Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok

Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok

Titel: Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
Vom Netzwerk:
schnipste mit den Fingern, als hätte sie das total vergessen. »Super! Ich habe gerade Pause und bin deshalb heimgekommen - ich arbeite drüben im Common Grounds, dem Café, weißt du? - und Michael wird noch eine Weile nicht wach sein, aber du kannst reinkommen und dir das Haus anschauen, wenn du möchtest. Ich weiß nicht, ob Shane da ist, aber...«
    »Ich weiß nicht, ob ich wirklich hier...«
    »Natürlich möchtest du, ganz bestimmt!« Eve rollte die Augen. »Du glaubst ja nicht, was für Nullen versuchen, bei uns den Fuß in die Tür zu kriegen. Ich meine, ernsthaft! Freaks. Du bist die erste Normale, die mir bisher dabei untergekommen ist, Michael bringt mich um, wenn ich dich gehen lasse und nicht wenigstens versuche , ins Geschäft zu kommen.«
    Claire blinzelte. Irgendwie hatte sie gedacht, dass sie diejenige sein würde, die darum betteln würde, in Betracht gezogen zu werden... und normal? Eve hielt sie für normal?
    »Sicher«, hörte sie sich sagen. »ja, ich möchte sehr gern.«
    Eve grabschte Claires Rucksack und schwang ihn sich über die Schulter, über ihre schwarze, silbern beschlagene Handtasche, die die Form eines Sarges hatte. »Mir nach.« Und sie stürmte davon, den Weg hinauf zur Veranda der ehrwürdigen gotischen Südstaatenvilla, um die Tür aufzuschließen.
    Von Nahem sah das Haus alt aus, aber nicht direkt heruntergekommen; verwittert, entschied Claire. Könnte hie und da ein bisschen Farbe vertragen und die gusseisernen Stühle bräuchten auch mal einen Anstrich. Die Eingangstür hatte zwei Flügel, darüber befand sich ein Buntglasfenster.
    »Ho!«, brüllte Eve und ließ Claires Rucksack auf einen Tisch im Flur fallen, ihre Handtasche legte sie daneben und ihre Schlüssel in einen antik aussehenden Aschenbecher mit einem gusseisernen Affen auf dem Henkel. »Leute! Hier ist jemand aus Fleisch und Blut!«
    Als die Tür hinter ihr ins Schloss krachte, kam Claire in den Sinn, dass man dies auf verschiedene Arten auslegen könnte, und eine davon - die Blutgericht-in-Texas-Art - gefiel ihr ganz und gar nicht. Sie rührte sich nicht und schaute sich erstarrt um.
    Zumindest hatte das Innere des Hauses nichts offensichtlich Unheimliches an sich. Viel Holz, sauber und schlicht. An manchen Ecken blätterte die Farbe ab, so als hätte es schon eine Menge erlebt. Es roch nach Zitronenputzmittel und - Chili?
    »Ho!«, brüllte Eve noch einmal und trampelte den Flur entlang. Er weitete sich zu einem größeren Zimmer; soweit Claire sehen konnte, standen dort große Ledersofas und Bücherregale, wie in einem richtigen Zuhause. Vielleicht sah so Wohnen außerhalb des Campus aus. Wenn ja, war dies eine deutliche Verbesserung zum Wohnheimleben. »Shane, ich rieche das Chili, ich weiß, dass du da bist! Nimm die Ohrstöpsel raus!«
    Sie konnte sich auch nicht vorstellen, dass an einem Ort wie diesem Zimmer ein Blutgericht stattfinden könnte. Das war ein Pluspunkt. Oder, was das Blutgericht betrifft, auch nicht, dass Mitbewohner, die Serienmörder sind, so etwas Häusliches tun würden wie Chili kochen. Gutes Chili, so wie es roch. Mit... Knoblauch?
    Sie machte ein paar zögerliche Schritte den Gang entlang. Eves Schritte klapperten in ein anderes Zimmer davon, vielleicht die Küche. Das Haus wirkte sehr still. Nirgends sprang etwas hervor, um Claire zu erschrecken, deshalb setzte sie vorsichtig einen Fuß vor den anderen, bis sie in den großen zentralen Raum gelangte.
    Und dort lümmelte ein Typ auf der Couch - so wie nur Typen lümmeln können -, gähnte und setzte sich auf, wobei er sich den Kopf rieb. Als Claire den Mund öffnete - um Hallo zu sagen oder um Hilfe zu schreien, das wusste sie noch nicht so genau -, brachte er sie überraschend zum Schweigen, indem er sie angrinste und den Finger auf den Mund legte, wie um sie zu beruhigen. »Hey«, flüsterte er. »Ich bin Shane. Was geht?« Er zwinkerte ein paarmal, und ohne seinen Gesichtsausdruck zu ändern, sagte er: »Junge, das ist aber ein übles Veilchen. Tut weh, was?«
    Sie nickte leicht. Shane schwang seine Beine von der Couch und saß da und schaute sie an, wobei er die Ellbogen auf die Knie stützte und die Hände baumeln ließ. Er hatte braunes Haar mit einem unregelmäßigen Stufenschnitt, der es nicht ganz geschafft hatte, punkig zu sein. Er war etwas älter als sie selbst. Achtzehn? Er war kräftig, aber auch entsprechend groß. Es reichte, um sich noch winziger zu fühlen als sonst. Sie nahm an, dass seine Augen braun waren, aber

Weitere Kostenlose Bücher