Hautnah
Wiese abgeschlachtet werden.«
Das Läuten des Telefons brach ab.
»Also, ich finde, wir könnten jetzt ein Bad gebrauchen, was meinst du?« Stephen löste sich von ihr und drehte sie auf den Rücken. »So wunderschön«, murmelte er, während er sie betrachtete.
»Aber jemand muss Jack abholen«, wandte Lara ein. »Sie werden sich alle wundern, wo ich bin.«
»Mach dir darüber keine Sorgen, Liebes«, erwiderte er. »Es ist alles geregelt.«
»Was heißt das?«
»Ich habe heute Vormittag bei James angerufen und ihm gesagt, dass der Baum immer noch die Straße blockiert und dass es höchstwahrscheinlich noch ein paar Tage dauern wird, bis er beseitigt ist. Er hat versprochen, es Marcus auszurichten. Für solche Dinge hat er wirklich ein Händchen, der James.«
Lara rollte sich zusammen und wandte den Blick ab.
»Das heißt, wir können uns entspannen und ganz füreinander da sein«, sagte Stephen, bevor er aufstand und ins Bad ging, um Wasser in die große runde Wanne einzulassen. »Wir haben alle Zeit der Welt.«
Lara lag da und dachte darüber nach, wie begrenzt ihre Möglichkeiten waren. Selbst für den Fall, dass es ihr gelang, aus dem Haus zu fliehen, würde sie es niemals nach Trout Island schaffen. Ohne Kontaktlinsen konnte sie nur einen halben Meter weit sehen. Zu Fuß würde sie Stunden brauchen, und der einzige Weg, mit dem sie vertraut war, war die Straße, so dass Stephen ihr mühelos folgen konnte. Und wenn sie durch den Wald lief … Aber der Wald war riesig und voller Bären und Kojoten und Schlangen.
Wieder klingelte das Telefon. Bevor Lara übers Bett krabbeln und abnehmen konnte, war Stephen schon da und hielt den Hörer in der Hand.
»Ich finde nicht, dass du ans Telefon gehen solltest, Lara«, meinte er. »Überlass das dem Profi.« Er hob den Hörer ans Ohr. »Hallo? Oh, hi, Marcus. Ja, ihr geht es gut. Ich glaube, sie hat sich kurz hingelegt. Nein, nein.« Stephen hielt den Finger an die Lippen, während er Marcus zuhörte. »Um zu Fuß zu gehen, ist es zu weit. Nein. In solchen Dingen ist man hier nicht besonders effizient. Wir müssen einfach abwarten. Aha! Das ist gut.« Er lauschte abermals für eine Weile, dann lachte er über etwas, was Marcus gesagt hatte. »In Ordnung. Ja, alles Gute dann. Ja. Tschüs.«
Lara sah zu Stephen auf.
»Er hat gesagt, Jack hätte einen tollen Tag bei Gina gehabt, und sie hätte angeboten, er könne bei ihnen übernachten.«
»Das ist gut«, antwortete Lara, während sie sich gleichzeitig fragte, was Marcus Gina wohl über den Verbleib seiner Frau erzählt und ob ihre Freundin daraus die entsprechenden Schlussfolgerungen gezogen hatte.
»Zeit für die Wanne.« Stephen nahm Lara auf den Arm und trug sie ins Bad, wo er sie ins tiefe, heiße Badewasser gleiten ließ. Statt mit in die Wanne zu kommen, kniete er sich neben ihr hin und wusch sie mit größter Aufmerksamkeit und Sorgfalt. Seine mit Seifenschaum bedeckte Hand widmete sich jedem Zentimeter ihres Körpers.
»Ich glaube, ich bin dir wegen eben noch was schuldig.« Er beugte sich herunter, um sie auf die Brüste zu küssen. »Es tut mir leid. Ich habe ein wenig die Beherrschung verloren.«
Seine geschickten Hände liebkosten sie, sein wunderschöner Mund erkundete sie, bis sich gegen ihren Willen ihr Innerstes nach außen drehte.
»Rühr dich nicht vom Fleck, Lara«, bat er hinterher. Er stand auf und ging, während das Wasser um sie herum noch sanfte Wellen schlug und sie tief im Innern pulsierte. »Ich habe genau das Richtige für dich.«
Lara gehorchte und fragte sich, was um alles in der Welt er als Nächstes mit ihr vorhatte. Nach etwa einer halben Stunde kehrte er mit einer Flasche Champagner, einem Kübel voller Eis und einem einzelnen Glas zurück, das er gegenüber der Wanne auf die Ablage des Waschbeckens stellte. Ich brauche wirklich einen Drink, dachte sie. Mehr konnte sie im Moment ohnehin nicht tun, und draußen war es dunkel.
Mit dem Rücken zu ihr, schenkte Stephen ein. Dann drehte er sich um und reichte ihr das Glas.
»Auf uns«, sagte er.
Sie leerte das Glas in einem Zug. Er füllte es sofort nach, und auch diesmal trank sie schnell. Fast augenblicklich breitete sich das betäubende Gefühl des Alkohols in ihrem Körper aus, und ihre Glieder wurden schwer. Als die Flasche leer war, half er ihr aus der Wanne und wickelte sie in ein dickes, weiches Handtuch, das so lang war, dass es hinter ihr über den Boden schleifte wie die Schleppe einer Braut.
»Komm und schau
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