Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok
Shane.“
»Alkohol vernichtet Gehirnzellen, Dummkopf. Außerdem: Wenn ich dir eins abgebe, bedeutet das eins weniger für mich.«
Shane tippte sich an die Stirn. »Ich bin gut in Mathe.«
Sie brauchte ein Bier, um noch hier unten bei ihm zu bleiben, da sie Angst hatte, etwas Dummes zu tun oder zu sagen; wenn Alkohol im Spiel wäre, wäre es zumindest nicht ihre Schuld, oder? Aber gerade als sie den Mund öffnete, um ihn zu überreden, kam Michael mit einer Tüte neon-oranger Käseflips aus der Küche. Shane griff sich eine Handvoll und stopfte sie sich in den Mund. »Claire will ein Bier«, nuschelte er durch orangefarbenen Brei.
»Claire muss ins Bett«, sagte Michael und ließ sich auf die Couch fallen. »Rutsch mal, Mann. So sehr mag ich dich auch wieder nicht.«
»Idiot. Letzte Nacht klang das aber noch ganz anders.“
»Leck mich.«
»Ich will noch ein Bier.«
»Nichts da. Es war mein Geburtstagsgeschenk, nicht deines.“
»Oh, das ist jetzt aber schwach. Du bist wirklich ein Idiot, dafür versohl ich dir nachher den Hintern.«
»Leere Versprechungen.« Michael warf Claire einen Blick zu. »Du bist ja immer noch hier. Kein Bier. Ich verderbe doch keine Minderjährige.«
»Aber du bist doch selbst minderjährig«, sagte sie. »Zumindest was Bier angeht.«
»Yeah, und weißt du was? Wie bescheuert ist das eigentlich, dass ich als Erwachsener durchgehe, wenn ich jemanden umbringe, aber nicht, wenn ich ein Bier will?“
»Alles Idioten«, sprang Shane ein.
»Oh Mann, ernsthaft, das ist ja ein billiger Rausch. Drei Bier? Da vertrug ja schon meine Freundin an der Highschool mehr.«
»Deine Freundin von der Highschool...« Shane hielt inne, ohne den Satz zu beenden, und lief knallrot an. War wohl besser so, was immer er sagen wollte. »Claire, hau jetzt ab. Du machst mich ganz nervös.«
»Idiot!«, warf sie ihm zu und ging nach oben, bevor das Kissen sie treffen konnte, das er gepackt hatte. Es prallte neben ihr gegen die Wand und rutschte die Treppen hinunter. Sie lachte, hörte aber auf, als plötzlich ein Schatten den Zugang zum oberen Gang versperrte.
Eve. Und Miranda, die sonderbarer denn je aussah.
»Miranda geht jetzt!«, rief Claire hinunter. Was keine so tolle Idee war, weil Eve mitgenommen aussah und Shane betrunken war. Außerdem war es bestenfalls eine schlechte Idee, ein vampirbesessenes, eventuell übersinnlich begabtes Mädchen allein zu Fuß nach Hause gehen zu lassen.
»Miranda geht nicht«, sagte Eve und klapperte mit ihren Absätzen die Stufen hinunter. Miranda schwebte wie ein schwarzweißer Geist hinter ihr her. »Miranda macht jetzt eine Séance.«
Unten im Wohnzimmer hörte sie, wie Michael in blankem Horror »oh, shit!«, sagte.
12
Eve war so eindringlich, dass nicht einmal Shane nach drei Bieren mehr fähig war, direkt Nein zu sagen. Michael sagte überhaupt nichts, sondern beobachtete Miranda mit Augen, die viel zu klar waren für jemanden, der dieselbe Menge Alkohol wie Shane intus hatte. Während Eve Sachen vom Tisch räumte und eine einzelne schwarze Kerze in die Mitte stellte, rang Claire nervös die Hände und versuchte, Michaels Aufmerksamkeit zu erregen. Wenn sie das jetzt tut, formte sie mit den Lippen, was machen wir dann?
Er zuckte mit den Schultern. Nichts, schätzte sie. Na ja, außer Eve glaubte sowieso keiner daran. Sie dachte, dass es eigentlich nichts schaden konnte.
»Okay«, sagte Eve und ließ Miranda auf einem Stuhl am Kopfende Platz nehmen. »Shane, Michael, Claire - setzt euch.“
»Das ist doch Bullshit«, sagte Shane.
»Also - bitte. Tu es einfach, okay?« Eve sah gestresst und ängstlich aus. Was immer sie und Miranda mit diesen Tarotkarten dort oben getrieben hatten, es hatte sie echt nervös gemacht. »Tut es einfach für mich.«
Michael setzte sich auf einen Stuhl am anderen Ende des Tisches, möglichst weit von Miranda entfernt. Claire setzte sich neben ihn und Shane griff sich einen Stuhl auf der anderen Seite, sodass Eve und Claire am nächsten an Miranda saßen. Miranda zitterte, als würde sie gleich einen Anfall bekommen.
»Haltet euch an den Händen«, sagte Eve und ergriff Mirandas linke, danach Shanes rechte Hand. Sie starrte Claire an, bis sie es ebenso machte und Mirandas andere Hand und Michaels Hand nahm. Blieben noch Shane und Michael, die sich gegenseitig anschauten und die Achseln zuckten.
»Wie auch immer«, sagte Michael und nahm Shanes Hand.
»Himmel noch mal, Jungs, homophob oder was? Hier geht es nicht darum,
Weitere Kostenlose Bücher