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Haus der Versuchung

Haus der Versuchung

Titel: Haus der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Anderson
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holte Simon Natalie und Heather in der Lounge ab, wo sie geplaudert und verstohlen die übrigen Gäste beobachtet hatten. »Zeit für die nächste Lektion, die Damen«, sagte er. »Ich schätze, darauf haben Sie sich schon gefreut.«
    »Geht so«, meinte Natalie. »Ich glaube nicht, dass mich das besonders anmachen wird.«
    Simon machte ein skeptisches Gesicht. »Und wie sieht es mit Ihnen aus, Heather?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, gestand sie.
    »Wenigstens gehen Sie offen an die Sache heran. Ihr Problem, Natalie, ist, dass Sie sich gegen jegliche Veränderung sträuben. Dabei scheint Ihnen nicht klar zu sein, dass die Einzige, die dabei verlieren wird, Sie selbst sind. Mir ist es gleichgültig, ob Sie von Ihren Wochenenden hier in irgendeiner Form profitieren oder nicht.«
    »Tatsächlich?«, fragte Natalie zurück. »Und ich hätte gedacht, dass es Ihnen sogar sehr wichtig ist. Schließlich haben Sie doch den Ruf zu verlieren, dass bei Ihnen noch niemand durchgefallen ist.«
    »Hier geht es nicht um Durchfallen oder Bestehen«, antwortete er gereizt. »Das ist keine Prüfung, sondern ein Selbsterfahrungsseminar. Sie sind zu uns gekommen, weil Sie sich ändern möchten. Wenn Sie wieder abreisen, ohne das getan zu haben, ist das einzig und allein Ihre Sache.«
    »Dann würden Sie das also nicht als Ihr Scheitern verstehen?«
    Simon trat einen Schritt näher an sie heran. »Falls Sie versuchen, mich zu provozieren, kann ich Ihnen nur abraten«, flüsterte er. »Das wäre ein gefährliches Spiel.«
    »Vielleicht entdeckte ich gerade mein Faible für gefährliche Spiele.«
    »Sie sind noch nicht imstande, es mit mir aufzunehmen«, sagte er leise. »Wir spielen nicht in derselben Liga.«
    »Wollen wir jetzt vielleicht gehen?«, mischte sich Heather ein.
    Simon nickte. »Ja, und wir sollten uns lieber beeilen, damit sie nicht ohne uns anfangen. Obwohl das nicht sehr wahrscheinlich ist: Rob begrüßt es, wenn die Männer bei dieser speziellen Übung Publikum haben.«
    Der Raum, in den Simon sie führte, befand sich im Erdgeschoss. Es gab auch hier einen dicken Teppichboden, dazu drei antike Chaiselongues, aber ansonsten kaum Mobiliar. Rob stand mit drei Mädchen neben sich an einer Seite des Raumes, und seine stechend blauen Augen leuchteten. Mitten im Zimmer befanden sich drei komplett nackte Männer.
    »Sind die Frauen auch Tutorinnen?«, fragte Natalie Simon.
    »Nein«, antwortete er leise. »Wir beschäftigen nicht genug Lehrkräfte für all die unterschiedlichen Aktivitäten. Aber zum Glück haben die meisten von uns aufgeschlossene Freundinnen und Freunde, die Rob nur zu gern aushelfen. Diese drei hier sind Bekannte von Marc. Ihre Arbeit hier bereitet ihnen großes Vergnügen.«
    »Was wird denn jetzt passieren?«, fragte Heather.
    Rob sah zu ihnen hin. »Würden Sie sich bitte alle an der Tür auf den Boden setzen? Und ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie die Unterhaltung einstellen könnten, während wir arbeiten. Andrew, Oliver und Sebastian werden Sie als Zuschauer zwar zu schätzen wissen, aber ich bevorzuge ein stilles Publikum.«
    »Das wissen wir schon«, murmelte Natalie. Rob warf ihr einen strengen, warnenden Blick zu, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder den nackten Männern in der Zimmermitte zuwandte. »Ich möchte, dass Sie sich erst einmal vorstellen«, trug er ihnen auf.
    Der Erste trat vor. Natalie schätzte ihn auf ungefähr vierzig. Er war durchschnittlich groß, hatte dunkelbraunes Haar und einen lässigen Dreitagebart. Dem Aussehen nach zu urteilen, ein typischer Macho, von dem sie sich vorstellen konnte, wie er sich auf Partys benahm: Bestimmt fasste er Frauen am Ellbogen, in dem sicheren Gefühl, sie wüssten seine männliche Aufmerksamkeit zu schätzen. »Ich bin Andrew«, sagte er in aggressivem Ton. »Ich bin leitender Manager im Verkauf und Marketing eines Unternehmens, und das Einzige, was ich wirklich nicht ausstehen kann, ist, wenn man mich Andy nennt.«
    Der zweite Mann tat einen Schritt nach vorn. Er war ein ganz anderer Typ. Groß, wahrscheinlich an die eins neunzig, ziemlich schlank, gut gebaut. Sein hellbraunes Haar war lockig und leicht verstrubbelt; er trug es aus dem Gesicht gestrichen. Er wirkte wie Mitte dreißig, und das Auffallendste an ihm waren seine großen, braunen Augen, die sanft aussahen und von außergewöhnlich langen, dichten Wimpern umrahmt waren. »Ich bin Oliver. Ich leite meine eigene Vertriebsfirma, und es gibt eigentlich nichts, was ich besonders

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