Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Haunted (German Edition)

Haunted (German Edition)

Titel: Haunted (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
Vom Netzwerk:
Es war harte Arbeit gewesen – aus irgendeinem Grund härter als das Graben zuvor –, aber danach kam es ihm vor, als wäre eine große Verantwortung von seinen Schultern genommen worden. Der ungewollte Drang Erde zu essen, der ihn geplagt hatte, seit er dieses Geheimfach geöffnet hatte, war verschwunden, und mit ihm zusammen der seltsame Mix aus Abwehrhaltung und Schuld, den die Entdeckung des Faches hervorgerufen hatte.
    Er war seinem Dad dankbar gewesen, und die Woche war schnell und ohne Zwischenfälle vergangen.
    Aber letzte Nacht hatte er einen Traum gehabt. Darin hatte er einen Tunnel von der Garage in den Keller gegraben, indem er die Erde gegessen hatte; als er sich unter dem Garten seinen Weg bahnte, fühlte er, wie sein Körper auf der einen Seite in den Garten eindrang und auf der anderen Seite wieder herauskam, als wäre er ein Wurm. Als er sich jetzt dem Loch näherte, sah er, dass es tatsächlich einen Tunnel gab, oder den Anfang davon, und er spürte eine vertraute Regung in seiner Brust.
    Völlig rund, als wäre es mit einer Maschine gebohrt worden, war das Loch wahrscheinlich drei Fuß breit und ging mindestens so tief nach unten. Am Grund wuselte Ungeziefer herum, Dutzende, schwarze, unerkennbare Insekten, die wohl Käfer gewesen waren, bevor sie zu einer amorphen Masse zerquetscht worden waren, die den Boden des Lochs bedeckte. Ein enger Durchgang, kaum groß genug für ihn, um auf dem Bauch hindurchzurutschen, war in die Wand des Lochs gegraben worden und führte in Richtung Haus.
    James sprang hinein, er hörte und fühlte das Knirschen der Käfer unter seinen Schuhen. Das Gesicht verziehend schob er sie mit dem Fuß an den Rand und machte vor dem Tunnel Platz. Sogar während er es tat, wusste er, dass es verrückt war, aber er konnte nicht anders und er fiel auf die Knie, duckte sich dann und quetschte sich mit dem Kopf zuerst in die Öffnung.
    Es war stockdunkel. Er konnte überhaupt nichts sehen. Soweit er wusste, befand sich an der Stelle über ihm massenweise Ungeziefer. Käfer. Würmer. Oder etwas Schlimmeres.
    Aber er machte weiter, er schlängelte sich durch den engen Tunnel, die Arme seitlich an den Körper gelegt, wie der Grinch, als er durch eines der Who-Häuser schlich. Die Erde roch gut, und er atmete tief ein, der Duft des Erdbodens und dessen Geruchsköder machten den Mangel an Licht zunichte und halfen James, seine Angst zu überwinden. Er schlängelte sich weiter hinein …
    Und Erde fiel auf den hinteren Teil seines Körpers und auf seine Füße – der einzige Teil, der noch aus dem Loch herausschaute.
    Er wartete kurz, bewegte sich nicht und dachte, dass seine hin und her rutschenden Füße etwas lockere Erde losgetreten haben mussten. Aber obwohl er still liegen blieb, regnete es weiterhin Erde auf die untere Hälfte seines Körpers.
    »Hey!«, rief er. »Aufhören!« Aber seine Stimme klang sogar in seinen Ohren dumpf, und er bezweifelte, dass das Geräusch den Tunnel überhaupt verließ.
    Die Erde fiel weiterhin herunter. Schneller.
    Irgendjemand versuchte ihn zu begraben.
    Irgendjemand oder irgend etwas .
    Vor seinem geistigen Auge sah er wie der schrecklich grinsende Mann aus seinen Träumen, derjenige, den er am Fenster im Arbeitszimmer seines Dads gesehen hatte, wie wild Erde in das Loch warf, mit der Absicht, in hier für immer zu bestatten. Das war eine Falle, und er war hineingeraten, und er fragte sich, ob die Erde zurückgeschüttet würde, das Gras ersetzt würde, alles wieder perfekt angelegt werden würde, genau wie es gewesen war, damit er nie gefunden werden würde. Seine Eltern würden nach ihm suchen, die Polizei könnte denken, man hätte ihn entführt, oder er wäre weggelaufen, und die ganze Zeit wäre er hier im Garten vergraben und würde verrotten.
    Er würde zu einem Skelett werden wie die Tiere, die er gefunden hatte.
    James versuchte die Panik, die in ihm aufstieg, zu unterdrücken.
    Er musste hier raus.
    Jetzt.
    Mit einem Energieausbruch schob er sich nach hinten, er benutzte seine Schultern, um seinen Körper anzutreiben, da seine Arme nutzlos an den Seiten seines Körpers feststeckten. In dem Loch gruben sich seine Schuhe in den mit Käfern übersäten Erdboden, und er verbog seine Knöchel, damit er für seine Knie eine Hebelwirkung ermöglichen konnte, um Halt zu finden. Während die Erde weiterhin stark auf ihn herabfiel, schlängelte er sich rückwärts durch den engen Gang, bis seine Hände schließlich aus dem Tunnel draußen waren,

Weitere Kostenlose Bücher