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Hauptsache Hochzeit

Hauptsache Hochzeit

Titel: Hauptsache Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Townley Gemma
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Stunden, Schatz, aber Chester ist hier und möchte mit dir sprechen.«
    Ich setzte mich ruckartig auf. »Chester … hier?«
    Max nickte. »Lass dir ruhig Zeit«, sagte er liebevoll. »Und es tut mir leid, dass die Situation mit Anthony so
peinlich war. Ich werde morgen kündigen. Für klare Verhältnisse sorgen.«
    »Du darfst nicht kündigen!«, rief ich und stand hastig auf, wobei ich ins Schwanken geriet. Mir war schwindlig, und ich fühlte mich bleischwer. Ich warf einen Blick auf meine Uhr – früher Abend. »Seit wann bist du hier?«
    »Etwa seit vier, aber du hast fest geschlafen und so friedlich ausgesehen, da konnte ich dich einfach nicht wecken.«
    »Ach ja?«, fragte ich zweifelnd. Ich fühlte mich alles andere als friedlich. Wenn Chester hier war, musste er meinen Brief gelesen haben. Aber er hatte offenbar Max nichts davon erzählt, sonst hätte Max mich nicht mehr so liebevoll angesehen. Das hieß, dass mir noch ein paar Minuten blieben, bevor mir alles um die Ohren flog. Aber ein paar Minuten reichten nicht aus, um alles zu erklären; ein paar Minuten reichten für gar nichts. »Max, hör zu«, sagte ich und sah ihn eindringlich an. »Chester hat dir nichts gesagt, oder? Über den Grund seines Besuchs?«
    Max schüttelte den Kopf.
    »Okay, kannst du mich bitte umarmen? Bevor ich… ein letztes Mal?«
    Max sah mich merkwürdig an. »Ein letztes Mal? Nee. Aber ich umarme dich natürlich gerne, wenn du das möchtest.« Er zog mich an sich, und ich spürte seinen Atem an meinem Hals.
    »Danke«, flüsterte ich. Dann löste ich mich von ihm und strich mir die Haare glatt. »Ich bin bereit«, sagte ich. »Ich liebe dich, Max.«
    »Ich liebe dich auch«, erwiderte er. »Wir sind in einer schwierigen Lage zurzeit, aber ich liebe dich wirklich sehr.«

    »Ja, jetzt noch«, murmelte ich und zwang mich zu einem Lächeln. »Okay, Chester«, sagte ich dann. »Gehen wir zu Chester.«
    Chester saß mit grimmiger Miene in der Küche, ein Glas Whisky in Händen, das Max ihm vernünftigerweise verabreicht hatte.
    »Chester«, sagte ich mit zittriger Stimme. »Gut, dass du gekommen bist.« Ich holte tief Luft und überlegte, ob ich mich gleich entschuldigen oder erst einmal abwarten sollte, was er tun würde.
    »Ja«, erwiderte Chester und stellte das Glas ab. »Finde ich auch.«
    »Wollen wir… nicht ins Wohnzimmer gehen?«, schlug Max vor. Ich nickte und folgte ihm. Meine Beine fühlten sich wie Pudding an, und ich war froh, als ich mich setzen konnte.
    »So«, sagte Chester, als wir uns alle niedergelassen hatten. »Es gibt wohl ein paar Sachen zu besprechen, Jess.«
    Ich nickte. Das Herz schlug mir bis zum Hals. »Ja, so ist es«, erwiderte ich. »Aber vorher möchte ich dir noch sagen, dass ich das alles nicht gewollt habe. Es hat mir großen Spaß gemacht, an deinem Auftrag zu arbeiten, das weißt du sicher. Ich habe mich dumm angestellt, habe gedankenlos gehandelt, und ich hätte nie gedacht … tja, das war das Problem, wie? Dass ich überhaupt nicht nachgedacht habe. Und mich einfach blöd benommen habe.«
    Chester warf mir einen seltsamen Blick zu. »Na ja, das kann ich nicht beurteilen. Aber ich bin hier, damit wir vielleicht eine Lösung finden.«
    Ich nickte. »Das wäre schön. Und ich denke, es ist das Beste, wenn ich kündige.«
    »Kündigen? Was redest du da, Jess?«, fiel Max mir aufgeregt
ins Wort. »Du darfst nicht kündigen, auf keinen Fall.«
    »Du wolltest auch kündigen«, entgegnete ich. »Ich sage ja nur, dass ich es statt deiner tun will. Dann wird sich alles von selbst regeln.«
    Chester runzelte die Stirn. »Meinst du? Ich wüsste nicht, was sich durch deine Kündigung zum Guten wenden sollte.«
    »Ganz einfach«, erwiderte ich entschieden. »Ich ziehe mich aus allem zurück und verschwinde, und dann kannst du dich mit Milton Advertising aussöhnen. Bitte, Chester, mach es.«
    »Aussöhnen?« Chester schüttelte den Kopf. »Hör mal, Jess, ich weiß nicht, was du hier abziehen willst, aber ich werde nicht wegen ein paar VIPs meine Entscheidung rückgängig machen. So arbeiten wir nicht bei Jarvis. Wir legen Wert auf Verlässlichkeit und Vertrauen.«
    Es klingelte an der Tür, und Max ging raus. »Aber genau darum geht es doch«, sagte ich ruhig und eindringlich. »Wenn ich weg bin, kannst du wieder Vertrauen haben zu Milton Advertising.«
    »Aber wieso?«, fragte Chester. »Und wie, nachdem man uns so verraten hat? Wie soll ich Max jemals wieder vertrauen? Und warum?«
    »Warum?«

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