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Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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überhaupt je auf dieses Gerede gehört habe ...« Seine Stimme brach, aber die ganze Zeit schaute er Jacqueline an. »Ich hätte nie an dir zweifeln dürfen. Meine einzige Entschuldigung ist, dass, als deine Mutter starb - als sie ermordet wurde -, es mir schwerfiel klar zu denken. Monatelang. Ich bete, dass du es in deinem Herzen möglich findest, mir zu vergeben.«
    Die schlichten Worte, von Herzen kommend und wahr, hingen in dem stillen Raum.
    Da sprang Jacqueline auf, umrundete den Schreibtisch und warf sich ihrem Vater in die Arme. »Oh, Papa!«
    Gerrard schaute weg zu Barnaby, der Vater und Tochter ebenfalls einen ungestörten Moment gewährte; Barnabys blaue Augen strahlten - er wirkte sehr zufrieden mit sich. Millicent betupfte sich mit einem Taschentuch die Augen. Gerrard lehnte sich zurück und dachte an Patience und die Zwillinge und andere Szenen in der Familie, deren Zeuge er gewesen war und bei denen immer Frauen geweint hatten.
    Die Gefühle hinter Lord Tregonnings Worten gingen ihm nicht aus dem Sinn. Er räusperte sich, dann blickte er wieder zu Jacqueline, der ihr Vater gerade unbeholfen die Schulter tätschelte.
    »Danke, meine Liebe.« Seine Lordschaft musste sich ebenfalls räuspern, dann zog er sein Taschentuch hervor und schnäuzte sich. Jacqueline drückte seinen Arm, dann kehrte sie zu dem Lehnstuhl zurück, zog ein Stück feines Leinen aus ihrem Ärmel und rieb sich die Augen.
    »Ja. Gut.« Lord Tregonning fasste sich wieder, dann sah er zu Gerrard und Barnaby, weiter zu Millicent. »Ich danke Ihnen und dir für alles - Jacqueline und ich können uns glücklich schätzen, solchen Rückhalt zu haben. Allerdings« - seine Stimme wurde kräftiger, er hob den Kopf und reckte die Schultern - »nehme ich an, dass Sie schon einen Plan haben, wie man diesen niederträchtigen Gerüchten am besten entgegentreten kann.«
    Barnaby beugte sich vor. »Genau.«
    Und dann erklärte er alles.
    Lord Tregonning nickte. »Da pflichte ich Ihnen bei. Weil so viele Leute nun einmal glauben, dass Jacqueline verantwortlich ist für Miribelles Tod und sie daher auch für die Hauptverdächtige beim Mord an Thomas halten werden, ist unser Verhalten von entscheidender Bedeutung.«
    Barnaby sah sich um. »Wir - wir alle - müssen uns so verhalten, dass es förmlich von Jacquelines Unschuld schreit; jeder muss es bemerkten. Millicent hat heute Nachmittag schon angefangen, aber wir müssen weitergehen.«
    Millicent nickte. »Aber wird das - unser Verhalten - ausreichen?«
    »Es könnte sein.« Gerrard dachte an die Macht, die bestimmte Damen der Gesellschaft aus den Reihen der Cynsters ausüben konnten. Er wünschte sich, er könnte ein paar davon herholen, nach Cornwall. Die verwitwete Helena, Duchess of St. Ives, Lady Osbaldestone und Minnie samt Timms und vielleicht auch noch Honoria und Horatia. Sie hätten dafür gesorgt, dass Jacqueline in kürzester Zeit als die personifizierte Unschuld auf einen Sockel gehoben würde. Und sie würden eine Truppe zusammenstellen und den wahren Mörder entlarven. Er schaute zu Jacqueline. »Aber in diesem Fall können wir direkter sein. Gerüchte wirken in beide Richtungen.«
    Jacqueline las in seinen Augen, was er vorhatte. »Du meinst, wir sollten selbst etwas verbreiten - oder wie?«
    »Tatsachen«, erwiderte Barnaby trocken. »Er hat Unwahrheiten in Umlauf gebracht, und wir die Wahrheit. Letztendlich wird die Wahrheit seine Lügen ausstechen. Aber was noch wichtiger ist: Indem wir anfangen, in den Köpfen der Leute Zweifel zu säen, untergraben wir sein Fundament - es wird noch leichter werden, sobald das Bild fertig ist. Und dann drehen wir den Spieß um und eröffnen die Jagd auf den wahren Mörder.«
    Lord Tregonning nickte leicht. »Da dieser Schuft die Chance genutzt hat, die sich ihm durch den Fund von Thomas’ Leiche eröffnet hat, um die Flüsterkampagne gegen Jacqueline erneut in Gang zu setzen, riskieren wir es, ihn später nicht mehr aufhalten zu können, insofern wir nicht darauf eingehen. Wenn wir jedoch jetzt den Klatsch angehen, auf direktem Weg, dann schwächen wir seine Stellung, bevor wir das Porträt überhaupt zeigen. Er hat uns Gelegenheit geboten, damit zu beginnen, das von ihm errichtete Lügengebäude einzureißen - er hat durch sein eigenes Vorgehen unsere Position gestärkt.«
    Barnaby grinste breit. »Das ist absolut richtig. Er hat seinen eigenen Untergang eingeläutet.«
    »Genau.« Ein seltenes Lächeln spielte um Lord Tregonnings Mund. »Und wie

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