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Haus des Todes

Haus des Todes

Titel: Haus des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Shayne
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erwidern. Doch dann überlegte er es sich anders.
    “Komm schon, Jack. Wir rufen die Cops. Jetzt auf der Stelle.”
    Als er nickte, zog sie ihn von dem schwarzen Loch im Boden weg und zu den niedrigen Betonstufen, die aus dem Keller hinauf zu der Luke führten, durch die man ins Freie gelangte. Sie drückten mit den Handflächen dagegen, um die Luke aufzukippen. Doch das Ding bewegte sich nicht. “Verdammt, ich weiß, dass sie nicht abgesperrt ist. Ich war der Meinung, dass ich sie weit offen gelassen hätte, aber …” Sie drückte wieder dagegen.
    “So etwas Ähnliches hatte ich befürchtet”, sagte Jack.
    Sie sah ihn an und runzelte die Stirn. Dann verstand sie, was er meinte. “Sie lassen uns nicht raus, oder? Nicht einmal, um ihre Geschichte bekannt zu machen?”
    “Sie vertrauen uns nicht, Kiley. Was hindert uns daran, möglichst schnell das Weite zu suchen? Und uns nicht mehr darum zu kümmern? Weiß Gott, das ist es doch, was alle anderen vor uns getan haben.”
    Sie zögerte. Dann drehte sie sich langsam um und betrachtete wieder die Metalltür im Kellerboden. “Ich will da nicht runter, Jack.”
    “Ich weiß, mein Schatz, ich weiß. Ich will auch nicht.”
    “Haben wir irgendein Licht?”
    “Ja.” Von irgendwo zauberte er eine Taschenlampe hervor. “Mir ist eingefallen, dass das Licht schon einmal ausgegangen ist. Darum habe ich die Lampe sicherheitshalber mitgenommen.”
    “Gute Idee.”
    Er holte tief Luft. “Bleib hier oben, Kleines. So nah bei der Luke wie möglich.”
    Sie schüttelte den Kopf. “Allein habe ich mehr Angst, als wenn ich mit dir hinunterklettere. Wir ziehen das gemeinsam durch.”
    “Wenn du wirklich meinst …”
    Sie nickte entschlossen.
    “Na gut.” Er schob sie hinter sich, nahm ihre Hände und legte sie sich auf die Hüften. Sie mussten hintereinander gehen, denn es war zu wenig Platz, um nebeneinander die Betonstufen nach unten zu gehen, die unter die Erde führten. “Bleib nah bei mir.”
    “Das fällt mir nicht allzu schwer”, sagte sie.
    Er knipste die Taschenlampe an und leuchtete voraus, während sie langsam die steilen, schmalen Stufen hinuntergingen. Seine freie Hand hatte er auf ihre Hand an seiner Hüfte gelegt. Es wurde immer dunkler. Kiley wusste, dass hinter ihnen das Licht des Kellerraums brannte, doch wenn sie sich nicht umdrehte, konnte sie es nicht sehen. Und nur zu wissen, dass es oben hell war, war nicht sonderlich beruhigend. Jacks warme Hand auf ihrer war weitaus tröstlicher. Doch auch das half nichts gegen die böse Vorahnung, die sie mit jedem Schritt stärker spürte. Die Dunkelheit, die sie umgab, war nicht nur pechschwarz, sondern hatte auch etwas ganz Reales, Stoffliches an sich, das sich feucht und kalt um Kiley legte. Sie nahm den säuerlichen, fauligen Geruch wahr, der davon ausging, und sie hatte einen bitteren Geschmack im Mund – als würde Verwesung in der Luft liegen. Sie konnte die Dunkelheit sogar hören.
    “O Gott, was für ein Gestank.”
    “Ich weiß.”
    Vom Fuß der Treppe führte ein schmaler Gang weiter, dessen Wände und Boden betoniert waren. Er war hoch genug, dass ein Erwachsener aufrecht gehen konnte, und gerade so breit, dass eine Person Platz hatte. Jacks Schultern streiften an den Wänden, wenn er sich nur ein wenig zur Seite neigte. Gemeinsam schritten sie durch den Tunnel, nur hie und da versperrten Spinnweben ihnen den Weg.
    Am Ende wurde der Gang breiter.
    Jack blieb stehen und leuchtete mit der Taschenlampe in das dunkle Viereck hinein. “Es ist ein Raum, glaube ich.” Er ließ den Lichtkegel über drei Wände und dann über die vierte Wand – diejenige, in deren Türöffnung sie gerade standen – wandern. “Ich kann keinen anderen Zugang erkennen. Da, wo wir stehen, ist der einzige Eingang.”
    “Oder Ausgang”, flüsterte sie. “Jack, spürst du das? Wir sind nicht allein.”
    Da nun wieder Platz genug war, um nebeneinander zu stehen, zog er sie zu sich, legte einen Arm um ihre Schultern und drückte sie fest an sich. Anschließend ließ er den Kegel der Taschenlampe wieder durch den Raum wandern. Diesmal allerdings weiter unten, und zwar der Länge nach über den Boden. Der Lichtkegel blieb stehen, als er auf die Leiche traf.
    Kiley schrie auf und drückte ihr Gesicht an Jacks Schulter. Doch dann zwang sie sich, wieder hinzusehen. Zitternd und unter Aufbietung all ihrer Willenskraft drehte sie den Kopf und wagte einen Blick.
    Die bräunlichen, von lederartigen Muskeln überzogenen Gebeine

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