Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok
Fälschung ist. Und ich bin bereit, es einzutauschen.«
Oliver zwinkerte nicht. Sie versuchte wegzuschauen, aber er hatte etwas Hartes und Forderndes an sich, und sie fühlte, wie ihre Angst rasch zunahm. »Also gut«, sagte er. »Aber du kannst das nicht selbst durchziehen. Du bist zu jung und zu verwundbar. Ich erledige das für dich, aber ich brauche einen Beweis.“
»Was für einen Beweis?«
»Ich muss das Buch sehen. Mach zumindest Bilder vom Umschlag und von einer der Seiten, um zu beweisen, dass es das Richtige ist.«
»Ich dachte, Vampire können es nicht lesen,«
»Können sie auch nicht, zumindest der Legende nach. Es liegt an dem Symbol. Wie die Schutzsymbole hat es Eigenschaften, die Menschen nicht wirklich verstehen können. In diesem Fall verwirrt es die Sinne der Vampire. Nur Menschen können die Worte darin lesen - aber ein Foto hebt die Verwirrung auf, und auch Vampire können das Symbol als das, was es ist, erkennen. Wunderwelt der Technik.«
Er warf einen Blick auf die Uhr. »Ich habe heute Nachmittag einen Termin, den ich nicht verschieben kann. Ich komme heute Abend zu dir nach Hause, wenn das in Ordnung ist. Ich hätte gern die Gelegenheit, auch mit Shane und Eve zu sprechen. Und mit dem anderen Freund, den ich hier noch nie gesehen habe - Michael, oder? Michael Glass?«
Sie nickte wie in Trance; sie war ein wenig nervös, aber sie war sich nicht sicher, weshalb. Es war okay, oder? Oliver gehörte zu den Guten.
Und sie hatte keine Ahnung, an wen sie sich sonst wenden könnte, nicht in Morganville. Brandon? Na wunderbar. Klasse Option.
»Heute Abend«, wiederholte sie. »Alles klar.«
Sie stand auf und ging hinaus; ihr war seltsam kalt.
Eve schaute auf, runzelte die Stirn und versuchte, ihr zu folgen, aber Leute drängten sich um die Kaffeebar und Claire eilte zur Tür und entwischte, bevor Eve sie einholen konnte. Sie wollte nicht darüber sprechen. Ihr war ganz übel, weil sie sich plötzlich sicher war, einen gewaltigen Fehler gemacht zu haben, aber sie wusste nicht, wie oder warum.
Sie war so in diesen Gedanken vertieft, mit ihrem eigenen Kopf beschäftigt und von der Sicherheit der heißen Sonne und den Menschen auf der Straße eingelullt, dass sie vergaß, dass in Morganville nicht nur nachts Gefahren lauerten. Das erste Warnsignal, das sie erhielt, war das tiefe Brummen eines Motors; dann wurde sie von den Füßen gerissen und taumelte gegen den sonnenerhitzten Lack einer Lieferwagentür, die zur Seite glitt.
Von der einen Seite wurde sie geschoben, von der anderen gezogen und sie konnte gerade noch aufschreien, bevor sie im Inneren des Lieferwagens landete, wo sich mehrere Leute auf sie warfen; die Tür fiel zu und das Sonnenlicht erlosch. Sie schlitterte über den mit Teppich ausgelegten Boden, als der Wagen beschleunigte, und hörte Johlen und Gelächter.
Das Gelächter von Mädchen.
Jemand kniete auf ihrer Brust, sodass sie kaum noch atmen konnte; sie wand sich und versuchte, sie abzuschütteln, aber es klappte nicht. Als sie blinzelte, weil sie Sternchen sah, erkannte sie, dass es Gina war, die auf ihr kniete. Ihr Make-up war frisch aufgetragen und sie war perfekt durchgestylt, wenn man mal von dem fiesen Funkeln in ihren Augen absah. Monica kniete neben ihr mit einem angespannten, grausamen kleinen Lächeln im Gesicht. Jennifer saß am Steuer. Es waren auch noch einige andere Mädels in dem Lieferwagen, an die sie sich von der Begegnung im Wohnheimkeller erinnerte. Monica warb also noch immer Mitglieder und diese beiden schienen den Sprung in die Psycho-Schule für Fortgeschrittene geschafft zu haben.
»Runter von mir!«, schrie Claire und versuchte, nach Gina zu schlagen; Monica packte ihre Hände und riss sie mit einem schmerzhaften Ruck über ihren Kopf. »Geh runter, Miststück!« Monica versetzte ihr einen Hieb in den Magen, sodass das letzte bisschen Luft aus Claires Körper wich und sie nach Atem rang. Ginas Gewicht machte es unglaublich schwierig zu atmen. Konnte man auf diese Weise jemanden umbringen? Jemanden ersticken? Vielleicht, wenn das Opfer klein war... wie sie...
Der Lieferwagen hielt nicht an und brachte sie immer weiter von jeglicher Sicherheit fort.
»Du«, sagte Monica, während sie sich über sie beugte. »Ich bin ziemlich sauer auf dich, Freak. Ich vergesse niemals etwas und mein Freund auch nicht.«
»Brandon?«, schnaufte Claire. »Himmel, hast du keinen abgekriegt, dessen Herz wenigstens schlägt?«
Dafür traf sie ein weiterer Schlag
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