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Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sich nicht, mein Junge, und erklären sich uns?«
    Mit zusammengebissenen Zähnen zog sich Mitchel einen Stuhl heran und nahm Platz. Er stützte sich mit den Ellbogen auf den Tisch und fixierte Jacquelines Vater mit einem festen Blick. »Ich habe Sie verraten und meine Pflichten vernachlässigt.«
    Was folgte, war zwar kein Mordgeständnis, aber dennoch eine bestürzende Geschichte.
    »Ich glaubte« - Mitchel presste die Lippen zusammen -»oder wurde eher verleitet zu glauben, dass meine Gefühle für Eleanor Fritham erwidert wurden. Mehr noch, Jordan vermittelte mir den Eindruck, ich könne Eleanors Hand gewinnen. Jetzt erkenne ich, dass sie mich beide betrogen und getäuscht haben.« Mitchels Blick verdunkelte sich; er schaute seinem Arbeitgeber weiter fest in die Augen. »Sie wollten Informationen von mir, und ich habe sie ihnen gegeben.«
    Aus seinem Tonfall zu schließen, war das das ganze Ausmaß seines Verbrechens.
    »Welche Informationen?«, erkundigte sich Gerrard.
    »Einzelheiten über Lord Tregonnings Ländereien und Geschäfte.« Mitchel breitete die Hände aus. »Zu dem Zeitpunkt habe ich darin keinen großen Schaden entdecken können.« Er blickte zu Jacqueline. »Ich kam kurz vor dem Tod Ihrer Mutter hierher. Ich habe alles geglaubt, was Jordan mir erzählt hat - dass sie verstört wären und im Hause bleiben müssten, dass Jordan Sie am Ende heiraten und Verfügungsgewalt über Ihr Vermögen sowie Hellebore Hall erhalten würde ...«
    »Was?« Jacquelines verblüffter Ausruf wurde von noch heftigeren Reaktionen ihres Vaters und Gerrards übertönt. Sie bedeutete ihnen mit einer Handbewegung zu schweigen; Verblüfft starrte sie Mitchel an. »Jordan hatte vor, mich zu heiraten?«
    Mitchel runzelte die Stirn. »Das hat er gesagt. Ob es stimmt...«
    Die Türglocke läutete - nicht einmal, sondern mehrere Male, bis sie nur noch schrillte.
    »Was zum Teufel ...?« Lord Tregonning starrte finster in die Richtung, dann brach das Läuten ab.
    Treadle eilte durch die Halle, um die Eingangstür zu öffnen. Eine Sekunde später drang Stimmengewirr in den Salon - es waren zu viele Stimmen, um eine einzelne herauszuhören. Gerrard und Barnaby schoben die Stühle zurück und standen auf. Mitchel erhob sich ebenfalls. Sie alle blickten zum Korridor.
    Jäh erschien Treadle auf der Türschwelle, sichtlich mitgenommen und verzweifelt. »Mylord, sie wollen einfach nicht...«
    Weiter kam er nicht. Mrs. Elcott schob ihn zur Seite und trat ein. Hinter ihr folgte eine wahre Flut von Nachbarn, darunter Lord und Lady Fritham, Matthew Brisenden, Lady Trewarren, Mrs. Myles, Mr. und Mrs. Hancock sowie Sir Vincent Perry. Von ihnen allen waren nur Lady Tannahay und die Entwhistles eingeladen gewesen, die jetzt leicht verlegen wirkten.
    Lady Trewarren ging auf Lord Tregonning zu. »Marcus, wir haben es gerade erst gehört, die schlimme, schlimme Nachricht! Es ist einfach grässlich! Wir wussten nicht, was wir davon halten sollten, aber natürlich sind wir gekommen, um Ihnen und Jacqueline auch in dieser jüngsten Krise Beistand zu leisten.«
    Lord Tregonning war am Ende seiner Geduld angekommen. »Welche Krise?«
    Lady Trewarren blinzelte verwundert. »Nun, die Krise wegen Millicents Tod natürlich. Sie können kaum umhin, das eine Krise zu nennen. Warum ...«
    Wieder sprachen alle durcheinander, sodass man sein eigenes Wort nicht verstand.
    »Millicent ist nicht tot.«
    Auf Lord Tregonnings gebrüllte Erklärung folgte jähes Schweigen.
    Gerrard riss die Zügel an sich. »Von wem haben Sie gehört, dass Millicent gestorben sei?«
    Mrs. Elcott starrte ihn an, als hege sie Zweifel, ob er noch bei Sinnen sei. »Aber sie ist doch tot, oder etwa nicht?«
    Gerrard beherrschte sich nur mit Mühe. »Nein, sie ist nicht tot; aber es ist wichtig für uns zu erfahren, wer Ihnen diese Mitteilung gemacht hat.«
    Lady Trewarren wechselte einen Blick mit Mrs. Elcott, dann schaute sie Gerrard an. »Himmel, ich habe es natürlich von der Dienerschaft erfahren.«
    Andere nickten.
    »Es wird überall erzählt, auch in St. Just«, warf Matthew ein. »Mein Vater hat es vom Wirt - Papa wird jeden Moment hier eintreffen.«
    Lord Tregonning blickte zu Lady Tannahay. »Haben Sie irgendetwas gehört?«
    Sie schüttelte ratlos den Kopf. Neben ihr taten das auch die Entwhistles.
    »Aber wir kommen von weiter her, Marcus«, warf Lady Entwhistle ein. »Das hier scheint eher ein Gerücht zu sein, das gerade erst in Umlauf gebracht wurde.«
    Lord Tregonning

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