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Hauptsache Hochzeit

Hauptsache Hochzeit

Titel: Hauptsache Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Townley Gemma
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wiederholte ich. »Weil nicht er euch verraten hat, sondern ich – wie ich es in dem Brief geschrieben habe. Ich bin diejenige, die bei Hugh Barter geplaudert hat. Versehentlich natürlich, Gott, ich hätte so was niemals mit Absicht getan, aber es ist eben passiert, und jetzt werde ich kündigen und …«
    Chester blickte mich verständnislos an. »Was für ein Brief?«, fragte er.

    Ich runzelte die Stirn. »Na, der Brief, den ich dir geschrieben habe. Wegen dem du hier bist.«
    »Ich bin hier, weil ich keine brauchbaren VIPs mehr für unsere Kampagne kriege«, erwiderte Chester aufgebracht. »Ich bin hier, um an dein Gewissen zu appellieren. Aber wenn sich nun herausstellt, dass du die Geheimhaltung missachtet hast, ändert das natürlich die Lage dramatisch, wie?«
    »Du?« Ich schaute auf und sah Max kreidebleich in der Tür stehen. »Du warst das?«
    Es fühlte sich an wie ein Messerstich; ich konnte ihn nicht anschauen, wollte mich nicht dabei beobachten, wie ich seine Liebe für mich zerstörte. »Ja, ich war es«, sagte ich, und meine Stimme klang so erstickt, als sei mein Hals zugeschnürt, als wolle er mich davon abhalten, die Wahrheit auszusprechen. »Ich war an diesem Abend… an dem ich glaubte, du hättest eine Affäre … mit Hugh Barter zusammen. Ich war betrunken. Ich war so böse auf dich. Und … und ich … habe es ihm erzählt.«
    »Du warst mit Hugh Barter zusammen? Im biblischen Sinne?« Max gab ein seltsam klingendes Lachen von sich, das erstarb, als er meine Miene sah.
    »Ich …«, sagte ich. »Ja.«
    »Und was genau hast du ihm erzählt?«, fragte Chester mit rauer Stimme. »Sag mir, was du ihm erzählt hast.«
    »Dass ihr eine Internet-Bank kaufen wolltet. Dass wir viele neue Aufträge kriegen würden«, sagte ich. Ich hatte Mühe zu atmen, die Wände schienen näherzurücken, und ich sah nur Max’ Augen vor mir.
    »Nein«, sagte Max. »Nein, Jess. Das kann nicht sein. Nicht du.«
    »Doch«, sagte ich tonlos. »So war es. Es tut mir wahnsinnig
leid. Ich weiß nicht, was ich mir gedacht habe. Das heißt, ich hab eben überhaupt nicht gedacht, das war ja das Problem. Ich…« Ich sah ihn verzweifelt an, hoffte immer noch, dass er sich in der Lage sehen würde, mir zu verzeihen, mich zu verstehen, zu begreifen, dass mir nur ein entsetzlich dummer Fehler unterlaufen war. Aber er wandte mit starrer Miene den Blick ab, und da wusste ich, dass ich ihn verloren hatte.
    »Also war tatsächlich Hugh die undichte Stelle?«, fragte Chester und stand auf. »Dann hat er die Information an Advertising Today rausgegeben?«
    Ich nickte. Max kam zu uns und setzte sich. Er sah vollkommen verstört aus. »Natürlich war es Hugh«, sagte ich. »Das wusstest du doch.«
    »Er hat mir sein Wort gegeben, dass er nichts damit zu tun hat. Er sagte, er sei lediglich als Experte um eine Stellungnahme gebeten worden«, erwiderte Chester.
    »Und du hast ihm geglaubt?« Ich sah Chester fassungslos an. »Diesem Kerl hast du geglaubt und Max nicht?«
    Chester schien sich äußerst unbehaglich zu fühlen. »Max hatte mich doch im Stich gelassen«, murmelte er. »Zumindest dachte ich das.« Er wandte sich abrupt mir zu. »Aber du musst grade was sagen. Erst betrügst du deinen künftigen Ehemann, plauderst sogar geheime Informationen aus, und jetzt willst du mir Vorhaltungen machen? Für mich sieht das aus, als sei alles deine Schuld, Fräulein.«
    »Wer hat schuld, Chester?« Ich schaute zur Tür, durch die in diesem Augenblick meine Mutter hereinkam. Sie blickte von einem zum anderen.
    »Du warst das, die geklingelt hat? Und wieso sagt mir
das keiner?«, fragte Chester wütend. Er war rot angelaufen, und Schweißperlen standen ihm auf der Stirn. »Mir sagt hier wohl überhaupt keiner mehr was!«
    »Tut mir leid«, sagte Max. »Ich hab sie reingelassen und … und dann …«
    »Schon gut«, erwiderte Chester besänftigt. »Dann hat Jess ihre Bombe platzen lassen. Versteh ich vollkommen.«
    »Bombe? Was für eine Bombe? Was hat Jessica denn gesagt?«, fragte nun meine Mutter.
    »Ich hab ihnen die Wahrheit gesagt«, gestand ich mit zitternder Stimme. »Dass ich die undichte Stelle gewesen bin. Ich … war betrunken und …ich … na ja, ich war mit Hugh zusammen und hab ihm von der geplanten Übernahme erzählt. Ich trage ganz allein die Schuld an dem Desaster. Und jetzt werde ich gehen. Tut mir leid, Chester. Tut mir leid, M …« Ich konnte nicht einmal mehr seinen Namen aussprechen.
    »Aber das ist doch gar nicht die

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