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Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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mehr, dass sie bei stetiger Anwendung dieser Taktik die bösen Gerüchte des Mörders zum Verstummen bringen könnten.
    Sie kehrten nach Tresdale Hall zurück, gerade rechtzeitig zum Lunch. Zu ihrer Überraschung gesellte sich Lord Tregonning zu ihnen. Er wollte dringend wissen, wie ihr erster Vorstoß verlaufen war. Mitchel Cunningham war in den Ländereien unterwegs, sodass sie unbefangen miteinander reden konnten. Barnaby war bester Laune - er brachte Lord Tregonning sogar zum Lachen.
    Gerrard schaute Jacqueline an, sah die Veränderung in ihrem Gesicht, in ihren Augen und wusste, es war lange her, seit sie von ihrem Vater etwas wie Fröhlichkeit gehört hatte. Sie musste blinzeln und sah nach unten. Nach einem Moment betupfte sie sich ihre Lippen mit der Serviette und hob den Kopf, war wieder gefasst.
    Dieser Augenblick des flüchtigen Gefühls nagte an Gerrard; er musste unbedingt mit dem Malen anfangen. Als sie vom Tisch aufstanden, ließ er sich bestätigen, dass sie um drei Uhr zu Lady Tannahay aufbrechen wollten.
    In der Eingangshalle verbeugte er sich vor Millicent und Jacqueline. »Ich muss ein paar Sachen im Atelier durchsehen. Aber um drei werde ich unten sein.«
    »Ja, natürlich.« Millicent bedeutete ihm mit einer Geste zu gehen und machte sich selbst auf den Weg in den Salon. Barnaby schloss sich ihr an, wobei er die Unterhaltung über die neuen Polizeikräfte in der Hauptstadt fortsetzte.
    Jacqueline blieb noch einen Moment. Sie sah ihn an. »Danke für die Unterstützung heute Morgen.«
    Er erwiderte ihren Blick, dann griff er nach ihrer Hand, hob sie an seine Lippen und küsste sie leicht. »Es war mir ein Vergnügen. Ich bin nur froh, dass wir es so gut hinter uns gebracht haben.«
    Dann ließ er sie los und drehte sich um, entfernte sich. Aber er spürte, dass sie ihm nachsah, bis er um die Ecke ging und aus ihrem Blickfeld verschwand.
    »Wie geht’s?« Barnaby kam ins Atelier und schaute sich interessiert um.
    Gerrard schaute von den Skizzen auf, die er gerade sortierte, brummte etwas und wandte sich wieder seiner Aufgabe zu.
    Barnaby schlenderte im Zimmer auf und ab, blieb schließlich am Fenster stehen. Er lehnte sich mit den Schultern dagegen und steckte die Hände in die Taschen. »Was denkst du, wie lange wird es dauern?«
    »Das Porträt?« Gerrard tauschte die Skizze auf dem Tisch gegen die aus, die er in der Hand hielt. Kritisch betrachtete er die Reihe vor sich und sagte leise: »Ich denke, ich kann es ziemlich schnell schaffen. Manche Porträts brauchen viel länger als andere - in diesem Fall weiß ich bereits, was ich zeigen will, wie es wirken muss. Ich muss nur anfangen.«
    Mit schräg geneigtem Kopf musterte er seine Zeichnungen. »Ich werde erst den Hintergrund fertigstellen und Jacqueline dann separat sitzen lassen, sie dann nachträglich hineinmalen. Da ich weiß, wie ich beides machen will... da müsste ein Monat eigentlich ausreichen.«
    »Hm ...« Barnaby hatte ihn studiert. »Ich kann sehen, dass du gerne anfangen würdest - es gibt keinen Grund, dass du dich als Begleiter der Damen verausgabst.«
    Gerrard blickte auf.
    Barnaby nahm eine dramatische Pose ein. »Als dein ergebener Freund, der ich nun einmal bin, bin ich gewillt, ein kolossales Opfer zu bringen und bei jedem vermaledeiten Nachmittagstee deinen Platz einzunehmen.«
    Gerrard lachte. »So leichtgläubig bin ich nicht. Du liebst Klatsch, besonders wenn du im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehst und über einen Mordfall geredet wird. Und obwohl die teure Damenwelt es nicht ahnt, so weiß ich doch, dass du sie aushorchst und auf der Suche bist nach allen möglichen Hinweisen auf ihre kleinen Geheimnisse, die sie unter ihren hübschen Häubchen versteckt haben.«
    Barnaby grinste unverbesserlich. »Stimmt. Aber es ist mein Ernst, ehrlich. Wenn du lieber hierbleiben und mit dem Porträt beginnen willst, werde ich mich an Jacquelines Fersen heften und nicht von ihrer Seite weichen. Außerdem wird der Besuch am heutigen Nachmittag ja privater Natur sein, insofern ich das richtig verstanden habe.«
    Gerrard saß auf seinem Stuhl und starrte auf die Skizzen. Er war in Versuchung geführt, sich ganz auf sie zu konzentrieren, auf das Bild, das er aus ihnen erschaffen würde. Es juckte ihn in den Fingern, endlich anzufangen. Barnabys Angebot war verlockend, außer ...
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich werde die Rolle des Begleiters übernehmen. Heute Morgen ist es ausgezeichnet gelaufen, zum Teil auch deswegen, weil

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