Haus der Versuchung
wohl nicht zu fragen, ob Sie das in irgendeiner Form angesprochen hat«, meinte er. »Hat einer der Männer besonderen Eindruck auf Sie gemacht?«
»Ich mochte Oliver«, sagte Heather schnell.
»Ich auch«, gestand Natalie.
»Macht nichts«, versicherte Simon ihnen. »Wir werden für den Nachmittag etwas arrangieren. Und ich bin mir sicher, dass Oliver zur Abwechslung nur zu gern das Kommando übernimmt. Schließlich können wir ja nicht zulassen, dass Sie wieder zu großen Gefallen an der Dominanz finden. Sie sind hier, um zu lernen, sich zu unterwerfen.«
»Oliver würde ich mich jederzeit unterwerfen«, flüsterte Heather Natalie zu. Natalie antwortete nicht, aber sie war sich sicher, dass Simon es gehört hatte. Nachdem sie Oliver gesehen hatte, tendierte auch sie zu Heathers Standpunkt, aber die Aussicht darauf, ihn mit Heather zu teilen, während Simon dabei zusah, machte sie gleichzeitig nervös.
»Wir treffen uns am Nachmittag in meinem Unterrichtsraum«, sagte Simon. »Bis dahin können Sie frei über Ihre Zeit verfügen.«
Nachdem er gegangen war, seufzte Heather erleichtert. »Wow, das war echt geil, oder? Wenn Simon nicht dabei gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich angeboten, mit dieser Alice zu tauschen.«
»Du bist ganz schön scharf auf Oliver, was?«, fragte Natalie.
»Er ist ein Kerl nach meinem Geschmack.«
»Abgesehen davon, dass er sich auch nicht gern sagen lässt, was er zu tun hat.«
»Er scheint doch schnell zu lernen.« Alice sah nicht aus, als wollte sie sich beklagen. »Außerdem werde ich ihm nach dem Seminar doch gar nicht mehr sagen wollen, was er zu tun hat, nicht wahr?«
Natalie war sich nicht so sicher. »So heißt es jedenfalls, aber ich weiß nicht, ob sie das bei mir so schnell hinkriegen werden.«
»Immerhin hast du zwei Wochenenden Zeit, um es zu lernen. Ich habe nur eins, also muss ich mich ranhalten«, bemerkte Heather.
»Ich glaube, ich gehe mich duschen und umziehen«, sagte Natalie. Sie wollte unbedingt allein sein und in Ruhe darüber nachdenken, was sie an diesem Vormittag erlebt hatte.
»Gute Idee«, stimmte Heather ihr zu. »Dann also bis nachher im Unterrichtsraum des Kontrollfreaks.«
»Hältst du Simon wirklich für einen Kontrollfreak?«
»Das muss er doch sein. Er hat solchen Spaß an seinem Job, da kann ich mir keinen anderen Grund vorstellen. Jedenfalls bin ich zu dem Schluss gekommen, dass er meiner Vorstellung vom idealen Partner sowieso nicht entspricht.«
»Meiner auch nicht«, beeilte Natalie sich zu sagen. Doch sie wusste, dass das nicht stimmte.
7. Kapitel
A m frühen Nachmittag traf Natalie im Unterrichtsraum auf Heather, Oliver und Simon. Sie kam als Letzte dazu und veranlasste Simon, genervt auf seine Uhr zu schauen. »Sie sind spät dran.«
»Sie haben mir keine genaue Uhrzeit genannt.«
»Sie hätten mich danach fragen können.«
»Ich dachte, ich sollte mich unterordnen und Anweisungen befolgen. Wissen Sie, das ist ziemlich schwer, wenn es keine Anweisungen gibt«, erwiderte Natalie vorlaut.
Simons ansonsten blasse Wangen färbten sich leicht rosa. »Immerhin sind Sie jetzt da. Oliver und ich haben bereits besprochen, was ich von ihm will. Sie und Heather brauchen keinerlei Anweisung, da alles, was von Ihnen erwartet wird, Unterwerfung ist. Mit anderen Worten: Sie reagieren auf Olivers Aktionen und dürfen zu keinem Zeitpunkt versuchen, die Kontrolle an sich zu reißen. Haben Sie das verstanden?«
Natalie warf einen raschen Blick zu Heather, um zu sehen, ob sie widersprach, aber Heather zuckte nur zustimmend mit den Schultern. »Ich denke schon«, sagte Natalie widerstrebend.
»Genau darum sind Sie hier«, erinnerte Simon sie. »Ich möchte, dass Sie sich jetzt alle ausziehen und aufs Bett legen. Es ist groß genug für drei.«
Natalie sah Oliver an, dass es ihm gar nicht schnell genug gehen konnte. Simon hatte kaum zu Ende gesprochen, da hatte er sich seine Kleider bereits vom Leib gerissen und lag erwartungsvoll auf dem Bett. Heather war fast ebenso schnell, nur Natalie tat sich schwer.
Sie musste dauernd daran denken, wie die drei Mädchen am Vormittag auf so sinnliche Weise gestrippt und die Männer dadurch erregt hatten. Sie sehnte sich danach, es ihnen gleichzutun. Weil Simon ihr das nicht befohlen hatte, wusste sie, dass sie es auch nicht tun durfte, aber gleichzeitig ärgerte und frustrierte es sie, dass jemand ihr Vorschriften machte. Sie wünschte sich dieses gewisse Gefühl von Macht, während Oliver hart
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