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Hausmaestro - Kriminalroman

Hausmaestro - Kriminalroman

Titel: Hausmaestro - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rupert Schöttle
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zu sprechen kommen. Können Sie sich wirklich nicht an seinen Namen erinnern?«
    »Nein, keine Ahnung, ich weiß nicht einmal, ob Magnus ihn überhaupt erwähnt hat.«
    »Sie hätten ihn doch sicherlich begleitet, wenn er engagiert worden wäre?«
    »Natürlich, allerdings nur, wenn mich die Agentur gelassen hätte.«
    »Aber Sie waren doch sein persönlicher Sekretär?«
    »Schon, aber nur im Zusammenhang mit der Agentur Max und Novak, die mich ja auch dafür bezahlte. Da jedoch dieser Italiener ihn direkt engagieren wollte, hätte mich die Agentur dafür freistellen müssen.«
    »Ist es nicht so, dass die Agentur an jedem Auftritt von Herrn Maurer beteiligt war?«, mischte sich jetzt Walz in das Gespräch ein.
    »Im Prinzip schon, aber bei solchen Nebengeschäften, die gleichsam unter der Hand zustande kommen, besteht die Agentur nicht unbedingt auf ihrem Recht. Schließlich wollte sie Herrn Maurer als Klienten behalten.«
    »Ich verstehe. Wissen Sie, ob diesen Telefonaten schon persönliche Gespräche vorangegangen waren?«
    »Das kann ich nicht mit 100prozentiger Sicherheit sagen. Möglich wäre es durchaus, da Magnus vor etwa sechs Monaten drei Wochen lang an der Mailänder Scala dirigiert hat.«
    »Und da waren Sie nicht dabei?«, fragte Walz ungläubig.
    »Doch, sicher«, antwortete Weber mit nervösem Lachen, »aber ich war ja nicht Tag und Nacht mit ihm zusammen, Miwako war schließlich auch mit.«
    Nach einem tiefen Seufzer verstummte Weber, und auch den Inspektoren fiel vorderhand nichts mehr Gescheites ein.
    »Stimmt es eigentlich, dass Herr Professor Münch an dieser Agentur beteiligt ist?«, fragte Vogel plötzlich.
    Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute Weber ihn an. »Ist das zur Klärung des Mordes denn von Belang?«
    »Jeder Hinweis, und sei er noch so klein, kann hier von Bedeutung sein. Wir sind momentan ja noch bei der Materialsammlung.«
    Nervös wischte sich Weber wieder mit seinem Taschentuch über das schweißnasse Gesicht. »Heißt das, dass auch Professor Münch zum Kreis der möglichen Täter gezählt wird?«
    »Alle, auch Sie, Herr Weber, die mit Maurer zu tun hatten, gehören diesem Kreis an. Wegen eines Motivs tappen wir leider noch völlig im Dunkeln. Wenn wir es gefunden haben, ist erfahrungsgemäß der Weg zum Täter nicht mehr weit. Und bei dieser Suche kann jeder Hinweis hilfreich sein.«
    »Sie verzeihen, aber Professor Münch in diesem Zusammenhang zu verdächtigen, wäre doch blödsinnig, da er schließlich an Maurers Engagement ordentlich verdiente.«
    »Demnach ist Münch also an dieser Agentur beteiligt«, schlussfolgerte Vogel trocken.
    »Wissen Sie, in unserer Branche werden so viele Gerüchte verbreitet … «, erwiderte Weber ausweichend, »über Einzelheiten sollten Sie mit Herrn Max sprechen, der weiß darüber am besten Bescheid.«
    »Und was werden Sie jetzt machen?«
    Weber zuckte mit den Schultern. »Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Es kam doch alles ziemlich überraschend für mich. Vielleicht mache ich mich selbstständig. Allzu viele Möglichkeiten gibt es ja in dieser Branche leider nicht. Oder ich mache ganz was anderes, Eventmanagement oder so.«
    »Dann wünsche ich Ihnen viel Glück dabei. Noch eine Frage hätte ich, die ich jedem stellen muss, der mit Herrn Maurer in Kontakt stand: Wo waren Sie eigentlich in der Mordnacht zwischen 23 und ein Uhr?«
    Weber, der gerade im Begriff stand, einen weiteren Aktenordner in die Kiste zu stapeln, hielt kurz inne. »Ich weiß zufällig ganz genau, dass ich einen entsetzlich anstrengenden Tag hinter mir hatte und an diesem Abend sehr früh ins Bett gegangen bin, so etwa um 21 Uhr.«
    »Zeugen?«
    »Leider keine, da ich allein lebe«, sagte Weber nach kurzem Zögern.
    »Wenn sich etwas Neues ergeben sollte, werden wir Sie auf alle Fälle davon in Kenntnis setzen, da wir möglicherweise Ihre Hilfe benötigen könnten.«
     
    »Armer Kerl«, seufzte Walz, als sie die Agentur verlassen hatten, »allerdings glaube ich kaum, dass der Max ihn hinausgeworfen hätte, wenn er wirklich gut gewesen wäre.«
    »Vielleicht hat auch sein Deo ein wenig zu oft versagt«, antwortete Vogel, »solche Ausdünstungen muss man täglich ertragen können. Hast du es auch gerochen?«
    »Er war halt aufgeregt, und bei dieser Körperfülle ist es kein Wunder, dass man olfaktorisch etwas aus der Norm fällt … «
    »Wie du dich wieder einmal auszudrücken verstehst, o du mein Walz … Wenn man dich hört, sehnt man sich geradezu nach

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