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Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok

Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok

Titel: Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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stoßweise atmend nieder.
    Noch vor einer Minute hatten sie über Eiern und Speck gelacht und ganz plötzlich... was zum Henker ging da vor sich? Und warum gab es in diesem Haus ein geheimes Zimmer? Eines das - soweit sie sehen konnte - keinen anderen Ein- oder Ausgang hatte?
    Sie hörte entfernte Stimmen und knipste hastig die Taschenlampe wieder aus. Das war wirklich übel. Sie hatte sich im Dunkeln nie richtig gefürchtet, aber Dunkelheit war ohnehin meistens nicht so richtig dunkel... es gab Sterne, Mondlicht, Straßenlampen in der Ferne.
    Das hier war rabenschwarze, alles verschlingende Finsternis und es überlief sie kalt, als sie daran dachte, dass direkt neben ihr alles sein konnte, dass etwas nach ihr greifen könnte, dass sie nicht einmal kommen sehen würde.
    Claire biss sich fest auf die Lippe, umklammerte die Taschenlampe und ließ sich an der Wand hinuntergleiten, bis ihre suchenden Hände das raue Holz der Tür fanden, durch die sie gekommen war. Um sie herum war ein wenig Licht zu sehen, kaum mehr als ein Schimmer, aber es reichte, um ihr Herzklopfen ein wenig zu dämpfen.
    Stimmen. Shanes Stimme und die von jemand anderem. Eine Männerstimme, die tiefer war als Shanes. »... routinemäßige Bestandsaufnahme.«
    »Sir, es wohnt niemand hier, der nicht auf der Liste steht. Nur wir drei.« Shane klang gedämpft und respektvoll, was ihm gar nicht ähnlich sah. Nicht dass sie ihn so gut gekannt hätte, aber er war eher ein Klugscheißer.
    »Wer davon bist du?«, fragte die Stimme. »Shane Collins, Sir.«
    »Schafft den Dritten her«, sagte die Stimme.
    »Also, ich würde ja gern, aber - Michael ist nicht da. Er kommt erst heute Abend. Wenn Sie dann noch mal kommen möchten...?«
    »Schon gut« Claire, die ihre Ohren spitzte, hörte Papier rascheln. »Du bist Eve Rosser?«
    »Ja, Sir.« Eve wirkte respektvoll, aber forsch.
    »Vor acht Monaten bei den Eltern ausgezogen?«
    »Ja, Sir.«
    »Arbeit?«
    »Im Common Grounds, wissen Sie, dem Caf...«
    Der Mann, wer auch immer er war, unterbrach sie. »Du, Collins. Gehst du arbeiten?« Dies war offensichtlich an Shane gerichtet.
    »Ich bin zwischen zwei Jobs, Sir. Sie wissen ja, wie es ist.“
    »Such weiter. Wir wollen keine Gammler hier in Morganville. Jeder leistet seinen Beitrag.«
    »Ja, Sir. Ich werde daran denken, Sir.«
    Kurze Pause. Vielleicht war ein Tick mehr Aufmüpfigkeit in Shanes Antwort als gut war. Claire versuchte, absichtlich etwas langsamer zu atmen, um mehr zu hören.
    »Du hast für ein paar Jahre die Stadt verlassen, Junge. Warum bist du zurückgekommen?«
    »Heimweh, Sir.« Ja, in seiner Stimme schwang definitiv wieder Aufmüpfigkeit mit und sogar Claire erkannte, dass das gar nicht gut war. »Hab die alten Freunde vermisst.«
    Sie hörte, wie Eve sich räusperte. »Sir, es tut mir leid, aber ich muss in einer halben Stunde bei der Arbeit sein.«
    Wieder wurde mit Papieren hantiert. »Eins noch. Hier ist ein Bild von einem Mädchen, das letzte Nacht aus seinem Wohnheimzimmer verschwunden ist. Ihr habt sie wohl nicht zufällig gesehen?«
    »Nein«, antworteten beide wie aus einem Mund.
    Er hatte ihnen wohl nicht geglaubt, denn er klang nicht überzeugt. »Was ist da drin?« Er wartete die Antwort nicht ab, sondern öffnete die äußere Tür der Speisekammer. Claire zuckte zusammen und hielt den Atem an. »Lasst ihr hier immer das Licht an?“
    »Ich habe gerade Marmelade geholt, als Sie klingelten, Sir, ich habe wohl vergessen, es auszumachen«, sagte Eve. Sie klang nervös. »Tut mir leid.«
    Klick. Das Licht in der Speisekammer ging aus und das bisschen, was durch die Ritzen gesickert war, erlosch. Claire konnte gerade noch ein Keuchen unterdrücken. Nicht bewegen. Nicht bewegen. Sie wusste, dass er - wer auch immer er war - dort im Dunkeln stand, sich umschaute und lauschte.
    Schließlich hörte sie ihn sagen: »Ihr ruft auf der Wache an, wenn ihr das Mädchen seht. Sie hat sich eine Menge Schwierigkeiten eingebrockt und unsere Aufgabe ist es, sie da wieder rauszuholen.«
    »Ja, Sir«, sagte Eve und die Speisekammertür fiel ins Schloss. Die Stimmen entfernten sich, wurden leiser und leiser, bis sie sich in Nichts auflösten.
    Claire knipste die Taschenlampe an, bedeckte sie mit der Hand und richtete sie auf die Ecke - nur ein wenig Licht drang durch, genug, um sie davon zu überzeugen, dass ihr kein fieser Zombie im Dunkeln auflauerte. Und dann wartete sie. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bevor jemand zweimal hart an die Tür klopfte

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