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Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Titel: Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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etwas gehört.
    Da war es wieder, ein dumpfes Klopfen an der Haustür. Sie gähnte und schlug die Decke zurück, die Michael über sie gebreitet hatte, und während sie sich noch den Schlaf aus den Augen rieb, tapste sie zur Tür.
    Sie musste sich auf Zehenspitzen stellen, um durch den Spion sehen zu können. Irgendein Typ, niemand, den sie auf Anhieb erkannte – zumindest nicht Jason. Das war gut. Claire schaute über ihre Schulter, aber keine Spur von Michael. Sie hatte keine Ahnung, wohin er gegangen war.
    Sie öffnete die Tür. Der Typ draußen schaute auf und reichte ihr einen gepolsterten Umschlag mit Aufklebern darauf; sie nahm ihn und las ihren Namen darauf. »Oh«, sagte sie geistesabwesend. »Danke.«
    »Keine Ursache, Claire«, sagte er. »Wir sehen uns.«
    Die Art und Weise, wie er das sagte, war viel zu vertraulich. Ihr Kopf zuckte hoch und sie starrte ihn an, aber noch immer erkannte sie ihn nicht. Er war einfach... normal. Durchschnittsgröße, Durchschnittsgewicht, Durchschnitts-Alles. Um sein Handgelenk trug er ein Silberarmband, also war er menschlich, kein Vampir.
    »Kennen wir uns?«, fragte sie. Er neigte den Kopf ein wenig, aber er antwortete nicht, sondern drehte sich einfach um und ging davon, über den Gartenweg in Richtung Straße. »Hey, warte! Wer bist du?«
    Er winkte ihr zu und ging weiter. Sie machte ein paar Schritte nach draußen in die Hitze des frühen Nachmittags und runzelte die Stirn, aber sie hatte ihre Schuhe nicht wieder angezogen und der Beton war glühend heiß. Sie konnte ihm auf keinen Fall barfuß nachlaufen, sonst würde sie brutzeln wie Speck.
    Sie zog sich in die kühle Dunkelheit des Hauses zurück und seufzte vor Erleichterung, als sie das kühle Holz unter ihren Sohlen spürte. Sie schaute auf den Umschlag in ihrer Hand hinunter und wollte ihn plötzlich fallen lassen und zurückweichen. Sie wusste nicht, wer dieser Typ war, und es war wirklich sonderbar, dass er ihr nicht antworten wollte. Und sonderbar bedeutete in Morganville meistens nichts Gutes.
    Sie machte die Tür zu und schloss sie ab, holte tief Luft und riss den Umschlag auf. Kein Geruch von Blut oder widerlichen verrottenden Dingen, was schon mal gut war. Sie drückte vorsichtig auf die Seiten, um ihn zu öffnen, und sah nichts als einen Zettel. Sie schüttelte ihn heraus in ihre Hand und erkannte sofort das Papier – schweres, teures cremefarbenes Papier, das mit demselben Zeichen geprägt war wie ihr goldenes Armband.
    Es war eine Nachricht von Amelie. Was bedeutete, dass der Typ, der sie abgegeben hatte, jemand war, dem sie vertraute, zumindest so weit.
    »Alles okay?« Michaels Stimme drang vom Ende des Flurs zu ihr herüber. Claire keuchte, stopfte das Blatt zurück in den Umschlag und drehte sich zu ihm um.
    »Klar«, sagte sie. »Nur Post.«
    »Was Gutes?«
    »Weiß noch nicht, ich habe es noch nicht gelesen. Vermutlich irgendein Müll.«
    »Erfreue dich an der Tatsache, dass du hier weder Strom, Wasser, Kabelfernsehen, Internet noch Müllgebühren bezahlen musst«, sagte er. »Hör mal, ich gehe nach oben. Ruf einfach, wenn du etwas brauchst. Wenn du hungrig bist, dann schau in den Kühlschrank.« Kurze Pause. »Mach nicht den Behälter im oberen Fach hinten auf.«
    »Michael, sag mir jetzt bitte nicht, dass du Blut in unserem Kühlschrank aufbewahrst.«
    »Ich sagte dir doch, du sollst ihn nicht öffnen. Also wirst du es nie erfahren.«
    »Oh, Mann sei doch nicht so bissig!« Na ja, wie sollte er anders sein, er war schließlich ein Vampir.
    »Iss etwas! Ich gehe schlafen.« Sie hörte, wie sich seine Tür schloss, und war nun allein.
    Claire fischte den Brief heraus und faltete ihn auseinander. Das Papier strömte schwachen, staubigen Rosenduft aus, als hätte es in einem Kästchen mit getrockneten Blumen gelegen. Sie fragte sich, wie alt es war.
    Es war eine kurze, einfache Nachricht, aber ihr ganzer Körper wurde eisig.
    Dort stand:
    **
    Ich bin mit Deinem Vorankommen in den Fortgeschrittenenkursen sehr unzufrieden. Ich würde sagen, Du verwendest zusätzliche Zeit darauf, so viel wie möglich zu lernen. Die Zeit wird knapp. Wie Du das hinbekommst, interessiert mich nicht, aber ich erwarte von Dir, dass Du Dir in den nächsten beiden Tagen wenigstens die Kenntnisse eines Handwerksgesellen in Deinen Fächern aneignest. Du darfst Michael da nicht hineinziehen. Er darf nicht gefährdet werden.
    **
    Sonst nichts. Claire starrte ein paar Sekunden lang diese perfekte Handschrift an, dann faltete

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