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Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok

Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok

Titel: Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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damit aufhören, ihn jedes Mal anzurufen, wenn sie brachiale Gewalt brauchte. Das schien irgendwie nicht fair.
    Claire erstarrte und konnte sich nicht mehr rühren, als sie ein leises Geräusch in der Kapelle vernahm. Ein bloßes Wispern, als würde sich Stoff bewegen. Bestimmt nur ein Vorhang, der sich im Luftzug der Klimaanlage aufbauschte. Oder...?
    »Guten Tag«, sagte die sehr blasse Frau, die sich über die Bank lehnte und auf sie hinunterschaute. »Du bist Claire, nehme ich an.«
    ***
    Als der lähmende Schreck ein wenig nachgelassen hatte, konnte Claire sie schließlich einordnen. Sie wusste, sie hatte sie schon einmal gesehen, nur für den Bruchteil einer Sekunde, aber dies war die Frau - die Vampirin -, die nach Ladenschluss von ihrer Limousine am Common Grounds abgesetzt worden war.
    Was hatte sie in einer Kirche zu suchen?
    Claire setzte sich langsam auf, unfähig, die Augen von der Frau abzuwenden, die leicht lächelte. Sanftes Licht sickerte durch die Buntglasfenster und verlieh ihr einen goldenen Schimmer. »Ich bin dir gefolgt«, sagte die Frau. »Aber um die Wahrheit zu sagen, mag ich diese Kirche auch ein wenig. Sie ist so friedlich, findest du nicht? Ein heiliger Ort. Einer, der denjenigen, die sich darin befinden, eine gewisse... Immunität gegen Gefahren verleiht.«
    Claire leckte sich die Lippen ab; sie schmeckten salzig nach Schweiß und Tränen. »Sie meinen, Sie werden mich hier drin nicht umbringen.«
    Die Frau hörte nicht auf zu lächeln. Vielleicht wurde ihr Lächeln sogar noch etwas breiter. »Genau das meine ich, Schätzchen. Dasselbe gilt natürlich für meine Leibwächter. Ich kann dir versichern, dass sie da sind. Ich werde niemals allein gelassen. Das ist Teil des Fluchs, den meine Position mit sich bringt.« Sie lächelte und neigte elegant ihren Kopf. Alles an ihr war elegant, von ihrem schimmernden Haar, das wie eine goldene Krone ihren Kopf zierte, bis hin zu ihren Kleidern. Claire hatte keinen Blick für Mode, es sei denn, sie wurde von Mädels getragen, die sie grün und blau prügelten, aber dieses Outfit sah aus wie etwas, das Leute auf sehr alten, gestellten Fotos aus der Zeit ihrer Mutter trugen. Oder aus der ihrer Großmutter.
    »Ich heiße Amelie«, fuhr die Frau fort. »In gewisser Hinsicht kennst du mich schon, auch wenn dir das vielleicht nicht bewusst ist. Bitte, mein Kind, schau mich nicht so verängstigt an. Ich versichere dir, dass von mir absolut keine Gefahr für dich ausgeht. Ich warne immer sehr deutlich, bevor ich Gewalt anwende.«
    Claire hatte keine Ahnung, wie sie es anstellen sollte, weniger verängstigt auszusehen, aber sie verschränkte ihre Hände im Schoß, damit sie aufhörten zu zittern. Amelie seufzte.
    »Du bist sehr neu in unserer Stadt«, sagte sie, »aber ich hab noch niemanden kennengelernt, der in so kurzer Zeit in so viele Wespennester gestochen hat. Erst Monica, dann Brandon und dann kommt mir zu Ohren, dass du den guten alten Oliver um Rat ersucht hast... und jetzt sehe ich dich auf meinen Straßen um dein Leben rennen... Nun, ich finde, du bist eine interessante Person. Du machst mich neugierig, Claire. Wer bist du? Warum bist du so?«
    »Ich bin - niemand«, sagte Claire. »Und ich verlasse die Stadt. Meine Eltern nehmen mich vom College.« Plötzlich schien ihr das eine großartige Idee. Sie sah es nicht mehr als Flucht, sondern eher als Rückzug.
    »Wirklich? Na ja, wir werden ja sehen.« Bei Amelie sah ein Schulterzucken wie eine fremdartige Bewegung aus. »Weißt du, wer ich bin?«
    »Jemand Wichtiges.«
    »Ja. Jemand sehr Wichtiges.« Amelies Augen sahen im dämmrigen Licht unbewegt aus, sie hatten keine richtige Farbe - Grau vielleicht? Oder Blau? Es war nicht die Farbe, die ihnen Macht verlieh. »Ich bin der älteste Vampir der Welt, meine Liebe. In gewissem Sinne bin ich der einzige Vampir, der zählt.« Sie sagte das ohne besonderen Stolz. »Natürlich mögen manche anderer Meinung sein. Aber sie täuschen sich auf traurige und fatale Weise.“
    »Ich - ich verstehe nicht«
    »Das erwarte ich auch nicht.« Amelie beugte sich vor und legte hagere, elegante weiße Hände auf die Holzbank vor sich und ließ ihr spitzes Kinn darauf ruhen. »Irgendwie bist du in unsere Suche nach dem Buch hineingeraten. Ich glaube, du weißt, welches ich meine.«
    »Ich - ähm - ja.« Auf gar keinen Fall würde sie zugeben, was bei ihr zu Hause lag. Sie hatte diesen Fehler bereits einmal gemacht. »Ich meine, ich weiß, dass die...«
    »Vampire«,

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