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Hauptsache Hochzeit

Hauptsache Hochzeit

Titel: Hauptsache Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Townley Gemma
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anzugehören. Ich hatte noch nie zuvor einer
Gemeinschaft angehört. Und nun… nun war es in gewisser Weise so gekommen.
    »Schön, nicht wahr?«, sagte ich, bevor ich mich bremsen konnte. Die beiden drehten sich um und sahen mich erwartungsvoll an. »Das«, sagte ich und wies mit der Hand auf das Zimmer. »Wir. Dass wir zusammen sind. Und es genießen können. Das finde ich einfach… schön.«
    Max streckte mir die Hand hin, und ich ergriff sie. »Das ist wirklich sehr schön«, sagte er herzlich.
    «Oh, absolut«, äußerte meine Mutter, nahm Max’ andere Hand und lächelte ihn gerührt an. »Wenn ich mir überlege, dass ich es fast nicht geschafft hätte, dich anzurufen… ich war so nervös und ängstlich… na, ich will gar nicht mehr dran denken. Denn jetzt ist ja alles so wunderbar. Ich habe eine großartige Tochter. Und einen großartigen Schwiegersohn. Und das Wunderbarste überhaupt: Ich habe Chester kennen gelernt.«
    »Das Wunderbarste überhaupt?« Ich zog eine Augenbraue hoch.
    »Nein, so meinte ich das nicht«, erwiderte meine Mutter rasch. »Ich wollte damit sagen …«
    »… dass es ein schönes, unerwartetes Geschenk ist«, ergänzte Max hilfreich.
    Ich zwang mich zu einem Lächeln. Sie fand es also aufregender, Max und Chester kennen zu lernen als mich. Na und? Ich war stark, wie Max schon sagte. Ich war glücklich. Ich war …
    »Max?« Wir drehten uns um. Chester stand mit seltsamer Miene in der Tür.
    »Chester. Hat alles geklappt mit deinem…« Ich verstummte, als ich merkte, dass er aussah, als wolle er jemanden schlagen. Er sah Max mit bohrendem Blick an.
    »Chester?«, sagte Max sofort und ließ meine Hand los. »Was ist?«
    Chester kam herein, blieb aber gut drei Meter von uns entfernt stehen. »Ich habe grade mit meinen Leuten bei Jarvis telefoniert.«
    »Chester«, äußerte meine Mutter schmollend. »Chester, wenn du jetzt von Geschäftlichem anfängst, bin ich dir wirklich sehr böse. Du hattest mir versprochen, dass wir heute Abend über nichts Geschäftliches reden würden.«
    »Dann habe ich eben gelogen«, erwiderte Chester in einem Tonfall, der alle innerlich zusammenzucken ließ.
    »Chester?«, fragte Max. »Was ist los?«
    »Was los ist?«, erwiderte Chester. »Du fragst allen Ernstes, was los ist? Man hat mir grade von einem Artikel erzählt, der heute in Advertising Today erschienen ist. Einem Artikel, der dir vermutlich als Leiter einer Werbeagentur wohlbekannt ist. Den du mir allerdings nicht zur Kenntnis gebracht hast. Und der, wie mir gerade gesagt wurde, den Glue-Deal zum Platzen gebracht hat.«
    Mir wurde übel. Max sah Chester ruhig an. »Ich weiß. Tut mir leid, Chester. Das ist ein schwerer Schlag«, sagte er.
    »Ein schwerer Schlag«, bemerkte Chester in sarkastischem Tonfall. »Ich gehe also davon aus, dass du davon gewusst hast. Und ich habe meinen Leuten grade erzählt, dass du unmöglich irgendwas davon gewusst haben kannst, ansonsten hättest du mir nämlich sofort Bescheid gesagt. Aber da habe ich mich wohl geirrt.«
    Ich hielt die Luft an und wartete darauf, dass Max wieder kreidebleich werden und panisch aussehen würde. Doch beides trat nicht ein. »Ich hatte angenommen, dass
du ihn schon gelesen hattest«, sagte er nur. »Aber du solltest deinen Zorn auf die Person lenken, die sich als undichte Stelle erwiesen hat, nicht auf uns.«
    »Ach so?« Chester sah ihn fassungslos an. »Weißt du, wie lange ich gebraucht habe, um diesen Deal einzufädeln? Weißt du, wie wichtig er für mich und Jarvis ist? Ja, du weißt es. Ich habe es dir ja schließlich gesagt. Und ich habe dir auch gesagt, dass nichts nach außen dringen darf, bevor die Verträge unter Dach und Fach sind. Und ehe man sich’s versieht, steht es in der Fachpresse, was dir nicht mal was auszumachen scheint. Ich will dir noch was sagen, Max. Ich kann es nicht ausstehen, wenn ich verscheißert werde. Ich kann es auf den Tod nicht ausstehen.«
    »Max kann nichts dafür«, sagte ich unvermittelt. Ich konnte es einfach nicht ertragen, dass Max zu Unrecht beschuldigt wurde. Ich musste es Chester einfach sagen. Und ich musste Max die Wahrheit sagen. »Er hat nichts damit zu tun. Das weiß ich. Es war …«
    »Jess, das ist eine Sache zwischen Chester und mir«, unterbrach mich Max entschieden. Ich hatte ihn noch nie zuvor so ernst erlebt. »Chester, du hörst mir nicht richtig zu. Es war kein Mitarbeiter aus meiner Agentur, und ich war es auch nicht.«
    »Hört, hört«, schnaubte Chester

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