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Haus der Lügen - 8

Haus der Lügen - 8

Titel: Haus der Lügen - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Ihre Strategie für nötig. Auch wenn diese Strategie zu noch schlechterer Stimmung zwischen Ihnen und Herzog Thorast führt.«
    »Mein Lord, ich bedauere die ... schlechte Stimmung zwischen Thorast und mir«, gab Thirsk ruhig zurück. »Sie hat sich angesichts der Entscheidungen, die ich habe fällen müssen, tatsächlich noch verschlechtert. Oder vielmehr: weil der Herzog diesen Entscheidungen Widerstand entgegenbringt und sie mir zutiefst verübelt.«
    »Die Wahrheit ist, Graf Thirsk«, sagte Maik, durchquerte die Kajüte und ließ sich in einem der Sessel nieder, die vor Thirsks Schreibtisch standen, »dass Thorast Sie abgrundtief hasst. Er stellt sich gegen die von Ihnen gefällten Entscheidungen, ja, aber vor allem, weil sie von Ihnen stammen. Ob besagte Entscheidungen nun sinnvoll und angemessen sind oder nicht, tut dabei herzlich wenig zur Sache. Mit der Frage nach deren Sinn dürfte Thorast sich auch kaum befasst haben – wenn überhaupt.«
    Thirsk konnte sein Erstaunen nicht verhehlen und Maik nicht seine wenn auch säuerliche Belustigung darob.
    »Ich kenne die Lage«, sagte er. »Wäre es anders, wäre ich wohl kaum geeignet für das Amt des Navy-Intendanten! Bedauerlicherweise aber sehe ich keine Lösung für dieses Problem.« Er hielt inne und deutete dann auf die beiden noch freien Sessel: den einen neben sich und den anderen hinter Thirsks Schreibtisch. »Bitte, meine Herren, nehmen Sie doch Platz!«
    Beide Admiräle gehorchten, auch wenn sich Thirsk dabei ertappte, sich ein Grinsen zu verkneifen. Es war schon erstaunlich, mit welcher Mühelosigkeit Maik es geschafft hatte, zumindest vorübergehend Herr über die Kajüte zu sein. Kurz blickte der Bischof zu Vahnwyk hinüber, kam aber offenkundig zu dem Schluss, man könne sich auf die Verschwiegenheit des Sekretärs verlassen. So schenkte er seine Aufmerksamkeit wieder ganz dem Grafen.
    »Ich fürchte«, griff er seinen letzten Gedankengang wieder auf, »es gibt nichts, wodurch Sie ungeschehen machen könnten, dass Sie mit allen Ihren Warnungen vor der Schlacht vor dem Armageddon-Riff Recht hatten – und Thorasts Schwager Unrecht. Thorast wird Ihnen niemals die ungeheuerliche Frechheit vergeben, Herzog Malikais unfassbare Inkompetenz allen so deutlich vor Augen geführt zu haben.«
    Thirsk lehnte sich in seinem Sessel zurück. Der Bischof ließ in einem etwas angespannten Lächeln kurz die Zähne aufblitzen.
    »Natürlich hat auch Thorasts Bereitschaft, sich Ihnen entgegenzustellen, Grenzen«, fuhr er dann sehr nüchtern und analytisch fort. »König Rahnyld hat ihm gegenüber sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, dass es ... wenig ratsam wäre, Sie im Augenblick allzu offen anzugreifen. In der mir eigenen, viel subtileren Art habe ich ihn das auch noch einmal wissen lassen, ebenso Bischof-Vollstrecker Ahrain. Daher beschränkt Thorast sich im Augenblick darauf, Gerüchte zu streuen, die selbst für die Inquisition nahezu unmöglich zurückzuverfolgen sind. Die Befehle aber, die Sie ihm zukommen lassen, führt er aus. Gut, er lässt sich dennoch keinerlei Gelegenheit entgehen, in den Berichten, die er für mich erstellt, wortreich seine sorgfältig begründeten Vorbehalte gegen eben diese Befehle darzulegen.« Maik verzog das Gesicht. »Das ist ein Recht und ein Privileg, das ihm zukommt. Bedauerlicherweise.«
    »Mein Lord«, ergriff nun Thirsk das Wort, »ich weiß um Thorasts Vorbehalte gegen mich. Ich muss allerdings zugeben, dass mich Ihre Offenheit in dieser Sache ... überrascht.«
    »Nun, Admiral«, erklärte Maik, »Thorast verfügt über ein stabileres Netz aus Beziehungen als Sie. Lebenslange Übung. Sie hingegen haben auf Ihrer Seite lediglich Tugendhaftigkeit, Intelligenz, Mut, Geschick, Erfahrung und Integrität. Bedauerlich, aber wahr: alles Eigenschaften, die auf dem Schlachtfeld ungleich wichtiger sind als in Ratssälen und bei Hofe. Falls sich nichts drastisch ändert, wird es Thorast langfristig gelingen, Sie zu vernichten. Er wartet nur, bis die derzeitige Notsituation bereinigt ist.«
    Über seinen Schreibtisch hinweg blickte Thirsk den Bischof schweigend an. Dieser erwiderte den Blick nachdenklich. Dann nickte er langsam.
    »Ich sehe schon: Nichts von dem, was ich gesagt habe, überrascht Sie, Mein Lord. Mein Respekt! Ich gebe Ihnen mein Wort: Solange ich Intendant der Navy bin, vergesse ich nicht, wie Herzog Thorast zu Ihnen steht. Im Augenblick, seien Sie versichert, stehe ich ganz und gar hinter Ihnen! Ehrlich gesagt, wüsste

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