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Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok

Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok

Titel: Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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regelrecht, dass ihr das Herz ein wenig in die Hose sank. Knapp vier Zentimeter vielleicht, mit einem leichten Drall zur Seite. Mein Gott, ich bin so gut wie tot. Sie konnte nicht hier auf der Bank schlafen wie ein obdachloser Penner und sie konnte auch nicht zurück ins Wohnheim; sie musste etwas unternehmen.
    Na gut , dachte sie und klappte ihr Handy zu, öffnete es dann wieder, um sich ein Taxi zu rufen.
    716 Lot Street. Vom Winde verweht meets The Munsters . Alles klar.
    Vielleicht hatten sie wenigstens genug Mitleid mit ihr, um sie für eine lausige Nacht bei sich aufzunehmen.
    ***
    Das Taxi tauchte erst eine Stunde später auf - sie stellte sich vor, dass es sich mehr oder weniger um den einzigen Taxifahrer in Morganville handelte, das außer dem Campus der TPU am Stadtrand nur zehntausend Einwohner hatte. Claire hatte seit sechs Wochen in keinem Auto mehr gesessen, seit sie ihre Eltern in diese Stadt gebracht hatten. Sie hatte sich seitdem auch kaum einen Häuserblock vom Campus entfernt und wenn, dann nur, um ein paar gebrauchte Bücher für den Unterricht zu besorgen.
    »Triffst du dich mit jemandem?«, fragte der Taxifahrer. Sie starrte aus dem Fenster auf die Ladenfronten: Secondhandläden, Buchantiquariate, Computergeschäfte, Geschäfte, die nur griechische Buchstaben aus Holz verkauften. Alle verkauften Collegebedarf.
    »Nein«, sagte sie. »Warum?«
    Der Taxifahrer zuckte die Achseln. »Normalerweise trefft ihr jungen Leute euch mit Freunden. Wenn du dich ein wenig amüsieren willst...«
    Sie fröstelte. »Nein, will ich nicht. Ich - ja, ich bin mit Leuten verabredet. Wenn Sie sich bitte ein wenig beeilen würden...?« Er grunzte, bog rechts ab und das Taxi gelangte vom Collegebereich in eine Art Geisterstadt, und das innerhalb eines einzigen Häuserblocks. Sie konnte nicht beschreiben, wie das genau passiert war - die Gebäude waren mehr oder weniger dieselben, aber sie sahen düster und alt aus und die wenigen Menschen, die auf den Straßen unterwegs waren, gingen schnell und hatten ihre Köpfe gesenkt. Wenn Leute zu zweit oder zu dritt unterwegs waren, unterhielten sie sich nicht einmal. Als das Taxi vorüberfuhr, schauten die Menschen auf und blickten dann wieder zu Boden, so, als hätten sie eine andere Art Auto erwartet.
    Ein kleines Mädchen, das seine Mutter bei der Hand genommen hatte, winkte, als das Taxi an einer Ampel hielt. Nur ein wenig. Claire winkte zurück.
    Die Mutter des Mädchens sah erschrocken auf, zog ihr Kind weg und schob es in die schwarze Öffnung eines Geschäfts für gebrauchte Elektronikwaren. Wow , dachte Claire. Sehe ich so furchterregend aus? Vielleicht schon. Oder vielleicht passte man in Morganville einfach nur ganz besonders auf seine Kinder auf. Komisch, jetzt, wo sie darüber nachdachte - irgendetwas fehlte in dieser Stadt. Aushänge. Sie hatte sie ihr Leben lang an Telefonmasten geheftet gesehen... Anzeigen für entlaufene Hunde, vermisste Kinder oder Erwachsene.
    Hier nicht. Überhaupt nichts.
    »Lot Street«, verkündete der Taxifahrer und hielt mit quietschender Bremse an. »Zehn fünfzig.«
    Für fünf Minuten Fahrt?, dachte Claire erstaunt, aber sie bezahlte. Sie erwog, ihm den Mittelfinger zu zeigen, als er wegfuhr, aber er wirkte irgendwie gefährlich und außerdem war sie nicht der Typ dafür. Normalerweise. Allerdings hatte sie heute einen schlechten Tag.
    Sie hievte ihren Rucksack wieder hoch, erwischte einen blauen Fleck an ihrer Schulter und ließ sich das Gewicht beinahe auf den Fuß fallen. In ihren Augen brannten Tränen. Plötzlich fühlte sie sich müde und zittrig, verängstigt... zumindest war sie auf dem Campus auf relativ vertrautem Boden, aber hier draußen in der Stadt fühlte sie sich wieder einmal wie eine Fremde.
    Morganville war braun. Von der Sonne verbrannt, von Wind und Wetter verwittert. Der heiße Sommer begann, in einen heißen Herbst überzugehen, und die Blätter der Bäume - die wenigen, die da waren - sahen an den Rändern grau und vertrocknet aus und knisterten wie Papier im Wind. West Lot Street lag in der Nähe dessen, was als Innenstadtbereich durchging, vermutlich eine alte Wohngegend. Die Häuser, die sie sehen konnte, waren nichts Besonderes… meist einstöckige Gebäude, deren Farbe verblasst war und abblätterte.
    Sie zählte die Hausnummern und bemerkte, dass sie vor der 716 stand. Sie sah sich um und schnappte nach Luft, denn wer auch immer der Typ am Telefon war, mit der Beschreibung lag er goldrichtig. Nummer 716

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