Hautnah
es dir an.« Als er sie in sein Schlafzimmer führte, merkte sie, dass sie fast kein Gefühl mehr in den Beinen hatte. Die Bettlaken waren übersät mit frischen Rosenblättern, und um das Bett herum standen Vasen über Vasen voller Rosen. Die Luft war schwer von ihrem Duft.
»Ein Gemach, wie es einer Königin gebührt«, sagte Stephen.
»Die Rosen waren von dir«, murmelte Lara mit schleppender Stimme.
»Von wem denn sonst?«, entgegnete er, als sie auf der Matratze zusammenbrach und das Bewusstsein verlor.
40
L ara öffnete ein Auge und versuchte, das Kopfkissen zu fokussieren. Jeder Teil ihres Körpers schmerzte.
Während sie sich zusammenreimte, wo sie war und was passiert war, flackerten durch ihren Kopf unbewusst wahrgenommene Bilder – Stephens leuchtendes Gesicht über ihr, vielleicht von unten von einer Kerze beleuchtet. Sie sah orange, sie sah rot. Sie sah ihn aus nächster Nähe, wie eine Eule oder einen Hund.
Dann sah sie sich selbst von oben, wie ihr ganzer Körper durchgerüttelt wurde, als wäre sie eine schlaffe Puppe. Ein Band, das in das Fleisch ihres Arms schnitt; Rosenblätter, die an ihrem Gesicht klebten. Der Duft, der Gestank von Rosen und fauligem Rosenwasser, der ihr durch die Haut bis in die Knochen drang.
Sie bewegte sich vorsichtig auf der Matratze. Stephens schlafschwerer Arm lag auf ihr.
Sie fasste ihn am Handgelenk und befreite sich vorsichtig aus der Umarmung, wobei sie achtgab, ihn nicht zu wecken. Dann schwang sie die Beine herum und setzte sich auf der Bettkante auf. Ihr Kopf tat weh, und sie musste dringend auf die Toilette, aber noch stärker war der Schmerz zwischen ihren Beinen und an den Hinterseiten ihrer Oberschenkel. Sie tastete nach der Quelle des Schmerzes, und als sie die Hand wegzog, war sie blutverschmiert.
Auf unsicheren Beinen stand sie auf, drehte sich um und warf einen Blick zu Stephen, der nach wie vor tief und fest schlief und dabei lächelte. Er sah so schön aus, wie ein dunkler Engel. Aber was hatte er in der Nacht mit ihr gemacht? Sie wusste noch, dass sie Champagner getrunken hatte – zu viel Champagner. An mehr erinnerte sie sich nicht.
Sie wankte ins Bad und lehnte sich über das Waschbecken, um im Spiegel ihre blutunterlaufenen Augen zu betrachten. Ihre Arme, die sie auf den Waschbeckenrand gestützt hatte, zitterten. Sie bemerkte die roten Striemen an ihren Handgelenken.
Sie spritzte sich Wasser ins Gesicht, leerte unter brennenden Schmerzen ihre Blase und setzte sich dann vorsichtig aufs Bidet, in das sie warmes Wasser einließ, um das Brennen zu lindern. Sie nahm Stephens nach Sandelholz duftende Seife und begann, sich zu waschen. Sie versuchte, sich einen Plan zurechtzulegen, aber ihr Gehirn war nicht in der Lage, auch nur zwei Gedanken miteinander zu verknüpfen. Aus dem Augenwinkel nahm sie eine Bewegung wahr. Sie sah auf. Stephen lehnte in der Tür und blickte auf sie herab.
»Hör nicht auf«, bat er. Beschämt senkte sie den Blick. Er ging vor ihr auf die Knie. »Komm, ich helfe dir.«
»Ich weiß nicht, ob ich das jetzt kann«, sagte sie, als er mit der Hand zwischen ihre seifigen Schenkel fuhr, dorthin, wo der Schmerz am stärksten war. Irgendwie gelang es ihm, sie mit Hilfe dieser intimsten aller Berührungen hochzuheben. Er drückte sie brutal gegen die Tür und ignorierte ihre Schmerzensschreie, als er erneut in sie eindrang. Er stieß in sie, bis sie schluchzend an seiner starken vernarbten Schulter zusammenbrach.
»Darf ich mich jetzt anziehen?«, fragte sie, als er sie nach einer gemeinsamen Dusche abtrocknete.
»Lieber nicht«, sagte er. »Es wäre eine Sünde, diese Schönheit zu bedecken.«
Also war sie immer noch nackt, als er ihr am Esszimmertisch unter dem großen hölzernen Deckenventilator, der durch seine Bewegung die kühle Luft im Haus verteilte, Kaffee, Eier und Toast servierte. Sie hatte keinen Appetit, aber weil ihr so schwindlig war, zwang sie sich, ein paar Gabeln voll zu essen.
»Wir machen jetzt Folgendes«, begann Stephen, als wolle er einen Einkaufszettel schreiben. »Wir sagen es den Zwillingen. Du und Marcus lasst euch scheiden, wir beide heiraten und werden glücklich sein bis an unser Lebensende.«
»Aus deinem Mund klingt es alles kinderleicht.«
»Ich muss dir was zeigen.« Er nahm ein iPad und rutschte neben sie auf die Bank. Eine Hand lag auf ihrem Schenkel, während er ihr den Bildschirm fürsorglich dicht vors Gesicht hielt und mit der Bewegung seines Fingers Fotos aufrief.
»Das ist
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