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Haus des Todes

Haus des Todes

Titel: Haus des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cleave
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er hofft, dass er dafür am Ende der Sitzung nicht auch noch zahlen muss. Am Fenster steht ein Behälter mit glimmenden Räucherstäbchen.
    Er ist zum ersten Mal bei dieser Frau, aber das vierte Mal in so einer Umgebung. Die anderen drei Hellseher, die er aufgesucht hat, haben ihre Sitzung ebenfalls zu Hause abgehalten und waren  – abgesehen von einer leichten Variation der Schwarztöne  – genauso gekleidet, hatten Bücher von den gleichen Autoren, und die Beleuchtung bei ihnen war ebenso schummrig wie hier. Ihre Methoden, mit den Toten Kontakt aufzunehmen, waren alle ähnlich. Er hofft, dass diese Frau etwas glaubwürdiger als ihre Vorgänger ist.
    »Geben Sie mir Ihre Hände«, sagt sie.
    Bisher ist es genau wie bei den anderen. Er greift über den Tisch, und seine linke Hand zögert leicht, als ihre Klaue sie umfasst.
    »Sie sind voller Schmerz«, erklärt sie ihm, aber dazu muss sie keinen Geist heraufbeschwören, es steht ihm tief ins Gesicht geschrieben. »Ich spüre«, sagt sie und neigt ihren Kopf mit geschlossenen Augen leicht zur Seite, während sie offensichtlich angestrengt lauscht. Er starrt sie an und möchte glauben, dass sie es tatsächlich tut. »Ich spüre, dass Sie einen Ihnen nahestehenden Menschen verloren haben«, sagt sie. »Stimmt das?«
    Er nickt, bis ihm einfällt, dass sie ihn nicht sehen kann. »Ja«, sagt er.

    »Ihre Frau?«
    »Ja«, sagt er erneut in der Hoffnung, dass sie nicht rät.
    Sie presst ihre Augen noch stärker zusammen. Die anderen Hellseher sind nur bis zu seiner Frau gekommen. Sie haben nicht herausgefunden, dass seine Kinder ebenfalls tot sind. Diese hier, sie konzentriert sich … konzentriert sich …
    »Ich spüre noch mehr Schmerz«, fährt sie fort. »Sie haben Ihre Frau sehr geliebt. Gab es … gab es noch jemanden?«
    Das ist eine Frage, doch er geht darauf ein, denn er möchte an ihre Fähigkeiten glauben. »Ja.«
    »Ich sehe eine jüngere Person«, sagt sie, und als er nicht antwortet, hält sie seine Hände noch fester umklammert  – der Griff ihrer gesunden Hand ist kräftiger als der der Klaue  –, und erneut ist sie ein paar Sekunden lang in Gedanken versunken. »Eine sehr viel jüngere Person.«
    »Meine Tochter«, sagt er und kommt sich sofort blöd vor, weil er ihr diese Information gegeben hat. Er ist einfach zu gespannt.
    »Ja, ja«, sagt sie, »da ist ein kleines Mädchen. Wunderschön. Ihre Tochter.«
    Er nickt, obwohl er weiß, dass sie ihn nicht sehen kann. »Ja«, sagt er, ohne seinen Sohn zu erwähnen.
    »Es ist schon eine Weile her«, sagt sie. »Stimmt das?«
    »Ja«, antwortet er immer noch neugierig, aber auch schon etwas misstrauischer. So wie sie redet, klingt es, als sammle sie ihre Informationen eher bei den Lebenden als bei den Toten.

    »Und Sie sind zu mir gekommen, damit ich Kontakt mit ihnen aufnehme«, sagt sie.
    Sie öffnet die Augen und schaut ihn an. »Eine äußerst schmerzvolle Erfahrung für alle Beteiligten. Oder?«
    Er nickt.
    »Und warum sind Sie hergekommen?«, fragt sie. »Um mit ihnen zu sprechen? Um ihnen zu sagen, dass sie Ihnen fehlen?«
    »Ich möchte, dass sie wissen, wie leid es mir tut«, sagt er. »Ich habe sie im Stich gelassen. Können Sie ihnen das sagen?«
    Sie lächelt ihn an. »Sie können es ihnen selbst sagen. Ich habe hier jemanden«, sagt sie und wirft einen Blick über seine Schulter. Es wirkt so überzeugend, dass er hinter sich schaut, doch dort sind lediglich das Sofa mit der Katze und die Tür, die in den Flur hinausführt.
    Erneut schließt die Frau ihre Augen. »Ja, keine Frage, ich kann es spüren, da ist jemand.« Sie neigt ihren Kopf zur anderen Seite, und er ist sich nicht sicher, in welchem Teil des Zimmers sich der Geist  – falls einer hier ist  – aufhält.
    »Eine Frau«, sagt sie. »Ich … ich kann sie nicht genau erkennen. Sie ist wunderschön. Ihre Frau. Sie … sie ist traurig, weil sie Sie zurückgelassen hat. Es ging alles ganz schnell, bei ihr und Ihrer Tochter.«
    »Ja.«
    »Es war eine Art Unfall«, sagt sie. »Ich kann es nicht … kann es nicht genau erkennen.«
    »Ja, so was in der Art.«

    »Es war eine sehr schmerzvolle Erfahrung.«
    »Sie fehlen mir«, sagt er.
    »Sie kann Sie hören«, erklärt sie. »Sie sagt, dass Sie ihr auch fehlen.«
    »Können Sie …«
    »Moment«, sagt sie und umklammert seine Hände noch fester. »Moment, sie sagt mir etwas. Sie muss wieder gehen, aber sie möchte, dass ich Ihnen etwas sage. Ja, ja«, sagt sie, während

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