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Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sofort hergebracht. Alle Damen, die gerade bei mir zum Tee waren, wollen dringend wissen, was hier vor sich geht.« Lady Fritham lächelte Sir Godfrey freundlich fragend an.
    Der Friedensrichter erwiderte ihren Blick ausdruckslos, dann räusperte er sich. »Äh - nur eine Kleinigkeit, die ich klären muss, Maria. Vielleicht ...« Er schaute hilfesuchend zu Barnaby. »Falls Mr. Adair und ich mit Eleanor unter vier Augen im Arbeitszimmer sprechen könnten, während Sie hier bei Marcus, Jacqueline und Mr. Debbington bleiben ...«
    Barnaby schenkte Eleanor ein beschwichtigendes Lächeln und bot ihr seinen Arm. Sie nahm ihn; zwar sah sie sich noch einmal verunsichert nach ihrer Mutter um, aber Barnaby führte sie einfach aus dem Salon, hastig gefolgt von Sir Godfrey.
    »Nun!« Lady Fritham wirkte leicht verlegen. »Wie seltsam.«
    Ihr gegenüber auf dem Sofa sitzend holte Jacqueline tief Luft, verlieh ihrem Lächeln mehr Nachdruck und klopfte auf das Polster neben sich. »Setzen Sie sich doch bitte, Madam. Wen haben Sie denn im Manor zurückgelassen? Tante Millicent würde das sicher liebend gerne wissen.«
    Mit einer kleinen, steilen Falte auf der Stirn ließ sich Lady Fritham auf das Sofa sinken. »Wo ist Millicent eigentlich?«
    »Sie fühlt sich nicht wohl«, erwiderte Lord Tregonning.
    »Oh.« Lady Fritham zuckte nicht mit der Wimper. »Also, mal sehen. Da ist natürlich Mrs. Elcott und ...«
    Sie zählte ihre komplette Gästeliste auf; Jacqueline zerbrach sich derweilen den Kopf, wie sie das Gespräch weiterführen sollte - aber da erschien schon Eleanor auf der Schwelle.
    Und es war eine veränderte Eleanor - ihre Gesichtsfarbe war dunkler, ihre Augen blitzten. Sie wirkte aufs äußerste empört, ja beleidigt. »Komm, Mama! Es ist Zeit, dass wir aufbrechen.«
    Lady Fritham blinzelte verständnislos. »Aber meine Liebe ...«
    »Jetzt, Mama! Ich wünsche unverzüglich zu gehen.« Eleanor richtete ihre zu schmalen Schlitzen zusammengekniffenen Augen auf Barnaby, der draußen auf dem Flur vor der Tür stehen geblieben war. »Ich habe Sir Godfrey nichts mehr zu sagen - oder Mr. Adair. Wenn du also bitte ...«
    Eleanor wartete ihre Antwort nicht ab, sondern machte auf dem Absatz kehrt und stürmte davon.
    Lady Fritham war bestürzt. »Gütiger Himmel! Gut! Ich weiß jedenfalls nicht ...« Die Hand am Hals stand sie auf. »Bitte entschuldigen Sie uns, Marcus - ich habe keine Ahnung, was in sie gefahren ist.«
    »Selbstverständlich, Maria.« Lord Tregonning und Gerrard standen auf, verneigten sich, als Lady Fritham aufgeregt zur Tür eilte.
    »Maria?« Lord Tregonning wartete, bis sich Lady Fritham zu ihm umsah. »Nur noch eines - es wäre schön, wenn Sie Ihre Familie und den ganzen Haushalt davon in Kenntnis setzen könnten, dass die Gärten von Hellebore Hall nicht mehr frei zugänglich sind. Wie es scheint, sind sie zu gefährlich geworden.«
    »Ach du liebe Güte! Ja, natürlich werde ich es allen sagen, Marcus. Bitte richten Sie Millicent aus, ich komme demnächst noch einmal, um zu sehen, wie es ihr geht.« Mit einem Winken eilte Lady Fritham ihrer Tochter hinterher.
    Barnaby kam in den Salon; einen Augenblick später erschien auch Sir Godfrey. Sie warteten alle, bis die Eingangstür ins Schloss gefallen war, dann fragte Gerrard: »Was habt ihr erfahren?«
    »Sehr wenig.« Barnaby ließ sich in einen Stuhl fallen. »Sie hat es rundweg abgestritten, nachts in den Gärten gewesen zu sein. Sie hat uns ins Gesicht gelogen.«
    »In der Tat.« Sir Godfrey sank schwer auf einen Polstersessel. »Ich habe sie nie zuvor so gesehen - dreist, frech und aufsässig.«
    »Sie ist in Panik geraten«, erklärte Barnaby. »Und hat sich aufs hohe Ross geschwungen, um es zu verbergen.«
    Sir Godfrey schnaubte abfällig. »Ich wüsste nur eines gerne: Wen sie durch ihre Lügen zu schützen versucht. Jemand muss das doch wissen.« Er schaute Jacqueline an. »An wem ist sie interessiert, hm? Gibt es jemanden, mit dem sie gesehen wurde?«
    Jacqueline öffnete den Mund, wollte sagen, dass sie keine Ahnung habe, hielt dann aber inne. Die vier Männer bemerkten ihr Zögern und warteten. Sie spürte, wie ihr die Röte in die Wangen stieg; sie erwog flüchtig, inwieweit sie ihrer Freundin gegenüber zu Loyalität verpflichtet war, dann dachte sie wieder an ihre Tante, die oben in ihrem Bett reglos und still dalag. Sie holte tief Luft. »Eleanor hat einen Liebhaber. Ich weiß nicht, wer es ist, aber ...« Sie machte eine vage Handbewegung.

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