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Haut aus Seide

Titel: Haut aus Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Holly
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besten Willen nicht hatte anbehalten können. Stets war er leichte Beute gewesen – für jedes Model, jede Näherin und für jede halbwegs hübsche Frau, die ein gewisses Funkeln in den Augen hatte. Gott sei Dank hatte die Ehe mit Eve diesem Drang einen Riegel vorgeschoben. Sie hatte sich alles genommen, was er zu geben hatte. Und mehr. Zwar waren seit ihrem Tod schon sechs Monate vergangen, doch er konnte es in keiner Weise rechtfertigen, es eben fast mit ihrer Stieftochter getrieben zu haben.

    Ein Schaudern erfasste ihn, als er daran dachte, wie sich ihr Mund angefühlt hatte. Herrlich warm, herrlich feucht und genau die richtige Saugtechnik. Mit jedem Zungenschlag war ein Prickeln über seinen Schädel gezogen, das bei der bloßen Erinnerung an ihre Leckkünste erneut einsetzte. Philip hatte nicht widerstehen können, seinen Schwanz immer tiefer in ihre Mundhöhle zu schieben – auch wenn er wusste, dass das sicher Komplikationen nach sich ziehen würde. Sein Instinkt hatte das Kommando übernommen. Sein Instinkt und die schiere, animalische Lust. Er konnte gar nicht sagen, wann er das letzte Mal so heftig gekommen war. Vielleicht noch nie. Alain – ahnungsloser Zeuge seiner Lust – hatte ihn den Höhepunkt nur noch gieriger herbeisehnen lassen. Philip und Eve hatten sich nie für die wirklich versauten Sachen interessiert. Ihr Stil war immer nur simples, aber reelles Ficken gewesen. Doch jetzt vielleicht …
    Nein, nein, nein! Philip rieb sich mit den Handballen die Augen. So durfte er nicht denken. Es war ein Ausrutscher gewesen, ein vorübergehender Verlust seines gesunden Menschenverstandes. Und es würde niemals wieder vorkommen!
    Das hielt den jungen Mann allerdings nicht davon ab, zu bereuen, was er eben nicht getan hatte. Beas Haut war fantastisch. Das hatte er schon immer gefunden. Wie Sahne mit einer Prise Zimt. Weich wie ein Babypopo. Und ihre Brüste … Was immer Bea selbst von ihnen halten mochte – nicht viel, nahm er an -, sie waren so wunderschön wie die der Göttin Juno. Der Gedanke, sie kaum berührt zu haben, brachte ihn fast um. Angewidert von seinen eigenen Gedanken, stöhnte er kurz auf und schüttelte den Kopf.

    »Reiß dich zusammen!«, wies Bea ihn zurecht und zwang ihren Stiefvater, ihr ins Gesicht zu schauen. Sie trug wieder ihre übliche Maske: teils spöttische Überlegenheit, teils bockiger Teenager.
    Dieser Blick hatte schon bei ihrem ersten Kennenlernen an ihm gezerrt. Sie braucht einen guten Freund, hatte er damals mit der ganzen erhabenen Weisheit seiner zwanzig Jahre gedacht. Ab und zu hatte sie ihm erlaubt, diese Rolle zu spielen. Aber noch öfter hatte sie ihn mit seinen Annäherungsversuchen abblitzen lassen. Was Bea an Selbstbewusstsein fehlte, machte sie mit ihrem beißenden Witz mehr als wett.
    »Das wird nicht noch einmal vorkommen«, sagte er so streng er konnte. Die ernsten Gedanken hatten seinen Schwanz endgültig erschlaffen lassen.
    »Ich hatte auch gar nicht damit gerechnet.« Béatrix hatte sich mit der Hüfte gegen seinen Schreibtisch gelehnt und verschränkte die Arme unter den Brüsten. Ihre Nippel zeichneten sich noch immer hart durch das Oberteil ab. Philip spürte ein erneutes Zucken in der Leistengegend. Er sah auf seine Schuhe.
    »Eigentlich wollte ich ja etwas mit dir besprechen«, sagte er.
    »Du meinst, bevor du von meinen unglaublichen oralen Talenten abgelenkt wurdest?«
    »Bea«, seufzte er, »das tut mir wirklich leid. Ich …«
    »Lass es!« Sie hob eine Hand. Ihre Stimme zitterte vor Zorn, und die Augen funkelten vor Schmerz. An den Zorn war er gewöhnt, doch der Schmerz überraschte ihn. Nicht das bloße Vorhandensein, sondern die Tatsache, dass sie ihn offen zeigte. Béatrix ließ die Hand wieder sinken. »Entschuldige dich nicht. Sagen wir einfach, dass
ich darin eine letzte Gelegenheit sah, die Erinnerung an Mutter ein bisschen zu beschmutzen.«
    Er nickte steif. Das war zweifellos genau der Grund gewesen, weshalb sie über ihn hergefallen war. Sie und Eve hatten sich ständig in den Haaren gelegen. Zu ähnlich und doch zu verschieden. Davon abgesehen sorgte ihr geringschätziger Ton dafür, dass seine Kehle sich vor Trauer zusammenzog.
    Sei kein Idiot , sagte er zu sich selbst. Sie will nur deinen Stolz verletzen. Himmelherrgott, das könnte sie bei jedem schaffen!
    »Und?« Sie hatte sich schneller wieder im Griff als er. »Was wolltest du mit mir besprechen?«
    Aber Philip konnte jetzt nicht damit herausrücken. Er musste sich erst

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