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Haunted (German Edition)

Haunted (German Edition)

Titel: Haunted (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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betrat. Sie hatte Angst, etwas verpasst zu haben, aber Zoe spürte ihre Sorge und sagte: »Wir lachen nur über Kates Pyjama.«
    Megan sah nicht, was daran so lustig war. Er war ziemlich alt, okay, und es war ein Findet Nemo -Pyjama, was irgendwie kindisch war, aber …
    Julie deutete zwischen Kates Beine, wo der Schwanz eines orangenen Nemos aus der Naht direkt über Kates Schritt herausragte. Megan fing auch zu lachen an, und Kate meinte: »Okay. Das reicht. Wahrheit oder Pflicht: Wer fängt an?«
    »Ich«, meldete sich Zoe freiwillig.
    »Wahrheit oder Pflicht?«
    Zoe und Julie wählten beide Wahrheit, und vor Freude zu sehr quietschend, beantworteten sie Fragen zu ihren Gefühlen für zwei der attraktivsten Jungen in der Schule. Als aber Megan an der Reihe war, und sie sich für Wahrheit entschied, fragte Kate sie unerwartet: »Warum hast du bei dem Ouija-Brett aufgehört?«
    Geschockt antwortete Megan nicht sofort. Sie dachte kurz daran zu lügen, aber ihre Freundinnen waren alle ehrlich gewesen, und es wäre nicht richtig, wenn sie als Einzige nicht die Wahrheit sagte. Außerdem hatte sie es bereits zugeben. »Weil ich Angst hatte«, antwortete sie.
    Alle lachten, aber zu ihrer Erleichterung wurden keine weiteren Fragen gestellt. Damit hatte es sich dann. Nach ihr wählte Kate Pflicht, und als sie sich weigerte, ihr Pyjamaoberteil hochzuheben und ihnen ihre Brust zu zeigen, musste sie als Strafe in James’ Zimmer gehen und sein Kopfkissen küssen.
    In der nächsten Runde stellte Julie die Fragen und legte die Pflichten fest, und als Megan an der Reihe war und sich erneut für Wahrheit entschied, fragte Julie: » Warum hattest du vor dem Ouija-Brett Angst?«
    Megan blickte in die Gesichter ihrer Freundinnen, die sie alle genau ansahen, als läge das Schicksal wichtiger Probleme in ihrer Antwort. Sie erkannte in keinem der Gesichter eine Spur Humor und fragte sich, ob sie dies geplant hatten, ob diese Fragestellung beabsichtigt war, ein Versuch, um … was?
    Nichts. Sie war nur paranoid. Sie zwang sich zu einem Lachen, und sie lachten ebenfalls, und der Fluch war gebrochen. Wieder einmal beschloss sie, ehrlich zu antworten. »Weil ich glaube, dass es in meinem Haus spukt.«
    Das kam nicht so an, wie sie dachte. Statt mit Spott und Gelächter begrüßt zu werden, reagierte Zoe auf ihr Zugeständnis mit einem schwachen Glucksen, und Julie und Kate sahen sich nervös im Zimmer um.
    Sie spürten es auch.
    Darum führten sie die Befragung fort.
    Megan wurde plötzlich kalt. Wie auf Kommando flack-erten die Lichter, und alle vier erschraken. Zoe, Kate und Julie versuchten, es mit einem Lachen abzutun, aber Megan lachte nicht. Und ihre Freundinnen auch nicht. Nicht wirklich. Sie waren angespannt, ängstlich. Megan sah sich um. Das Zimmer schien dunkler als noch vor wenigen Minuten, in den Ecken sammelte sich Dunkelheit. Wahrscheinlich war es nichts, sagte sie sich, aber sogar als sie das tat, schien die Dunkelheit in der hintersten Ecke weniger amorph zu werden, mehr wie eine … Gestalt.
    Zoe sah es auch. »Schaut!«, flüsterte sie und deutete darauf.
    In der Ecke stand jetzt eine Gestalt, eine große, dünne Form mit den nebeligen, schwankenden Kontouren einer Rauchwolke, und sie drehte und wand sich herum, bis ihre irgendwie menschliche Gestalt ihnen komplett gegenüberstand.
    Sie bewegte sich auf sie zu.
    Die Mädchen schrien. Alle. Spontan. Ihre gleichzeitigen Angstschreie verschmolzen zu einem einzelnen ohrenbetäubenden Kreischen, und prompt verschwand die Gestalt.
    »Macht mal leiser da oben!«, ordnete ihre Mom an, als sie vom Fuß der Treppe nach oben rief.
    Augenblicklich verschaffte sich die reale Welt wieder Geltung. Die Dunkelheit in den Ecken war weg, die Düsterkeit des Lichts. Alles wurde wieder normal, und dankbarer als sie es jemals in ihrem Leben für irgendetwas gewesen war, rief sie zu ihrer Mom nach unten: »Entschuldige, Mom! Werden wir!«
    Sie sah sich im Zimmer um, sie entdeckte nichts Ungewöhnliches, nichts Verdächtiges oder Unnormales, nur ihre Möbel und Habseligkeiten und das Gepäck und die Schlafsäcke ihrer Freundinnen. Sie lief zu ihrem Bett hinüber, sie wollte niemandem in die Augen sehen. Keiner sprach ein Wort, und als sie vorschlug, dass sie schlafen gingen, gab es keine Widersprüche, nur gemurmelte Zustimmung.
    Alle krochen unter ihre Decken oder in ihre Schlafsäcke. Ohne eine ihrer Freundinnen zu fragen, ließ Megan ihre Schreibtischlampe an, und keiner von ihnen bat, sie

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