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Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Titel: Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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Ich sagte, steh auf!«
    »Das hättest du nicht tun sollen«, sagte Shane und stand langsam auf, die Füße leicht voneinander entfernt. Bereit, Prügel einzustecken (oder welche auszuteilen), dachte Claire. »Michael war keine Gefahr für dich.«
    »Er ist einer von ihnen. Ein Untoter.«
    »Ich sagte, er war keine Gefahr!«
    »Und ich sage, du willst bloß nicht zugeben, dass dein Freund vor deinen Augen zum totalen Freak geworden ist.« Shanes Dad holte aus und boxte seinem Sohn unbeholfen an die Schulter. Es sollte wohl eine Geste der Zuneigung sein, vermutete Claire. Shane wich dem Schlag aus. »Jedenfalls ist es jetzt eh zu spät. Du weißt, weshalb wir gekommen sind. Oder muss ich dich erst daran erinnern?«
    Als Shane nicht antwortete, griff sein Vater in seine Lederjacke und zog einen Stapel Fotos heraus. Er warf sie Shane zu. Sie prallten an dessen Brust ab und instinktiv griff er danach, um sie aufzufangen. Aber einige entglitten ihm und fielen auf den Holzboden. Ein paar schlitterten zu Eve und Claire hinüber.
    »Oh Gott«, flüsterte Eve.
    Wie Claire annahm, waren es Aufnahmen von Shanes Familie: – Shane als süßer kleiner Junge, den Arm um ein noch kleineres Mädchen mit schwarzem, lockigem Haar gelegt. Hinter ihnen standen eine gut aussehende Frau und ein Mann, den sie kaum als Shanes Dad wiedererkannte. Noch ohne Narbe. Kurzes Haar. Er sah... normal aus. Lächelnd und glücklich.
    Es gab auch noch andere Fotos. Eve starrte eines davon an und Claire wurde nicht schlau daraus. Etwas Schwarzes und Verrenktes und...
    Shane beugte sich herunter, schnappte es sich und fummelte es zurück in den Stapel.
    Sein Haus brannte ab. Er entkam. Seine Schwester hatte nicht so viel Glück.
    Oh Gott, dieses verrenkte Etwas war Alyssa. Das war Shanes Schwester. Claires Augen füllten sich mit Tränen und sie schlug beide Hände vor den Mund, um einen Schrei zu unterdrücken; nicht weil das Foto so schockierend war – das war es auf jeden Fall –, sondern weil Shanes eigener Vater ihn gezwungen hatte, es anzuschauen.
    Das war grausam. Echt grausam. Und sie wusste genau, dass es nicht das erste Mal war.
    »Deine Mutter und deine Schwester sind beide tot wegen dieser Stadt, wegen der Vampire . Das hast du doch wohl nicht vergessen, oder, Shane?«
    »Natürlich habe ich es nicht vergessen!«, schrie Shane. Er versuchte, die Fotos zu einem ordentlichen Stapel zusammenzulegen, aber er schaute sie dabei nicht an. »Ich träume jede Nacht von ihnen, Dad. Jede Nacht!«
    »Gut. Wegen dir hat das Ganze angefangen. Daran erinnerst du dich am besten auch. Du kannst jetzt nicht kneifen.«
    »Ich kneife nicht!«
    »Was soll dann die Scheiße? Die Dinge liegen jetzt anders, Dad . « Shanes Dad äffte ihn nach und Claire wollte auf ihn einschlagen, auch wenn er ungefähr viermal so groß war wie sie und wahrscheinlich eine ganze Ecke fieser. »Du hängst wieder mit deinen alten Freunden ab und das Nächste, was ich erfahre, ist, dass du die Nerven verlierst. Das da war Michael, stimmt’s? Der Glass-Junge?«
    »Ja.« Shanes Kehlkopf arbeitete hart und Claire sah Tränen in seinen Augen glitzern. »Ja, das war Michael.«
    »Und die zwei?«
    »Niemand.«
    »Die da sieht auch wie ein Vamp aus.« Shanes Vater fixierte Eve mit seinen rot geränderten Augen und machte einen Schritt in Richtung Eve und Claire, die am Boden kauerten.
    »Du lässt sie in Ruhe!« Shane ließ die Fotos in einem Haufen auf die Couch fallen und sprang seinem Vater mit geballten Fäusten in den Weg. Sein Dad hob die Augenbrauen und bedachte Shane mit einem durch die Narbe verzerrten Grinsen. »Sie ist kein Vampir. Das ist Eve Rosser, Dad. Erinnerst du dich an Eve?«
    »Oh«, sagte sein Vater und starrte Eve ein paar Sekunden lang an, bevor er die Schultern zuckte. »Ein Möchtegern-Vamp also, das fällt bei mir in die gleiche Sparte. Was ist mit dem Kind da?«
    Er meinte Claire.
    »Ich bin kein Kind mehr, Mr Collins«, sagte Claire und rappelte sich auf. Sie fühlte sich ungeschickt, als bestünde sie nur aus Schnüren und Drähten, die nicht richtig funktionierten. Ihr Herz hämmerte so heftig, dass das Atmen wehtat. »Ich wohne hier. Mein Name ist Claire Danvers. Ich studiere an der Universität.«
    »So, tust du das.« Er meinte es nicht als Frage. »Du siehst mir ein bisschen jung aus.«
    »Begabtenförderungsprogramm, Sir. Ich bin sechzehn.«
    »Süße Sechzehn.« Mr Collins lächelte wieder oder versuchte es zumindest – die Narbe zog die rechte Seite

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