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Haunted (German Edition)

Haunted (German Edition)

Titel: Haunted (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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sie eingetippt hätte, wenn sie nicht anfingen herumzutanzen, während sie hinsah: Sie wurden größer, veränderten die Farben und hüpften auf und ab.
    Die Wörter verschwanden.
    Ich habe dich gesehen.
    Sie erstarrte, der Rhythmus ihres Herzen wurde schneller, als der neue Text auftauchte, hellrot auf einem hellblauen Hintergrund. Vor ihrem geistigen Auge sah sie das Gesicht im Spiegel, die Gestalt im Dampf. Sie dachte an die Nachricht auf ihrem Telefon: Ich sehe dich Megan.
    »Hallo.«
    Bei dem Klang der Stimme ihres Vaters hüpfte sie vor Schreck hoch und kreischte.
    »Hoppla.« Er kam durch die Tür, aber angesichts ihrer Reaktion wich er komisch zurück. »Ich schätze, ihr habt euch diesen Horrorfilm angeschaut, was?«
    »Das haben wir tatsächlich«, gab sie zu. »Aber …« Das ist es nicht, was mir Angst gemacht hat, wollte sie sagen. Und dann blickte sie auf den Computerbildschirm und sah nur eine Reihe freischwebender Symbole, die ihr Dad offensichtlich für seinen derzeitigen Auftrag verwendete.
    »Aber was?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe gedacht, ich hätte etwas Seltsames auf deinem Computer gesehen.«
    Er grinste. »Da gibt es immer etwas Seltsames auf meinem Computer.«
    »Das habe ich nicht gemeint …«, fing sie an. Sie dachte daran, ihm zu erzählen, was sie auf seinem Bildschirm gesehen hatte, dachte daran, ihm ihr Erlebnis heute Morgen im Badezimmer zu schildern, aber zu versuchen, ihm weiszumachen, dass sie direkt nach dem Anschauen eines Horrorfilms auf etwas Gruseliges gestoßen war, schien beinahe unmöglich, und es war wahrscheinlich besser, es zu einem anderen Zeitpunkt anzusprechen. Mit einer Geschichte wie dieser hätte sie nur einen Versuch, und wenn sie ihn nicht beim ersten Mal überzeugte, würde sie es nie schaffen. Sie wollte sich ihre einmalige Chance nicht ruinieren.
    Also lächelte sie ihn an und wechselte das Thema. »Das war ein guter Film«, sagte sie zu ihm. »Er war gruselig.«
    »Hattest du Angst?«, neckte er sie.
    »Ein wenig.«
    Er rempelte ihre Schulter an. »Glaubst du, ich kann Mom überreden, ihn sich anzusehen?«
    »Klar«, lachte sie und spielte mit. »Und bring sie dazu, James mitzunehmen.«
    Beide lachten.
    Aber sie hatte immer noch ein ungutes Gefühl, und sogar als sie mit ihrem Dad Witze machte, ließ sie seinen Computer nicht aus den Augen.

Vierzehn
    Samstag.
    Robbie wollte vorbeikommen, aber war spät dran, also ging James allein in die Einsatzzentrale hoch. Das Zimmer sah sehr gut aus. Die Skelette, die er gefunden hatte, waren saubergemacht und auf einem niedrigen Regal aufgestellt worden, selbstgebaut aus einem Holzbrett, das auf zwei Betonschalsteinen balancierte. Das Regal stand rechts neben dem Bücherschrank, der jetzt voller ungewollter Zeitschriften war, die sie aus ihren jeweiligen Häusern erbettelt hatten. Robbies Dad hatte ihnen eine alte Schreibmaschine gegeben, die sie auf den Bücherschrank neben einem Stapel weißem Papier und einer Spielzeuglupe stellten, die Robbie aus dem Zimmer seines Bruders genommen hatte. Der Heimtrainer befand sich neben dem Fenster und dem Leitkegel vor dem Geheimfach, er kennzeichnete und versperrte es. Heute brachte Robbie seinen Chemiebaukasten her, mit dessen Hilfe die Einsatzzentrale wie ein echtes kriminaltechnisches Labor aussehen würde.
    Falls er jemals hier ankam.
    James schaute sich um. Sie benötigten eine Uhr, beschloss er, damit sie wussten, wie spät es war.
    Er setzte sich für wenige Minuten auf den Boden, blätterte eine alte Ausgabe des People -Magazins durch, las eine Filmkritik und entdeckte ein paar Bilder von Filmsternchen in Bikinis am Strand, dann stand er auf und wurde unruhig. Neben dem Fenster stehend horchte er auf das Geräusch von Robbies Auto, er hörte nichts, dann öffnete er die Falltür und kletterte die Leiter nach unten.
    Er lief in den Garten. Seine Eltern waren zum Kaufhaus gefahren und hatten ihn in Megans Obhut übergeben. Keine ideale Situation, obwohl es kein Problem geben sollte, wenn die beiden sich gegenseitig aus dem Weg gingen, bis ihre Mom und ihr Dad wieder nach Hause kamen.
    James blickte zu dem Haus hinüber, in dem sich seine Schwester hoffentlich um ihre eigenen Sachen kümmerte und ihm nicht nachspionierte.
    Er wollte gerade in den Vorgarten laufen und dort auf Robbie warten, als das Loch, das er in die Erde gegraben hatte, seine Aufmerksamkeit erregte.
    Es war wieder da.
    Wie war das möglich? Sein Dad hatte es ihn letzte Woche auffüllen lassen.

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