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Hauptsache Hochzeit

Hauptsache Hochzeit

Titel: Hauptsache Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Townley Gemma
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danach gibt es ein paar Schulkonzerte, die sie nicht verpassen darf. Deshalb muss sie jetzt unbedingt wissen, wann der Jarvis-Launch stattfinden wird. Ich meine, nicht direkt der Launch-Termin, aber ab wann sie die Handtasche tragen soll. Ihre Assistentin muss das jetzt in Elles Terminplan aufnehmen.«
    »Sie muss einen Termin wissen, um eine Handtasche zu tragen?« Ich blickte Caroline verblüfft an. Die nickte ernst.
    »Weil die Tasche zu den Klamotten passen muss, die sie trägt.«
    Natürlich. Ich seufzte. »Gut«, sagte ich. »Ich sag dir Bescheid, ja? Inzwischen möchte ich, dass du für ein paar Tage an den offenen Sachen für die Superfoods-Kampagne arbeitest.«
    »Superfoods?« Caroline blickte mich entsetzt an.
»Aber ich habe sooo viel Arbeit mit Jarvis. Alle fünf Minuten kommt irgendein Anruf mit Fragen, und auf dem Projektplan sind einige Punkte absolut dringend, und andere müssen auch unbedingt bearbeitet werden, und …«
    »Und ein paar Tage Auszeit werden uns einen völlig neuen Blickwinkel ermöglichen«, sagte ich entschieden. »Wir haben auch noch andere Kunden, Caroline. Die sich auf uns verlassen.«
    »Natürlich«, erwiderte sie und lief rot an. »Ich meine, ja, sicher. Ich dachte nur …«
    »Gut«, sagte ich abschließend, ging zu meinem Schreibtisch und stellte meine Tasche ab. »Ich maile dir ein paar Sachen dazu, ja?«
    Caroline nickte. Ich spürte, dass sie mich noch immer mit großen Augen ansah, blickte aber nicht mehr auf. Was ich gesagt hatte, entsprach der Wahrheit: Jarvis war tatsächlich nicht unser einziger Kunde. Wir hatten haufenweise Aufträge und einige hochinteressante Kampagnen in Arbeit. Wie zum Beispiel Superfoods. Das Unternehmen wollte die Fachpresse mit einer Anzeigenkampagne herausfordern, in der es seine… Ich öffnete die Akte, um mir in Erinnerung zu rufen, womit sie werben wollten, und blickte enttäuscht darauf. Sie wollten für sich werben, indem sie auf ihre Verleihung des Investors in People-Labels hinwiesen. Das war’s. Aber in seine Arbeitskräfte zu investieren, war schließlich auch wichtig und ehrenwert, nicht wahr? So eine Kampagne konnte auch Spaß machen. Sie war … lohnenswert. Ich mailte Caroline die Spezifikation mit einem Memo und lehnte mich in meinem Sessel zurück.
    »Jess, du müsstest dir hier mal ein paar Bilder anschauen.
« Ich blickte auf und sah Gareth auf mich zusteuern. »Das ist der Hintergrund für den Handtasche-Launch. Wir haben noch ein paar Alternativen – ein paar abstraktere Fotos, von denen eines ziemlich interessant ist, aber ich bin mir nicht sicher, weil …«
    »Ich bin hier grade ziemlich beschäftigt«, unterbrach ich ihn. »Aber Caroline hat eine Spezifikation für Superfoods, über die sie mit dir reden müsste.«
    »Superfoods?« Gareth blickte mich fragend an und grinste dann. »Ach so, das sollte jetzt ein Witz sein. Entschuldige, aber ich bin so in dieses Projekt abgetaucht, dass ich ganz vergessen habe, was Humor ist. Okay, hast du einen Moment Zeit?«
    Ich seufzte. »Nein. Und es sollte auch kein Witz sein. Um ehrlich zu sein: Ich finde, dass wir uns im Augenblick alle ein bisschen zu sehr auf Jarvis und Projekt Handtasche konzentrieren. Wir laufen Gefahr, zu eingleisig zu werden. Wenn du dich also zur Abwechslung mal einen oder zwei Tage mit Superfoods beschäftigen könntest, fände ich das prima.«
    »Ist das dein Ernst?« Gareth starrte mich fassungslos an. »Was soll das denn jetzt? Jess, ist dir bewusst, wie viel Arbeit noch anliegt beim Projekt Handtasche ? Ist dir klar, wie viele Arbeitsstunden meine Leute schon da reingehängt haben? Das ist doch eine riesige Sache. Wir werden damit Preise einheimsen und uns eine ganz neue Position verschaffen. Du hast mir selbst vor einem Monat gesagt, dass in den nächsten sechs Wochen nichts anderes zählt.«
    »Stimmt«, sagte ich und schluckte. »Du hast recht. Aber ich glaube trotzdem, ein bisschen Abstand … eine kurze Auszeit …«

    »Was ist los?«, fragte Gareth unvermittelt. »Was ist passiert?«
    »Nichts ist passiert«, erwiderte ich und verdrehte die Augen. »Wieso muss denn irgendwas passiert sein, nur weil ich vorschlage, dass wir uns kurz mal der Arbeit für unsere anderen Kunden zuwenden?«
    Gareth trat näher. »Sag es mir, Jess. Was läuft hier?«
    »Nichts!« Ich stand auf. »Nichts läuft hier. Können wir denn um Himmels willen nicht mal ablassen von diesem ständigen Wirbel um Jarvis Private Banking und Projekt Handtasche ? Man könnte ja

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