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Haus des Todes

Haus des Todes

Titel: Haus des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cleave
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»Sie ist erst seit einer Woche bei uns. Sie war dort eine der Besten, und wir können uns glücklich schätzen, sie in unserem Team zu haben.«
    Sie lächelt. »Ich kann mich glücklich schätzen, wieder in Christchurch sein«, sagt sie. »Ich bin hier geboren und aufgewachsen.«
    »Ach ja?«, frage ich. »Wann sind Sie von hier weggezogen?«
    »Direkt im Anschluss an die Polizeischule«, erwidert sie. »Man hat mich vor zehn Jahren nach Auckland geschickt, und seitdem habe ich mich darum bemüht, nach Christchurch zurückzukehren.«
    »Das erinnert mich an was«, sagt Schroder und wendet sich zu mir. »Emma Green wurde an der Polizeischule aufgenommen.«
    »Ja stimmt, sie hatte sich beworben«, sage ich.
    »Emma Green. Woher kenne ich diesen Namen?«, fragt Rebecca.
    »Sie wurde Anfang des Jahres entführt«, erklärt Schroder. »Tate hat sie gefunden.«
    »Ach ja, natürlich«, sagt sie. »Dieselbe Frau, die Sie …«, sagt sie, beendet den Satz jedoch nicht.

    Ich habe Emma Green letztes Jahr in betrunkenem Zustand mit meinem Wagen angefahren. Deswegen bin ich im Knast gelandet.
    »Tut mir leid«, sagt sie. »Das war dumm von mir. Ich hatte drei Gin Tonics zu viel«, sagt sie und klappert mit den Eiswürfeln am Boden ihres leeren Glases.
    »Sie können nichts dafür. Ich bin es, der sich letztes Jahr dumm verhalten hat«, erkläre ich und weiß nicht, was ich davon halten soll, dass Emma bei der Polizei anfängt.
    »Das ist vorbei und vergangen«, sagt Schroder.
    Er nippt erneut an seinem Bier, dann wechseln wir das Thema. Rebecca holt sich einen weiteren Gin Tonic und kommt wieder zurück. Wir unterhalten uns über Schroders Familie. Er zückt seine Brieftasche und zeigt mir Fotos seiner Tochter und seines sechs Monate alten Sohns. Den Sohn habe ich noch nicht gesehen, seine Tochter schon öfter, allerdings ist das ein paar Jahre her. Rebecca betrachtet lächelnd die Fotos und meint, er habe wunderbare Kinder, um dann hinzuzufügen, sie selbst habe zwar keine Kinder, aber zwei Katzen, sie könne sich also gut vorstellen, wie viel Arbeit sie machen.
    Gerade als Schroder uns erzählen will, wie sein Sohn es fertiggebracht hat, sich irgendeinen Gegenstand ins Ohr zu stopfen, klingelt sein Handy. Er tastet seine Taschen danach ab und kann es zunächst nicht finden. Als er schließlich abhebt, höre ich, wie ein weiteres Handy klingelt. Und dann noch eines. Im ganzen Raum tasten Detectives ihre Taschen ab und nennen alle gleichzeitig
ihren Namen, alle außer Detective Kent. Dann wird es still, und sie lauschen der Stimme am anderen Ende. Schroder stützt sich mit einer Hand auf der Bar ab und starrt auf sein Bier, dann schiebt er es langsam fort. Rebecca stellt ihren neuen Drink, den sie nicht mal angerührt hat, auf den Tresen. Nach und nach beenden die Beamten ihre Gespräche, dann fangen erneut mehrere Handys an zu klingeln. Und weitere Beamte werden angerufen und verständigt. Die Detectives leeren mit einem letzten Schluck ihre Drinks und laufen zur Tür oder auf die Toilette. Schroder legt auf. »Rufen Sie uns ein paar Taxis«, sagt er zum Barkeeper.
    »Was ist passiert?«, frage ich, während ich ihm zur Tür folge.
    »Du bist doch noch nüchtern, oder?«
    »Ja.«
    »Und dein Wagen steht um die Ecke?«
    »Ja.«
    »Dann fahr mich, ich erklär’s dir unterwegs.«

Kapitel 3
    Caleb Cole ist ziemlich aufgeregt. Er glaubt nicht, dass der alte Mann sich noch an ihn erinnern wird, aber mit der einen oder anderen Erklärung wird er ihm schon auf die Sprünge helfen. Er war sich nicht sicher, was er ihm mitbringen sollte, was angebracht wäre. Blumen hätte er irgendwie komisch gefunden. Aber mit leeren Händen
aufzutauchen wäre genauso seltsam gewesen, also entschied er sich für ein Sixpack Bier, das schien ihm angemessen. Allerdings wusste er nicht, welche Marke Albert bevorzugt, aber wahrscheinlich kommt es in seinem Alter nicht mehr so darauf an. Bier, Wein, vermutlich schmeckt eine Sorte wie die andere, wenn man auf die Hundert zugeht. Nicht dass Albert schon hundert wäre, aber jedenfalls ist er näher an der Hundert als an fünfzig.
    Er parkt außerhalb des Altenheimgeländes. Denn wenn er hinauffährt, weckt er womöglich die Hälfte der Bewohner, obwohl es erst halb acht ist. Vielleicht würde er dadurch sogar Tote aufwecken, was an einem Ort wie diesem eine ziemlich großartige Nummer wäre. Er nimmt das Bier und streicht das frische Hemd glatt, das er vor einer halben Stunde nach dem Duschen angezogen

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