gemeinsame Zukunft.«
    Aus seiner Stimme klang Überzeugung; Jacqueline hörte das und fühlte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Was, wenn sie ihm glaubte, und dann ...
    »Mir wird nichts passieren.« Gerrard hauchte die Worte an ihrem Ohr. Sein Griff festigte sich, hielt sie sicher. »Zuvor hatte er es immer nur mit einer Person allein zu tun -diesmal sind wir alle beteiligt. Wir bilden eine Front gegen ihn: du, ich, Barnaby, dein Vater, Lady Tannahay und die Entwhistles, Sir Godfrey. Diesmal kann er nicht gewinnen.«
    Er hatte Unterstützer um sie geschart; ohne ihn wäre sie immer noch in dem albtraumhaften Netz gefangen, das ihr Peiniger um sie gesponnen hatte.
    Jacqueline legte ihre Hände auf seine, spürte die Kraft in seinem harten, warmen Körper in ihrem Rücken. Zum ersten Mal verstand sie das Wesen der Furcht, das ihn antrieb, sie zu beschützen, selbst gegen ihren Widerstand. Wenn sie ihn irgendwo sicher wegsperren könnte, bis der Schurke gefasst war, würde sie zugreifen - ohne zu zögern.
    Wie es schien, nahm sein Denken einen ähnlichen Weg. »Ich gehe nicht davon aus, dass du deine Meinung über die Bekanntgabe unserer Verlobung geändert hast.«
    Er sprach nicht von ihrer Einwilligung, ihn zu heiraten, die sie noch gar nicht gegeben hatte. »Ich habe dir doch schon gesagt, frag mich, wenn er gefasst ist. Bis dahin ...« -sie drehte sich um, legte ihm ihre Arme um den Hals, erwiderte seinen Blick - »sind wir nur Liebhaber und Geliebte.«
    Seine in der Nacht dunklen Augen erwiderten ihren Blick. Ein langer Moment verstrich, dann schüttelte er den Kopf. »Nein, das stimmt nicht.«
    Er senkte den Kopf und küsste sie - zeigte ihr, was er meinte. Er ließ keinen Zweifel daran, wie weit sie davon entfernt waren, nur das zu sein.
    Es ließ sich unmöglich abstreiten - Gerrard nicht und die Wirklichkeit dessen nicht, was zwischen ihnen beiden entstanden war: die Tiefe, die Weite, die überwältigende Macht der Verbindung. Die Hitze, das sengende Verlangen, das alle Vorbehalte, alle Hemmnisse überwand. Und der Leidenschaft Tür und Tor öffnete.
    Es ging weit über körperliche Intimität hinaus, über Verlangen und Leidenschaft, ja, über alles Irdische.
    Während sich die Nacht über das Land senkte und die Schatten schwarz wurden, lag Jacqueline in Gerrards Armen, lauschte dem regelmäßigen Schlag seines Herzens, derweil die Kraft und die Hingabe, die ihre Verbindung barg, sie umgab und umschloss.
    Jacqueline fragte sich, was die nächsten entscheidenden Tage wohl bringen mochten; sie wusste, er dachte dasselbe.
    Sie hörte im Geiste Timms schicksalhafte Worte und nahm an, dass es ihm ebenso erging.
    Es kommt, wie es kommen muss.
    Sie konnten nichts tun, außer es hinzunehmen und dem Weg weiter zu folgen.

21
    Sie versammelten sich spät am nächsten Morgen um den Frühstückstisch. Jacqueline hatte bei Millicent vorbeigeschaut; es gab keine Veränderung im Befinden ihrer Tante. Sie lag nach wie vor reglos unter der Decke, die Augen geschlossen; sie atmete ruhig und sah viel gebrechlicher aus als sonst.
    Gerrard drückte Jacqueline die Hand, als sie sich auf den Stuhl neben ihn setzte. Sie lächelte im Gegenzug schwach, dann schenkte sie ihre Aufmerksamkeit ihrem Vater und den Einzelheiten des geplanten Balls.
    Mitchel hatte bereits gefrühstückt und war - wie so oft -auf dem Besitz unterwegs. Das Frühstück war schon lange beendet, die Teller und Tabletts abgeräumt. Gerade besprachen sie, wo das Porträt wohl am besten zur Wirkung käme, als er hereinkam.
    Alle schauten bei seinem Eintreten auf, erschrocken wegen seines energischen Schritts.
    Leichenblass blieb Mitchel am Tischende stehen. Er schaute sie der Reihe nach an - Gerrard, Jacqueline und Barnaby. Dann blieb sein Blick an ihrem Vater hängen. »Mylord, ich habe ein Geständnis zu machen.«
    Diese Bemerkung erschreckte sie alle - verwirrte sie; keiner von ihnen sah Mitchel in der Rolle des Mörders. Sie wechselten verwunderte Blicke.
    »Äh ...« Ihr Vater deutete auf einen Stuhl. »Warum setzen Sie

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