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Haus der Versuchung

Haus der Versuchung

Titel: Haus der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Anderson
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einfach unglaublich, oder?«
    »Wer?«
    »Na, Simon natürlich.«
    »Er ist in Ordnung.«
    »Ach, komm, er weiß ganz genau, welche Knöpfchen er drücken muss.«
    »Klar weiß er das, das ist schließlich sein Job. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass er ein ausgesprochen netter oder auch nur sexuell attraktiver Typ ist. Ich denke, man muss schon ein bisschen seltsam sein, um einer solchen Arbeit nachzugehen.«
    »Ich glaube, die meisten Männer würden sich alle zehn Finger nach seinem Job abschlecken«, bemerkte Heather. »Ich finde ihn absolut nicht seltsam. Ich wünschte nur, wir dürften nach alldem hier mit den Lehrern in Kontakt bleiben. Wenn ich ein neues Leben anfange, hätte ich ihn gern dabei, um Spaß zu haben. Er wäre ein toller Partygast.«
    »Fandest du es leicht, einen Orgasmus zu kriegen?«, fragte Natalie zögernd. »Ich fand es furchtbar schwierig. Ich mochte es noch nie, unten zu liegen, aber zu wissen, dass mir andere dabei zusahen und dass Simon mir eine Lektion gab, machte es noch schlimmer. Fast hätte ich es geschafft, aber er bewegte sich nicht ganz so, wie ich es wollte.«
    »Für mich war es wahrscheinlich leichter«, gab Heather zu. »Schließlich habe ich euch beiden zugeschaut, und glaub mir, das war wahnsinnig anturnend. Und noch was: Ich hätte mir vor diesem Wochenende nie vorstellen können, dass ich anderen Leuten beim Sex zusehe. Und auf mich machte es eigentlich ganz den Eindruck, als habe er alles richtig gemacht. Du wolltest ihn wahrscheinlich einfach führen, um ihm zu beweisen, dass nicht alles nach seinem Kopf geht.«
    »Was bist du, so eine Art Amateurpsychologin?«, fragte Natalie ein wenig gereizt.
    »Entschuldige, ich wollte dich nicht kränken. Ich weiß ja, wie schwer es ist, und ich dachte, wir sollten versuchen, einander zu helfen.«
    Natalie schämte sich. »Du hast recht, wir sollten uns gegenseitig helfen. Wahrscheinlich habe ich mir viel zu viele Sorgen darüber gemacht, dass meine Lust total von ihm abhing. Aber das ist eine Gewohnheit, die sich nur schwer ablegen lässt.«
    »Was hältst du davon, Männern zuzusehen, die man zwingt, devot zu sein?«
    Natalie überlegte kurz. »Ich kann es mir nicht wirklich vorstellen, und du?«
    »Nein, aber es dürfte sehr interessant werden. Die Männer hier sind alle wie wir, geschäftlich ausgesprochen erfolgreich. Ich habe mich gestern nach meiner Ankunft mit einem von ihnen im Park unterhalten. Er ist Chef eines großen internationalen Unternehmens, und wenn er pfeift, müssen alle springen. Er war schon zweimal verheiratet und hat drei weitere gescheiterte Beziehungen hinter sich. Er sagt, er schafft es nicht, sein Verhalten zu ändern, und dass er im Bett immer das Kommando übernimmt, selbst wenn er weiß, dass die Frau sich etwas anderes wünscht. Ich bin schon gespannt darauf, zu sehen, wie er unterwiesen wird. Er war sehr attraktiv.«
    »Wahrscheinlich fandest du ihn nur attraktiv, weil er so mächtig und wichtig ist«, gab Natalie zu bedenken. »Er wird nicht halb so anziehend sein, wenn man ihn devot sieht.«
    »Das ist doch komisch, oder?«, sagte Heather. »Wir mögen es beide, im Bett den Ton anzugeben, aber keine von uns fühlt sich zu unterwürfigen Männern hingezogen. Kein Wunder, dass unser Liebesleben in desolatem Zustand ist.«
    Natalie warf einen Blick auf die Uhr an der Wand. »Wir sollten lieber los und uns fürs Frühstück fertig machen. Ich glaube, das wird nur bis neun serviert.«
    »Ja, und da sollte man nicht zu spät kommen, sonst wird das bestimmt auch als bestrafungswürdige Verfehlung betrachtet.«
    Natalie musterte die andere Frau nachdenklich. »Weißt du, ich glaube, du wirst schneller als ich lernen, dich zu ändern.«
    »Warum glaubst du das?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht weil du entspannter an die ganze Sache herangehst als ich. Außerdem konnte man ja vorhin mit Simon sehen, dass du in der Lage warst, ihm die Kontrolle zu überlassen.«
    »Das bedeutet noch nicht, dass mir das auch bei jemand anderem gelingt.«
    Natalie seufzte. »Ich weiß. Aber mir ist es noch gar nicht geglückt.«
    Heather lächelte sie ermutigend an. »Keine Sorge, es hat doch gerade erst angefangen, und ich habe auch gehört, dass Simon noch nie gescheitert ist.«
    Natalie erschauerte. »Dann wird er sicher nicht gerade erbaut sein, wenn’s bei mir das erste Mal ist, oder?«
    »Nein«, stimmte Heather ihr zu. »Sicher nicht.«

6. Kapitel
    U m halb elf, also über eine Stunde nach dem Frühstück,

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