Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hauptsache Hochzeit

Hauptsache Hochzeit

Titel: Hauptsache Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Townley Gemma
Vom Netzwerk:
gesagt?«, fragte ich. »Was für ein Zufall.«

    »Ja, nicht wahr?«, sagte Caroline mit verschwörerischem Lächeln.
    »Und das haben sie alle aus freien Stücken gesagt, nicht wahr?«
    »Aber selbstverständlich«, antwortete Caroline unschuldig. »Ich meine, mit mir hatte das gar nichts zu tun. Ich war ja nur kurz bei Boujis gestern Abend. Hab kaum jemanden gesprochen.«
    »Verstehe«, sagte ich wieder und lächelte. Es kam mir vor, als hätte ich eine Ewigkeit nicht gelächelt. »Das war bestimmt gar nicht schön für Hugh.«
    »Glaube ich auch«, pflichtete mir Caroline bei. »Deshalb hat er mich wohl auch heute Abend wieder angerufen und sich nach unseren Verträgen mit den VIPs erkundigt.« Sie gluckste. »Und dann war er ganz verstört, als er hörte, dass es gar keine Verträge gibt.«
    »Der arme Hugh«, sagte ich.
    »Ja, wirklich. Er ist sehr zu bedauern.«
    »Dann kriegt er wohl keine VIPs für seine Kampagne?«, erkundigte ich mich.
    Caroline, die jetzt breit grinste, schüttelte den Kopf. »Jedenfalls nicht aus meinem Freundeskreis oder den Freundeskreisen meiner Freunde«, antwortete sie und zwinkerte.
    Ich grinste unvermittelt wie ein Honigkuchenpferd und fühlte mich so leicht wie schon seit ewigen Zeiten nicht mehr. Ich wusste wohl, dass dieser kleine Triumph im Gesamtbild nicht viel änderte, aber ich fühlte mich schlagartig stärker und begann wieder Hoffnung zu schöpfen. »Wie kann ich dir nur danken?«, fragte ich.
    »Das musst du gar nicht.« Caroline zuckte die Achseln. »Ich bin diejenige, die zu danken hat. Betrachte das einfach
als kleines Dankeschön dafür, dass du mich eingestellt hast.«
    »Die beste Entscheidung meines Lebens«, sagte ich und umarmte sie. »Eine bessere Kontakterin kann man sich gar nicht wünschen.«
    Caroline errötete und erwiderte meine Umarmung. Ich nahm Geld aus meiner Handtasche und legte es auf den Tisch. »Okay, ich muss jetzt was erledigen«, sagte ich. »Zahl du die Rechnung, und dann geh bitte ins Büro zurück und übernimm mein Telefon, ja? Ich weiß noch nicht, wann ich wieder da sein werde, aber ich melde mich.«
    »Willst du mit Max reden?«, fragte Caroline.
     
    »So ähnlich«, antwortete ich. »Ich werde mit dem Menschen reden, der das alles in der Hand hat. Mit Chester nämlich.«

Kapitel 19
    Chester Rydall arbeitete in einem gigantischen Gebäude in Canary Wharf, einem sonderbaren Vorort von London, in dessen Wolkenkratzern Banker, Vermögensverwalter und Analysten ihren Geschäften nachgehen – Menschen mit seriöser Kleidung und ernster Miene. Ich kam mir dort ein bisschen wie an einem Filmset vor; die Gegend wirkte wie eine glamourösere sauberere vorzeigbarere Version von London, aber gleichzeitig auch seelenlos und realitätsfern. Als ich aus der Subway stieg, studierte ich die Stadtkarte, verlief mich ein paar Mal, landete aber schließlich doch vor dem gewaltigen Jarvis Tower. Allein im Empfangsbereich hätte man Milton Advertising gut fünfzehn- oder sogar zwanzigmal unterbringen können. Ich marschierte auf die Türen zu und ging dabei im Kopf noch einmal meine einstudierte kleine Rede durch.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte der Wachmann, der sich mir prompt in den Weg stellte.
    »Ich möchte mit Chester sprechen. Chester Rydall«, sagte ich und zwang mich zu einem Lächeln.
    »Sie haben einen Termin?«
    Ich lächelte herablassend. »Ich brauche keinen Termin«, sagte ich.
    »Jeder braucht einen Termin. Sonst dürfen wir Sie hier leider nicht reinlassen.«

    Ich lächelte zuckersüß. »Chester Rydall wird in Kürze meine Mutter heiraten. Außerdem ist er mein ehemaliger Kunde und der einzige Mensch, der meine geplante Ehe mit dem Mann retten kann, den ich mehr liebe als alles auf der Welt und dessen Leben ins Wanken geraten ist durch einen dummen Fehler von mir, den ich jetzt wiedergutmachen möchte. Was ich aber erst tun kann, wenn Sie mich hier reinlassen, damit ich Chester die Wahrheit sagen und endgültig alles klären kann. Haben Sie das verstanden?«
    Der Wachmann blickte leicht verstört und trat beiseite. »Er sitzt im dreizehnten Stock«, sagte er. »Aber Sie müssen sich an der Rezeption einen Sicherheitspass geben lassen.«
    »Danke«, sagte ich überrascht. Ich hatte mich auf einen langwierigen Kampf eingerichtet, und mein Adrenalinspiegel war entsprechend hoch. »Vielen Dank.«
    Die Türen öffneten sich, und ich betrat einen großen Raum, in dem überall Leute umherschwirrten oder an niedrigen Tischen Besprechungen

Weitere Kostenlose Bücher