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Haus der Lügen - 8

Haus der Lügen - 8

Titel: Haus der Lügen - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Invasion durch das Kaiserreich Charis.« Angesichts der ungläubigen Mienen seiner Zuhörer zuckte Merlin Athrawes mit den Schultern. »Natürlich vermag nicht einmal unser Informanten-Netzwerk alles zu erkennen. Wäre es anders, so wüssten wir auch, wer das Attentat auf Prinz Hektor angeordnet hat. Das aber wissen wir nicht .«
    Der Blick aus seinen widernatürlichen Saphir-Augen wurden erstaunlich hart, als Merlin diese Wissenslücke offenbarte. Dann holte er tief Luft.
    »Wir vermögen nicht alles zu sehen, aber wir sehen eine ganze Menge. Und wie Sir Koryn wird bestätigen können, sind wir recht gut darin, der Obrigkeit Informationen zuzuspielen, wenn uns das angemessen erscheint. Deswegen habe ich auch um dieses Gespräch hier gebeten. Seit meiner Ankunft in Corisande haben mich diverse Berichte erreicht, die etwas bestätigen, das Ihre Majestäten schon seit einiger Zeit erwarten. Da Erzbischof Maikel am Ende des nächsten Fünftages das Fürstentum wieder verlassen wird und ich ihn dann begleite, sollten nach meiner Abreise meine ... Kontaktpersonen in Corisande in der Lage sein, Ihnen Informationen auf direktem Wege zukommen zu lassen. Dabei meine ich vor allem Sir Charlz und Sir Koryn. Da die Effektivität besagter Kontaktpersonen nur gewährleistet ist, solange sie anonym und unauffällig bleiben, werden jegliche Berichte Sie nur in schriftlicher Form erreichen. Und besagte Berichte werden den Weg zu Ihnen schon finden.«
    »Indem sie durchs Fenster kommen?«, fragte Gahrvai mit einem sardonischen Lächeln, und wieder lachte Merlin leise.
    »Wir werden versuchen, etwas weniger Schaden anzurichten«, erklärte er.
    »Ich hoffe, keiner Eurer Seijin- Kollegen kommt zu Schaden, weil er versucht, sich an unseren Wachposten vorbeizuschleichen«, mischte sich Anvil Rock in recht scharfem Ton ein. Der Graf empfand die Vorstellung übermäßig leistungsfähiger Spione, die in schwarzen Kapuzenmänteln durch die Gegend schlichen, ganz offenkundig alles andere als amüsant.
    »Ich denke, das ist eher ... unwahrscheinlich, Mein Lord.«
    »Ihr hattet erwähnt, Ihr habet Berichte erhalten, die etwas bestätigten, das der Kaiser und die Kaiserin bereits erwartet hätten?«, griff Doyal das eigentliche Thema wieder auf, und erneut nickte Merlin. Seine Miene war nun wieder deutlich ernster.
    »Allerdings«, sagte er. »Genauer gesagt habe ich das hier erhalten.«
    Er zog einen Umschlag hervor und legte ihn vor sich auf den Konferenztisch.
    »Ich scherze wirklich nicht, Meine Lords. Unsere Agenten hier in Corisande haben bestätigt, dass Graf Craggy Hill und einige andere aktiv in eine Verschwörung sowohl gegen das Kaiserreich als auch gegen diesen Rat hier involviert sind.«
    Die Mienen aller Anwesenden verhärteten sich, allerdings weniger vor Überraschung als vor Anspannung.
    »Das ist eine schwerwiegende Anschuldigung, Seijin Merlin«, ergriff schließlich Tartarian wieder das Wort. »Es wäre stets eine schwerwiegende Anschuldigung, ganz egal, gegen wen sie vorgebracht würde. Aber bei jemandem von Craggy Hills Bedeutung – ganz zu Schweigen davon, dass er Mitglied dieses Rates ist – wird sie noch ungleich schwerwiegender.«
    »Glauben Sie mir, Meine Lords, Ihre Majestäten sind sich dessen voll und ganz bewusst. Ebenso wie ihnen bewusst ist, dass Craggy Hill nicht im Alleingang handelt. Um genau zu sein, arbeitet er mit dem Grafen Storm Keep zusammen, dem Grafen Deep Hollow, dem Herzog Black Water, den Baronen Larchros und Barcor sowie mindestens einem Dutzend weiterer, gesellschaftlich nicht ganz so hoch gestellter Ritter und Landeigner – ganz zu schweigen von einer ganzen Anzahl Bankiers und Händlern im Norden von Corisande.« Nun starrten ihn seine Zuhörer gebannt an. »Zusätzlich sind auch Bischof Mailvyn in Barcor und Bischof-Vollstrecker Thomys sowie Amilain Gahrnaht, der ehemalige Bischof von Larchros, Teil der Verschwörung, weiterhin mehrere Dutzend anderer Kirchenmänner aus dem Kreis der Tempelgetreuen. Die meisten von ihnen verstoßen damit unmittelbar gegen den Eid, den sie persönlich Erzbischof Klairmant geleistet haben.«
    Mehrere Herzschläge lang starrten Merlins Zuhörer ihn fassungslos an, dann tauschten sie rasch Blicke.
    »Ich will nicht so tun, als hätte ich nicht selbst bereits den einen oder anderen Verdacht gehegt, was die Genannten angeht, Seijin Merlin«, sagte Tartarian schließlich. »Aber dass sie alle zusammenarbeiten sollen ...« Er schüttelte den Kopf. »Das ist ziemlich

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