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Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok

Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok

Titel: Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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»Meinst du damit, sie..,« Sie konnte es nicht aussprechen. Meinst du damit, sie hat versucht, es dir zu sagen? Und er konnte es nicht zugeben, falls sie es hatte.
    Wenn er sich darauf eingelassen hätte... vielleicht wäre seine Schwester dann noch am Leben.
    Nein, Claire konnte es nicht aussprechen. Und er hätte es nicht hören wollen.
    Stattdessen griff sie hinüber und nahm seine Hand. Er schaute auf ihre ineinandergeschlungenen Finger hinunter, seufzte und schloss die Augen. »Ich bin betrunken und angepisst«, sagte er. »Nicht gerade eine gute Gesellschaft im Moment. Oh, Mann, deine Eltern würden uns umbringen, wenn sie von alldem wüssten.« Sie sagte nichts, da er absolut recht hatte. Sie wollte nur dort sitzen, in diesem stillen Zimmer, wo die Zeit stillzustehen schien, und bei ihm sein.
    »Claire?« Seine Stimme war ruhiger. Ein bisschen schläfrig vielleicht. »Tu das nie wieder.«
    »Was?«
    »Rausgehen wie heute Abend. Nicht wenn es dunkel ist.“
    »Ich gehe nicht aus, wenn du auch nicht ausgehst.«
    Er lächelte, ließ aber die Augen geschlossen. »Keine Dates? Was ist das, das Big-Brother-Haus? Ich bin schließlich nicht nach Morganville zurückgekehrt, um mich zu verstecken.«
    Sie wurde sofort neugierig. »Warum bist du denn zurückgekommen?«
    »Michael. Das habe ich doch schon gesagt. Er rief mich an, ich kam. Er hätte für mich dasselbe getan.« Shanes Lächeln erlosch. Wahrscheinlich dachte er daran, dass Michael nicht ans Telefon gegangen und nicht ins Krankenhaus gekommen war. Ihn nicht unterstützt hatte.
    »Es steckt noch mehr dahinter«, sagte sie. »Sonst wärst du wieder gegangen.«
    »Vielleicht«, seufzte Shane. »Lass gut sein, Claire. Du musst hier nicht in jedem Geheimnis herumstochern, okay! Das kann gefährlich sein.«
    Sie dachte an Michael. Daran, wie er Miranda über den Seance-Tisch hinweg angeschaut hatte. »Ja«, stimmte sie ihm zu. »Das stimmt allerdings.«
    ***
    Sie redeten noch Stunden über nichts Besonderes - sie vermieden es, über Vampire oder Schwestern, die im Feuer umkamen, oder Mirandas Visionen zu sprechen. Shane vertiefte sich in Themen, die bei Claire unter Jungs-Klassiker liefen: Diskussionen darüber, ob Superman Batman schlagen konnte (»der klassische Batman oder der total coole Batman«), über Filme, die sie mochten, und solche, die sie hassten. Claire versuchte es mit Büchern. Bei den Klassikern war er nicht besonders bewandert, aber wer war das schon? (Sie war es, aber sie war ja auch ein kompletter Freak). Er liebte Horrorgeschichten. Das hatten sie gemeinsam. Die Zeit schien in diesem kleinen Zimmer überhaupt nicht zu vergehen. Das Gespräch schien von allein weiterzugehen, sich zu verselbstständigen und wurde allmählich langsamer, während die Minuten und Stunden verstrichen. Sie begann zu frieren und schläfrig zu werden, deshalb zog sie eine afghanische Decke von einem Stuhl in der Nähe und breitete sie über ihre Schultern. Prompt schlief sie ein, wie sie so auf dem Boden saß, mit dem Rücken an das Sofa gelehnt, auf dem Shane lag.
    Sie kam erschrocken zu sich, als das Sofa knarrte; sie merkte, dass Shane aufstand. Er blinzelte, gähnte, rubbelte sich über die Haare (die lustig aussahen, wenn er das tat) und schaute auf seine Uhr.
    »Oh, mein Gott, ist das früh«, stöhnte er. »Himmel. Na ja, wenigstens kann ich jetzt zuerst ins Bad.«
    Claire sprang auf die Füße. »Wie spät ist es?«
    »Neun«, sagte er und gähnte wieder. Sie fasste über ihn, drückte auf den versteckten Knopf und stürzte an ihm vorbei zur Tür, wobei sie sich später kaum noch daran erinnern konnte, unterwegs die Decke abgeworfen zu haben. »Hey! Erster im Bad! Mir ist es ernst!«
    Sie machte sich weniger Sorgen um das Bad als darüber, erwischt zu werden. Immerhin hatte sie die ganze Nacht mit einem jungen verbracht. Einem jungen, der etwas getrunken hatte. Das meiste davon entsprach nicht der Hausordnung, nahm sie an, und Michael würde ausflippen, wenn er es wüsste. Vielleicht... vielleicht war Michael so davon abgelenkt, was Miranda von sich gegeben hatte, dass er sich Sorgen machte, obwohl sie zugeben musste, dass Miranda genau wusste, wovon sie sprach. Sie wusste nur nicht, von wem.
    Na ja, Michael war jetzt, da es hell war, ohnehin körperlos, deshalb musste sie sich keine Sorgen machen, auf ihn zu stoßen... aber sie musste entscheiden, was sie mit dem Unterricht machen sollte. Dies war sowieso schon die schlimmste Collegewoche ihres Lebens und sie

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