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Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Titel: Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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fuhr mit quietschenden Reifen vom Straßenrand weg.
    Claire blieb zurück und dachte über die Nachmittagssonne und ihre Chancen nach, durch ein Morganville nach Hause zu gehen, in dem Jason noch immer frei herumlief.
    Sie holte ihr Handy heraus und rief den einzigen Taxifahrer der Stadt an, der ihr sagte, dass er nicht im Dienst sei, und auflegte.
    Deshalb rief sie Travis Lowe an.
    ***
    Detective Lowe war alles andere als begeistert davon, für Claire den Taxiservice zu spielen. Sie bemerkte es daran, dass er nicht wie sonst war, überhaupt nicht – er war immer nett zu ihr gewesen und ein wenig witzig, aber davon merkte man nichts, als er mit seinem blauen Ford an den Bordstein heranfuhr und »Steig ein« blaffte. Er gab Gas, noch bevor sie sich angeschnallt hatte. »Du weißt schon, dass ich auch noch einen richtigen Job habe, oder?«
    »Tut mir leid, Sir«, sagte sie. Das Sir kam automatisch, eine Gewohnheit, die sie nicht loswerden konnte, egal wie sehr sie sich bemühte. »Ich dachte mir nur, ich sollte vielleicht nicht zu Fuß nach Hause gehen, wenn Jason...«
    »Richtig gedacht, nur falsches Timing«, sagte er und sein Tonfall wurde ein wenig sanfter. Er sah erschöpft und bleich aus, unter seinen Augen hingen dunkle Tränensäcke, als hätte er seit Tagen nicht geschlafen. Er sollte dringend duschen und sich rasieren. Wahrscheinlich dringender duschen als sich rasieren. »Wie geht es Shane?«
    »Besser«, sagte sie. »Die Krankenschwester sagte mir, dass er wieder auf die Beine kommt, es wird nur einige Zeit dauern.«
    »Das ist eine gute Nachricht. Hätte auch anders ausgehen können. Warum wolltet ihr zu Fuß nach Hause gehen?«
    Sie rutschte ein bisschen auf ihrem Sitz herum. Im Gegensatz zu den Vampirautos mit ihren dunkel getönten Scheiben schien ihr das Licht in Lowes Auto viel zu hell. »Na ja, wir haben versucht, jemanden zu finden, der uns mitnimmt«, sagte sie. Rückblickend erschien ihr keine der Erklärungen wirklich besonders gut. Sie erwähnte nicht, dass sie es sowohl auf seiner als auch auf Joe Hess’ Nummer versucht hatte. Es war sinnlos, wenn er sich jetzt auch noch schuldig fühlte. Noch schuldiger.
    »Wir dachten, wenn wir zu dritt sind...«
    »Ja, guter Plan, wenn es irgendwelche anderen Kids gewesen wären. Bei euch bedeutet das lediglich Ärger hoch drei. Ich bin kein Mathe-Crack, aber ich glaube, das ist eine ganze Menge.« Seine Augen waren kalt und distanziert und sie hatte das Gefühl, dass er überhaupt nicht an sie dachte. »Hör mal, ich muss noch kurz wo vorbeigehen. Ich komme sonst zu spät. Du bleibst im Auto, okay? Steig auf keinen Fall aus.«
    Sie nickte. Er bog um ein paar Ecken in ein Wohngebiet von Morganville, das sie nicht kannte. Es war ziemlich heruntergekommen und auf schiefen Zäunen waren von der Sonne ausgebleichte Gang-Symbole zu sehen. Die Häuser waren auch nicht viel besser. In den meisten waren einfach Laken in den Fenstern befestigt anstatt echter Vorhänge. Vor einem davon parkte er ein und sagte: »Fenster nach oben. Schließ die Türen ab.«
    Sie befolgte seine Befehle und sah ihm nach, wie er über den schmalen, rissigen Weg zur Haustür ging. Nach dem zweiten Klopfen öffnete sie sich, aber sie konnte nicht sehen, wer drinnen war, und Lowe schloss die Tür hinter sich.
    Claire runzelte die Stirn und wartete. Sie fragte sich, was er da machte – Cop-Kram, vermutete sie, aber in Morganville konnte das alles sein, angefangen von Botengängen für Vampire bis hin zum Einfangen streunender Hunde.
    Er kam nicht zurück. Sie schaute auf die Uhr und stellte fest, dass bereits zehn Minuten vergangen waren. Er hatte ihr befohlen, sich nicht von der Stelle zu rühren, aber für wie lange? Sie hätte schon zu Hause sein können, wenn sie das Taxi hätte nehmen können oder selbst wenn sie zu Fuß gegangen wäre.
    Außerdem wurde es heiß im Auto.
    Nach weiteren zehn Minuten begann sie, unruhig zu werden. Das Viertel schien verlassen – keine Menschen waren auf der Straße, nicht einmal im strahlenden Sonneschein. Selbst für Morganville schien das nicht normal zu sein. Sie kannte diese Gegend nicht, war noch nie hier durchgekommen und fragte sich, was hier vor sich ging.
    Bevor sich Claire dazu entschließen konnte, etwas wirklich Dummes zu machen, wie zum Beispiel auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen, kam Detective Lowe aus dem Haus, klopfte an die Scheibe, damit sie aufschloss, und stieg ein. Er sah noch erschöpfter aus, sofern das überhaupt

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