Haus der Versuchung
lag. Sie sah aus, als wolle sie Natalie verspotten, indem sie an die Lust gemahnte, die sie eben noch gespendet hatte.
Sie wusste nicht genau, wie lange sie so dalag. Aber sie schätzte, dass fast eine Stunde vergangen sein musste, bevor die Tür wieder aufging und Simon eintrat. Sie hob den Kopf vom Kissen und funkelte ihn an. »Sie haben sich Zeit gelassen!«
»Das ist keine Art, mich zu begrüßen. Sie sollten eher dankbar sein, dass ich mir überhaupt die Mühe gemacht habe, wiederzukommen.«
»Sie könnten mich ja wohl kaum so hier liegen lassen. Selbst Rob Gill dürfte seine Kunden zum Abendessen erwarten.«
»Rob käme nicht im Traum auf die Idee, sich in meine Trainingsmethoden einzumischen«, entgegnete Simon selbstgefällig. »Allerdings wäre das Abendessen ohne Sie auch nicht dasselbe. Noch dazu wird heute Abend ein interessantes Spiel stattfinden, das ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.«
Er durchquerte das Zimmer und schaute auf ihren Körper hinunter. Dann beugte er sich über sie und blies sachte auf ihre Brustwarzen, die sich sofort zu harten, steilen Spitzen aufstellten. »Meine Güte, Sie sind ja immer noch sehr erregt«, murmelte er wie zu sich selbst.
»Was haben Sie erwartet?«
»Ich habe keine Ahnung, was ich von Ihnen erwarten soll.«
»Na, ich hoffe, dass Sie jetzt zumindest –«
Simon richtete sich auf und sah sie staunend an. »Ich glaube es einfach nicht. Sie versuchen ja immer noch, mir Befehle zu erteilen, was?«
Er sah auf einmal so wütend aus, dass Natalie aus der Fassung geriet. »Nein«, protestierte sie heftig. »Das tue ich natürlich nicht.«
»Nun, für mich hat es sich so angehört«, sagte er leise. Mit einem rätselhaften Gesichtsausdruck riss er sich die Kleider vom Leib. Dann legte er sich ohne jegliches Vorspiel auf sie und war mit einem einzigen Stoß seiner Hüften in sie eingedrungen.
Natalie schrie vor Wonne. Simon war so groß und hart, und endlich war diese schreckliche schmerzende Leere in ihr gefüllt, als er begann, heftig in sie hineinzustoßen. Sie starrte ihn an, aber seine Augen waren geschlossen, seine Lippen konzentriert zusammengepresst. Er kümmerte sich kein bisschen mehr um ihr Vergnügen, sondern nur um seinen eigenen Höhepunkt. Sie merkte ihm an, dass er wütend, aber auch sehr erregt war – und das machte wiederum sie an. Bald spürte sie, wie ihr Körper sich sammelte, als der so lange hinausgezögerte Orgasmus näher kam, und es störte sie auch nicht, dass er sie nirgends sonst berührte. Das hier war es, was sie wirklich brauchte, was sie wollte, ihn tief in sich spüren. Sie hob die Hüften von der Matratze und schloss ihre Muskeln fest um ihn. Sofort schossen die ersten winzigen Pfeile vororgastischer Lust durch ihren Körper.
»Ja! Ja!«, schrie sie, und endlich spürte sie die Lust heiß durch ihren Körper fluten, als ihre überreizten Sinne durch das köstliche Pulsieren ihres Orgasmus besänftigt wurden. Als Natalie kam und sich ihre Muskeln unwillkürlich um Simon schlossen, spürte sie ihn erschauern. Dann stöhnte er noch einmal auf und entlud sich in sie.
Erst danach öffnete er die Augen wieder. Aber in seinem Blick lag keinerlei Zärtlichkeit. Womit Natalie, wenn sie auch nicht wusste, warum, jedoch gerechnet hatte. Er hatte sie zwar geradezu gewalttätig und rücksichtslos genommen, aber sie hatte geglaubt, er ärgere sich darüber, Gefühle für sie zu empfinden. Wenn sie nun in seine dunklen, unergründlichen Augen schaute, war sie sich dessen nicht mehr so sicher.
»Ich hoffe, das hat Sie befriedigt«, sagte Simon und zog sich aus ihr zurück.
Ihre Vagina zuckte, als sie ihn aus sich herausgleiten spürte, und am liebsten hätte sie ihn gebeten, noch bei ihr liegen zu bleiben, um Nähe zu fühlen. Aber sie wusste, dass sie damit nicht nur gegen die Gehorsamsregeln verstoßen hätte. Für ihn wäre das unprofessionell. Zum ersten Mal war sie dankbar dafür, am nächsten Wochenende zurückkehren zu können, weil sie entschlossen war, den wahren Simon besser kennenzulernen.
»Nun, hat es funktioniert?«, beharrte Simon.
»Ja, vielen Dank«, sagte Natalie und bemühte sich um eine devote Stimme.
»Meine Güte, keinerlei Beschwerden?«
»Nein.«
»Dann werde ich Sie jetzt losbinden müssen.«
Natalie schaute zu ihm hoch, während er ihre Handgelenke befreite. »Sie klingen ja regelrecht enttäuscht.«
»Unsinn. Überrascht vielleicht, aber nicht enttäuscht.«
»Haben Sie denn gar nichts empfunden?«,
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