Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hauptsache nichts mit Menschen (German Edition)

Hauptsache nichts mit Menschen (German Edition)

Titel: Hauptsache nichts mit Menschen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Bokowski
Vom Netzwerk:
via Twitter: »
Mein Gott, mein Gott. Warum hast du mich verlassen?«
    Jesus von Nazareth stirbt.
    Das Profil von Jesus von Nazareth ist zurzeit nicht erreichbar. Bitte versuch es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal.
    Jesus von Nazareth ist auferstanden.
    Maria Magdalena und 2,3 Milliarden anderen gefällt das.

MONTAG
    Man sollte die junge Frau von gegenüber mal davon in Kenntnis setzen, dass ihre roten Vorhänge alles andere als undurchsichtig sind, wenn sie im Schlafzimmer das Licht anmacht. Außerdem könnte ihr Araber-Freund mit der Tätowierung auf dem rechten Oberarm sie zur Abwechslung ruhig mal ganz normal von vorne nehmen
.

BANKGEFLÜSTER
    Ich habe neuerdings ein Konto bei der Berliner Sparkasse. Aus kreativer Sicht eine ungemein lohnenswerte Anschaffung:
Ich
Guten Morgen.
Frau Befeld
Tach.
Ich
Kann ich Sie was fragen?
Frau Befeld
Ob Se könn, weeß ick nich, aber Se könn’s jerne ma vasuchen.
Ich
Geht auch ganz schnell.
Frau Befeld
Jaja. Dit sach ich och imma. Stümmt nie.
Ich
Darf ich trotzdem?
Frau Befeld
Klar. Dabei mach ick hia seit neune extra ’n Jesicht, dass niemand uffe Idee kommt, mia wat fragen zu woll’n. Aber bitte bitte. Schieß’n Se ruhig los, junger Mann.
Ich
Ich hab Probleme mit dem Bankautomat.
Frau Befeld
Soll ick ihn ma was anvertraun?
Ich
Aber bitte. Gern.
Frau Befeld
Dit is keene Frage, dit is ’ne Aussage.
Ich
Wo Sie recht haben, haben Sie recht.
Frau Befeld
Seh’n Se.
Aber Sie sehn mia aus wie’n kleveret Kerlchen. Sie kriejen dit schon noch hin mit die Fragerei. Sie müssen dit Janze nur’n bisschen umformulieren.
Ich
Einverstanden: Warum hab ich Probleme mit dem Bankautomat?
Frau Befeld
So jut kenn ick Se leider nicht, dass ich dit beantworten könnte.
Ich
Sind sie kaputt?
Frau Befeld
Nee. Ick war schon immer so.
Ich
Nicht Sie! Ob die Bankautomaten kaputt sind, will ich wissen.
Frau Befeld
»Da kommt keen Geld aus’m Automat. Ick gloob ‚der is im Eimer!«
Ich
Bitte?
Frau Befeld
Dit is imma dit Erste, was ick zu hören bekomme. Is Ihn’ schon ma in’n Sinn jekommen, dass es da vielleicht ’ne andre Ursache jibt, wenn der Automat nichts herjeben will?
Ich
Ich will aber gar nichts abheben.
Frau Befeld
Ach so! Na, dann ist dit ja och keen Wunder, dass da nüscht kommt! Sin Se also doch nich so klever, wie ick anfangs jedacht hab. Sie versteh’n mich nicht.
Frau Befeld
Würd ick zwar ’n bisschen anders formulieren, aber im Grunde ham Se recht. Ick vasteh Se würklich nich.
Ich
Ich will nichts abheben. Ich will was einzahlen!
Frau Befeld
Wat woll’n Se?
Ich
Was einzahlen!
Frau Befeld
Wie »was einzahlen«!?
Ich
Na, was einzahlen will ich! Geld. Aus meiner Hand auf mein Konto!
Frau Befeld
Se sind nich von hia, wa?
Ich
Was?
Frau Befeld
Komm Se ma her.
Ich
Was?
Frau Befeld
Komm Se ma näher … noch näher … Dreh’n Se sich ma um. Aber langsam. Sehn Se dit? Die Leute da. Inna Schlange hinta Ihn’? 20 traurige Jesichter. Eens hässlicher wie dit andere. Glooben Se ernsthaft, von denen will och nur eener wat einzahln?
Ich
Wollen Sie mir weißmachen, dass man bei Ihrer Bank kein Geld einzahlen kann?
Frau Befeld
Wenn dit meene Bank wär, würd ick och keene Einzahlungen anbieten. Ick würd aber och keene Auszahlungen machen. Is aba nich meene Bank.
Ich
Zum Glück.
Frau Befeld
Jetz wer’n Se mia ma nich unfreundlich, junger Mann.
Ich
Kann ich nun was einzahlen oder nicht?
Frau Befeld
Kann ick Ihn’ nich sagen. Kommt hia nich so häufig vor. Ick arbeite ja och noch nicht so lange hia.
Ich
Seit wann denn?
Frau Befeld
Lassen Se mich ma rechnen. Wann war dit mit die Mauer?
Ich
’89?
Frau Befeld
Nee. ’61.
Ich
Ich hab das Jefühl, wir kommen hier nicht weiter.
Frau Befeld
Kenn ick. Kenn ick sehr jut. Ick hab dit Jefühl jeden Tag. Montag bis Freitag. Von neune bis um fünf.
Ich
Sie können also gar nichts für mich tun?
Frau Befeld
Ick kann ma den Filialleiter fragen, wejen die Einzahlung. Heeßt dat wirklich so? Ein-Zahlung? Klingt so komisch. Gloob nich, dass ick dit Wort schoma in’n Mund jenommen hab. EinZahlung. Na ick frag mal den Herrn Heßlein, damit Se sich ’n bisschen besser fühlen, wa.
HERR HESSLEIN! Hier will eener wat einzahlen.
Herr Heßlein
Wat will der?
Frau Befeld
Wat einzahlen will der.
Herr Heßlein
Wie »wat einzahlen«!?
Frau Befeld
Na, wat einzahlen! Geld. Vonner Kralle uffs Konto!
Herr Heßlein
Is nich von hier, wa?
Frau Befeld
Nee. Ick gloob, der will investieren.
Herr Heßlein
Investieren? Im Wedding?
Frau Befeld
Ja.
Herr Heßlein
Hat

Weitere Kostenlose Bücher