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Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok

Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok

Titel: Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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prompt. Sie biss sich auf die Lippen, starrte eine Weile auf seinen Rücken und ging dann langsam... ganz langsam nach hinten zur Tür des Materialraums. Er war nicht abgeschlossen, damit der TA bequem hinein- und herauskonnte, wenn er etwas brauchte. Rote und gelbe Warnschilder wiesen sie darauf hin, dass sie Krebs bekommen, ersticken oder eines anderen grausamen Todes sterben würde, wenn sie die Tür öffnete... aber sie tat es trotzdem.
    Sie quietschte. Der TA musste es gehört haben und sie erstarrte wie eine Maus angesichts eines herannahenden Raubvogels. Schuldbewusst.
    Er drehte sich nicht um. Tatsächlich blieb er absichtlich mit dem Rücken zu ihr stehen.
    Sie atmete bebend aus, schlüpfte in den Raum und schaute sich um. Er wurde ordentlich in Schuss gehalten, alle Chemikalien waren beschriftet, aufgeräumt und jeweils mit Sicherheitshinweisen versehen, die darunter hingen. Der TA hatte alles alphabetisch eingeordnet. Sie fand das Schildchen, auf dem »flüssiger Stickstoff« stand, und sah einen unübersehbaren, klotzigen Tank… daneben stand ein kleiner, der aussah wie eine riesige Thermoskanne und mit einem Schulterriemen versehen war. Sie ergriff ihn und las dann den Hinweis, auf dem »Schutzhandschuhe verwenden« stand. Die Handschuhe lagen auch dort. Sie stopfte ein Paar davon in ihren Rucksack, schwang den Kanister über ihre Schulter und machte, dass sie hinauskam.
    Die Bibliothekare schauten beim zweiten Mal nicht einmal mehr auf, als sie kam. Claire winkte und lächelte, dann ging sie durch die Magazine bis zur Hintertreppe.
    Die Tür war noch so, wie sie sie zurückgelassen hatte. Sie zog die Handschuhe an, machte den Kanister oben auf und fand eine Art Stahlpipette, die in eine Öffnung passte. Sie stellte sicher, dass sie richtig saß, dann öffnete sie das Ventil, hielt den Atem an und begann, stark gekühlte Flüssigkeit in das Schloss zu gießen. Sie war sich nicht sicher, wie viel sie verwenden sollte - lieber zu viel als zu wenig, nahm sie an -, und ließ mehr davon hineinfließen, bis das Innere des Schlosses total vereist war. Dann schloss sie das Ventil wieder, rief sich ins Gedächtnis, dass sie die Handschuhe anbehalten musste, und riss am Türknauf.
    Krack ! Es klang wie ein Gewehrschuss. Sie zuckte zusammen und schaute sich um. Dann bemerkte sie, dass sich der Knauf in ihrer Hand bewegt hatte.
    Sie hatte die Tür geöffnet.
    Blieb also nur noch, hineinzugehen... aber nun, da das möglich war, erschien ihr das irgendwie gar keine gute Idee mehr. Weil... Särge. Oder womöglich Schlimmeres.
    Claire holte Luft, um sich zu beruhigen, öffnete die Tür und schaute vorsichtig um die Ecke.
    Es sah aus wie ein Lagerraum. Akten. Kartonstapel und Holzkisten. Niemand war zu sehen. Na toll, dachte sie . Womöglich bin ich jetzt einfach nur ins Aktenarchiv eingebrochen. Das wäre enttäuschend. Sie packte jedoch ihre Handschuhe wieder in den Rucksack, nur für den Fall.
    Die Kartons sahen neu aus, aber ihr Inhalt war alt. Das entdeckte sie, als sie eine Schnur löste, die sie zusammenhielt - Zerbröselnde, schlecht erhaltene Bücher. Uralte Buchstaben und Papiere in Sprachen, die sie nicht lesen konnte und von denen einige aussahen wie die Vorfahren des heutigen Englisch. Sie versuchte es mit der nächsten Schachtel. Genau das Gleiche. Es war ein großer Raum, der bis oben hin voll mit dem Zeug war.
    Das Buch , dachte sie. Sie suchen das Buch. Jedes alte Buch, das sie auftreiben können, gelangt hierher und wird untersucht . Als sie genauer hinschaute, sah sie, dass auf den Kisten kleine rote X standen - bedeutete das, dass sie damit schon durch sind? Außerdem Initialen. Jemand zeichnete dafür verantwortlich. Was hieße... dass hier jemand arbeitete.
    Gerade als sich dieser Gedanke geformt hatte, kamen vor ihr zwei Leute aus dem Labyrinth aus Schachteln. Sie hatten es eilig und sie waren beunruhigt. Vampire . Sie konnte nicht sagen, woran sie das erkannt hatte - sie waren nicht direkt danach angezogen -, aber durch die Art, wie sie sich bewegten, so sicher und locker, witterte sie mit ihrem verwundbaren Beutetiergehirn förmlich das Raubtier in ihnen.
    »Nun«, sagte die klein gewachsene Blondine, »wir bekommen nicht oft Besuch hier oben.« Abgesehen von ihrem blassen Gesicht und dem Glitzern in ihren Augen sah sie wie Hunderte andere Mädels auf dem Campus aus. Sie trug Pink. Es schien Claire nicht angemessen, dass Vampire Pink trugen.
    »Bist du irgendwo falsch abgebogen, Schätzchen?«

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