Haunted (German Edition)
waren. Da ihre Mom auf der Arbeit war, ging sie nach oben, wo sich ihr Dad aufhielt. Das eigentliche SMS-Versenden würde sie in ihrem Zimmer erledigen, aber ihr Dad würde in seinem Arbeitszimmer sein, nahe genug, um sie zu retten, falls sie Hilfe bräuchte.
Dieses Mal brauchte sie keine Hilfe, aber ihre Muskeln waren angespannt, als sie zunächst das Telefon einschaltete und wartete, ob es irgendwelche mysteriösen Nachrichten gab, die auf sie warteten. Glücklicherweise gab es keine, und sie seufzte wahrlich erleichtert, als sie die Nachrichten eintippte.
Wie sich herausstellte, hatten weder Zoe noch Kate irgendwelche Pläne, also beschlossen die drei, ins Kino zu gehen. Megan schlug vor, Julie einzuladen, sie zu begleiten, aber Julie reagierte weder auf die SMS noch auf einen Anruf, also entschieden sich die drei dazu, allein zu gehen. Zoe schrieb, dass ihre Mutter sie fahren könnte, also lief Megan durch den Flur, um ihren Dad zu fragen, ob es in Ordnung wäre, mitzugehen. »Zoes Mom fährt«, fügte sie schnell hinzu.
»Wann gehst du?«
»Jetzt.«
»Was ist mit Mittagessen?«
»Wir gehen zu Taco Bell.«
»Hast du genug Geld?«
»Natürlich!«
Ihr Vater lächelte sie an. »Ich bin einverstanden. Aber klär das mit deiner Mom ab, bevor du gehst. Und sorg dafür, dass du vor dem Abendessen zurück bist.«
»Danke, Dad.«
Megan rief ihre Mom an, die natürlich sagte, dass es in Ordnung wäre, und fünfzehn Minuten später holte sie Zoes Van vor dem Haus ab. Zoes Schwester, Kristi, war auch dabei, was irgendwie lästig war, aber sie blieb vorne bei ihrer Mutter, und Zoe, Kate und Megan saßen hinten und ignorierten sie.
Da der Film erst um zwei anfing, hatten sie noch genug Zeit totzuschlagen, und nachdem sie zu Mittag gegessen und es mit endlos vielen Soda-Nachfüllungen in die Länge gezogen hatten, fuhr Zoes Mom sie zum Kaufhaus, wo sie und Kristi nach Schuhen schauten, während Megan, Kate und Zoe durch die Gänge schlenderten. Sie landeten in der Elektronikabteilung, stöberten die DVDs durch und hatten heimlich ein Auge auf den attraktiven High-School-Schüler geworfen, der hinter der Theke arbeitete.
»Ich glaube, er schaut uns an«, flüsterte Zoe, als sie eine Avatar -DVD in die Hand nahm und so tat, als würde sie die Rückseite durchlesen.
Megan warf einen kurzen Blick über ihre Schulter, aber er beugte sich gerade nach vorne, um für einen älteren Mann eine Kamera aus der Vitrine zu holen, damit er sie sich ansehen konnte. Sie beobachtete ihn jedoch weiter, und tatsächlich blickte er in ihre Richtung, sobald er die Kamera übergeben hatte. Sie schaute schnell weg und kicherte. »Das tut er«, flüsterte sie.
Kate sagte nichts, aber entfernte sich von den beiden, als gehörten sie nicht zusammen. Sie landete schließlich in der Kinderabteilung und sah sich Filme für Kleinkinder an, und Megan und Zoe lachten sie aus.
Einige Augenblicke später war der alte Mann verschwunden und der Angestellte kam herüber. »Kann ich euch jungen Damen helfen?«
Beschämt sagte Megan nichts, sondern starrte mit leerem Blick auf eine Reihe DVDs vor ihr. Sie konnte die Hitze spüren, als ihr Gesicht rot wurde. »Hast du das als Blu-ray?«, fragte Zoe gelassen.
»Nein. Nur die neusten Titel und die beliebteren alten Titel gibt es als Blu-ray.«
Megan hatte keine Ahnung, nach welchem Film Zoe fragte, und sie war nicht mutig genug hinzuschauen, aber sie war sowohl erstaunt über die Beherrschung ihrer Freundin als auch neidisch darauf. Zoe hätte vielleicht mit Brad gesprochen, wenn sie diejenige gewesen wäre, die ihn in dem Restaurant gesehen hätte. Megan war plötzlich peinlich berührt und fühlte sich zurückgeblieben und weitaus unreifer als ihre Freundin.
Der Angestellte lief wieder davon, um einem anderen Kunden zu helfen, der vor einer verschlossenen Vitrine mit Smartphones stand, und die beiden gingen zu Kate und verließen die Elektronikabteilung; sie schlenderten langsam und gelassen umher, bis sie sich in der Sportabteilung befanden und sich hinter einem hohen Regal versteckten. Zoe riss die Augen weit auf. Sie hielt sich dramatisch die Hand aufs Herz. »Oh. Mein. Gott!«
»Ich glaube es nicht!«, sagte Megan. Sie sprachen leise, weil sie nicht wollten, dass jemand anderes zufällig mithörte.
»Er war interessiert, oder? Er war an uns interessiert?«
»Ich hatte zu viel Angst, um hinzuschauen!«
»War er nicht«, meinte Kate nüchtern. »Er hat nur seinen Job gemacht.«
Zoe
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