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Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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besser, als wenn sie alle denken, dass ich den Mutmaßungen Glauben schenke, die viele von ihnen einfach so geschluckt zu haben scheinen.«
    Jacqueline ließ sich neben ihrer Tante auf dem Sofa nieder und berührte sie am Arm. »Danke, Tante Millicent.«
    Millicent sagte nur: »Hm!« und tätschelte Jacqueline die Hand. »Wenn wir nur mehr tun könnten! Es war beängstigend zu sehen, wie weit verbreitet der Glaube an deine Schuld ist, meine Liebe. Sehr beunruhigend.« Sie schaute zu Barnaby, dessen Worte sie unbeabsichtigt wiederholte. »Ich frage mich, weißt du, ob jemand - jemand Besonderes - die Gerüchte absichtlich in Umlauf gebracht hat. Nicht erst kürzlich, sondern über einen längeren Zeitraum. Ich habe ein paar der Damen hier gefragt, was der Grund dafür ist, dass sie das alles glauben - und ich habe jedes Mal dieselbe Antwort erhalten: einen verständnislosen Blick, und dann >Aber alle Welt weiß doch, dass ...<«
    Barnaby schnitt eine Grimasse. »So ein Glaube ist natürlich schwer zu erschüttern.«
    »Besonders, wenn diese Damen aus falsch verstandener Höflichkeit nicht bereit sind zu sagen, was genau alle Welt weiß.«
    »Stimmt.« Gerrard setzte sich in den Polstersessel gegenüber vom Sofa. »Deshalb sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir deutlicher werden müssen; wir wollen eine Art Kampagne starten, und zwar jetzt, noch bevor das Bild fertig ist.«
    Mit ein paar Ergänzungen von Barnaby umriss er kurz den Plan.
    »Dem pflichte ich bei«, erklärte Jacqueline. »Wie Mr. Debbington bereits sagte, Papa hat schon begonnen, sich mit der Frage von Mamas Tod auseinanderzusetzen, indem er das Porträt in Auftrag gegeben hat.«
    Millicent nickte. »Richtig.« Sie sah Gerrard an. »Wie ich bereits erwähnte, lebe ich noch nicht so lange hier. Daher kenne ich auch Marcus nicht so gut. Allerdings weiß ich, dass er Miribelle sehr geliebt hat - als wäre sie seine Sonne, der Mond und die Sterne. Sie war ihm alles, aber er liebt auch Jacqueline. Wer auch immer dahintersteckt - nicht nur hinter den beiden Morden, sondern auch hinter den Gerüchten um Jacqueline, mit denen sie zum Sündenbock wird -, hat meinen Bruder in eine missliche Lage gebracht, die ihn sicherlich innerlich zerreißt. Die Annahme, dass Jacqueline etwas mit Miribelles Tod zu tun haben könnte ...« Millicent machte eine kleine Pause, dann fügte sie hinzu: »Der arme Marcus scheint tatsächlich ebenfalls - und allem Anschein nach mit aller Absicht - ein Opfer des Mörders geworden zu sein.«
    Barnaby stimmte ihr zu. »Exakt meine Meinung.«
    Gerrard schaute sich um: »Dann sind wir uns einig?«
    »Ja«, antwortete Millicent.
    Jacqueline und Barnaby nickten.
    »Was wir als Nächstes tun müssen«, sagte Barnaby, »ist, den ersten Schritt unseres Feldzuges zu planen.«
    Sie planten nicht nur, sondern erprobten ihn auch; als sie die Treppe hinaufstiegen, um sich zum Dinner umzuziehen, war alles bis ins letzte Detail festgelegt.
    Der Eröffnungszug fiel Millicent zu.
    Sie hatten sich alle wie gewöhnlich im Salon versammelt; und ebenfalls wie gewöhnlich gesellte sich Lord Tregonning erst wenige Minuten, bevor Treadle erschien, zu ihnen. Als ihr Bruder sich vor ihr verbeugte, trat Millicent an seine Seite und nahm seinen Arm. »Marcus, mein Lieber« - sie sprach mit gesenkter Stimme - »ich frage mich, ob Jacqueline und ich nach dem Dinner einmal mit dir reden könnten? In deinem Arbeitszimmer, wenn es dir nichts ausmacht?«
    Lord Tregonning wirkte erstaunt, stimmte aber selbstverständlich zu.
    Das Dinner verging in gewohnter Stille. Gerrard war dafür dankbar - so konnten sie alle ihre Argumente nochmals im Geiste wetzen.
    Am Ende der Mahlzeit stand Millicent nicht auf, um sich Jacqueline anzuschließen, sondern warf ihrem Bruder einen vielsagenden Blick zu. »Wenn wir dann gehen könnten, Marcus ...«
    Lord Tregonning richtete sich auf, straffte die Schultern. »O ja, natürlich.« Er schaute zu Gerrard und Barnaby. »Bitte entschuldigen Sie mich, meine Herren ...«
    »Genau genommen wäre es fast besser, wenn sie mitkämen, Marcus. Was wir besprechen müssen, betrifft auch sie.«
    Lord Tregonning war nicht auf den Kopf gefallen; er sah von Millicent und Jacqueline, die neben ihr stand, zu Gerrard und Barnaby. Dann kniff er die Augen misstrauisch zusammen, nickte aber knapp. »Gerne. Mein Arbeitszimmer?«
    Sie ließen einen verwunderten Mitchel Cunningham zurück, der sich redlich Mühe gab, seine Neugier zu kaschieren. Mit fünf

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